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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See
Autoren: André Wegmann
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Fleischfetzen daran. Jana guckte sich vorsichtig um, aber die Nacht erschien still und friedlich. Sie eilte zum Taxi zurück und setzte sich auf den Fahrersitz. In der Mitte des Armaturenbretts war ein kleiner tragbarer Computer eingelassen, über den der Taxifunk lief. Jana überlegte, wie sich dieses Gerät bedienen ließ, als ihr Blick den Rückspiegel streifte. Aus diesem  schaute sie eine zähnefletschende, entstellte Gestalt aus blutunterlaufenen Augen an. In derselben Sekunde, als Jana sich aus dem Wagen warf, ertönte ein wutentbranntes, schrilles Fauchen. Jana schlug hart auf dem Asphalt der Straße auf und ließ dabei die Maschinenpistole fallen. Dann öffnete sich die Hintertür des Taxis und eine weibliche Gestalt mit langen dunklen Haaren stieg aus. Jana erkannte Karin Moorkamp – oder besser gesagt das, was aus ihr geworden war.

Das einstige weiße T-Shirt war inzwischen fast vollständig blutbesudelt. Ihr Gesicht hatte die Farbe von Beton angenommen und war von denselben dunklen Hautkratern und faltigen Rissen entstellt, wie Jana es schon von den anderen Zombies kannte. Getrocknetes Blut umrundete ihren Mund mit den langen, gelben Zähnen, die an bizarre Stalaktiten erinnerten. Die Kreatur knurrte und schnellte dann auf Jana zu. Der gelang es jedoch, das rechte Bein zu heben und dem Zombie einen Tritt zu verpassen, sodass dieser zurück stolperte. Panisch schaute Jana sich nach der Waffe um und entdeckte sie schließlich, etwa eine Meter links von ihr. Sie krabbelte darauf zu, aber der Zombie griff sie von animalischem Gekreische begleitet erneut an und stürzte sich auf sie. Von Entsetzen erfüllt wandte sich Jana verzweifelt auf dem Boden und konnte sich gerade noch rechtzeitig auf den Rücken drehen, um mit den Händen den Hals der Kreatur zu packen und somit die herannahenden Zähne zu stoppen, die bereit waren sie in Stücke zu reißen. Während Jana die Kreatur an der Gurgel festhielt, dachte sie den Bruchteil einer Sekunde an ihre Blutgruppe, was ein Gefühl der Erleichterung in ihr hervorrief. Vielleicht ließ sie dieser eine Gedanke nachlässig werden, denn im nächsten Moment hatte sich der Zombie befreit und rammte seinen Kopf in Janas rechte Halsseite. Sie spürte, wie die Zähne sich durch ihre Haut bissen und ein unbeschreiblicher Schmerz sich in ihr breit machte. Jana stieß einen Schrei aus, der sämtliches Leid und alle Wut enthielt, die sich in ihr aufgestaut hatten, packte die Kreatur an den Haaren und riss ihren Kopf hoch. Dann schlug sie dem Zombie mit der rechten Faust mit voller Wucht ins Gesicht. Ein hohes Quieken kam als Reaktion, die Kreatur fiel von ihr runter und Jana robbte sich nach hinten, drehte sich um und stand wankend auf. Sie versuchte wegzulaufen, doch das Ungetüm sprang von hinten auf sie und biss ihr in den Nacken. Der Schmerz war unbeschreiblich und sie spürte, wie das Blut aus ihren Wunden schoss.  Irgendwie gelang es Jana den Zombie abzuschütteln, aber sie war am Ende ihrer Kräfte und verspürte den unwiderstehlichen Drang einfach nur die Augen zu schließen und wegzutreten. Kreischend griff das Monster erneut an und stürzte sich auf sie. Mit letzter Kraftanstrengung konnte Jana ausweichen, indem sie sich sich zur Seite warf. Sie stand auf und torkelte in Richtung des Wagens. Auch die Kreatur war mittlerweile wieder auf den Beinen und kam einmal mehr auf Jana zu. Diese nahm all ihre verbliebene Kraft zusammen und verpasste dem Zombie einen erneuten Faustschlag, diesmal an die Schläfe. Dann setzte Jana nach, umfasste den Kopf des Zombies und rammte ihre Stirn in die Nasengegend der Kreatur. Das Wesen quiekte und fauchte. Jana stürzte der am Boden liegenden Waffe entgegen und griff sie sich. Sie rollte sich auf den Rücken und als der Zombie einmal mehr zum Angriff ansetzte, schoss Jana. Die Kugeln zerfetzen Bauch, Brust und schließlich den Kopf des Monsters, das auf den Asphalt klatschte und endlich liegenblieb. Jana musste ihre ganze Willenskraft und verbliebene Energie aufbringen, um in das Taxi zu robben. Sie fummelte an dem kleinen Computer herum und irgendwie gelang es ihr mit der Zentrale in Verbindung zu treten. Als sie gerade ihre Situation schilderte, merkte sie, wie sie langsam das Bewusstsein verlor. Sie hoffte nur noch, dass man sie schnell genug finden würde.

 
    Epilog
     
    Lichter bewegten sich durch die Nacht, rund um den Alatsee.
Das grelle, rotierende Blaulicht eines Rettungswagens eilte durch die Dunkelheit, in Richtung des
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