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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See
Autoren: André Wegmann
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spurlos verschwindet, erkundet der junge Student Randy die scheinbar verlassenen Attraktionen des Jahrmarkts genauer und macht grauenvolle Entdeckungen. Und irgendjemand - oder irgendetwas - scheint gar nicht erfreut über seinen Besuch zu sein...
     
    Kurzroman, bei Amazon als Kindle-Ebook und als Taschenbuch erhältlich.
     

 
     
    Auf dem Boden saß eine fette Ratte, die sich an einem halb verzehrten, noch in einer Papierhülle befindlichem, Snickers-Riegel zu schaffen machte. Randy atmete tief durch und verließ das Gebäude.
„Und?“, fragte Torrie.
„Keine Spur von Timmy. Jetzt schauen wir uns dieses Spukhaus hier mal an.“
Das „House of Horror“ war ein großes, längliches Gebäude und erstreckte sich über zwei Stockwerke. Neben den aufgemalten furchteinflößenden Figuren, die sie vorhin bereits gesehen hatten, waren auch plastische Köpfe von Drachen, Skeletten und diversen Fantasiewesen mit spitzen Zähnen in die düstere Fassade des Hauses eingearbeitet. Der Eingangsbereich enthielt keine Tür. Schwaches flackerndes Licht drang aus dem schwarzen Loch dahinter zu ihnen vor. Links neben dem Eingang saß ein Skelett auf einem schlichten Holzstuhl in einem Glaskasten. Es hatte einen knochigen Zeigefinger zu einer Drohgebärde gehoben. Randy trat an den Kasten, der von einer Glühbirne beleuchtet wurde, und erkannte, dass an der Wand hinter dem Skelett eine Art Poster hing, auf dem in weißen Buchstaben geschrieben stand:
     
    Es trug sich einmal zu, dass in finsterer Nacht ein Bote durch ein Waldgebiet in Mittelböhmen gehen musste. Tief im Wald saß auf einem Stuhl im Mondenschein ein fremder finsterer Mann, sein Gesicht war nicht zu erkennen, und er wartete. Wie der Bote vorüber wollte, hob der fremde Mann eine Hand und drohte. Da grauste dem Boten, er ging voller Furcht und mit gesenktem Blick vorbei. Kurze Zeit später war er tot. (frei nach einer alten böhmischen Sage)
     
    „Ich hab Angst, Randy.“
„Hm, dieses Gruselkabinett oder was immer das sein soll, will ja auch Angst machen. Wir schauen  kurz nach, ob wir Timmy finden und kehren dann um, okay?“
„Und wenn wir ihn nicht finden? Wir können doch nicht ohne ihn gehen?“
„Wir können aber auch nicht die ganze Nacht auf diesem beschissenen Jahrmarktsgelände herumirren. Vielleicht ist Timmy schon zu der Wiese zurückgekehrt“, meinte Randy wenig überzeugt.
„Ich will auch am liebsten sofort von hier weg, aber ich fahre nicht ohne den Hund zurück nach Prag“, antwortete Torrie entschlossen und sah Randy eindringlich an.
„Lass uns nachschauen, irgendwo muss er ja sein. Wir haben ihn vorhin ja noch gehört.“
Randy betrat zögerlich den Eingangsbereich des „House of Horror“.
Ein schmaler Gang, der von einer einzelnen Glühbirne beleuchtet war, lag vor ihnen. An dessen Ende, nach etwa fünf Metern, waren die Gitterstäbe eines Käfigs zu sehen. Davor machte er eine Rechtsbiegung um 90 Grad und führte weiter in das Gebäude hinein. Langsam und vorsichtig schritt das Paar voran. In dem Käfig verbreitete eine grüne Lampe unheimliches Licht vor einem schwarzen Hintergrund. Als Torrie die Gitterstäbe berührte, um genauer in den Käfig hineinzuschauen, flogen plötzlich die Vorhänge, die den dunklen Hintergrund ausmachten, zur Seite. Ein furchterregender Riesenaffe mit aufgerissenem Maul und spitzen gelben Zähnen schoss hervor und rüttelte wie wahnsinnig an den Gitterstäben. Völlig geschockt taumelte Torrie rückwärts und wäre sicher hingefallen, wenn Randy sie nicht aufgefangen hätte. Erst jetzt erkannten die beiden, dass es sich bei dem Affen um eine mit Fell überzogene Figur aus Kunststoff handelte. Torrie atmete tief durch.
„Netter Scherz zum Einstieg“, meinte Randy lapidar, holte aber selbst auch tief Luft.
Mit erhobener Waffe ging er weiter voran und Torrie folgte ihm. Vor ihnen versperrten weitere dunkle Vorhänge die Sicht. Mit dem Lauf seines Luftgewehrs schob Randy einen davon etwas zur Seite und bewegte sich vorsichtig weiter vorwärts. Sie gelangten in einen großen Raum, der gestaltet war wie ein Friedhof. Ein paar wenige rote Glühbirnen und eine kreisrunde Lampe oben an der Rückwand, die wie ein Spot schwaches, weißes Licht herab strahlte und offenbar einen Mond darstellen sollte, sorgten für eine unwirkliche Atmosphäre. Im Raum verteilt waren zahlreiche Grabsteine aus Holz und einige Särge. Aus Lautsprechern drangen Eulengeräusche und Wolfsgeheul. Die Glühbirnen flackerten und setzten
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