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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See
Autoren: André Wegmann
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stellte den Motor aus, streckte sich und gähnte.
„Na komm“, sagte Jana schmunzelnd und knuffte ihm in die Seite. „Kannst dich nachher ausruhen, jetzt bringen wir die Sachen rein und schauen uns unser neues Heim mal an.“
Sie stiegen aus dem Auto und Philipp blickte zum Haus. Das Gras auf der Rasenfläche davor war offenbar erst kürzlich gemäht worden. Ein gepflasterter Weg führte zur Eingangstür. Von der Straße wurde das Grundstück durch eine hohe Hecke getrennt und links vom Haus befanden sich dichte Büsche und Bäume. Philipp ging um das Auto herum und gab Jana den Haustürschlüssel.
„Geh schon mal vor, ich bring´die Sachen rein.“
Jana gab ihm einen Kuss und ging zum Haus, während Philipp ihre zwei Taschen und die Tüte mit Lebensmitteln, die sie auf der Hinfahrt gekauft hatten, aus dem Audi holte. Anschließend kam er ihr, von der Last seines Gepäcks merklich angestrengt, nach.

 
    4
     
    Jana knipste das Licht an und schritt voran, durch einen kleinen gefliesten Flur der nach wenigen Metern, vor einer Tür, nach links in einen Durchgang mündete. Es roch nach Vanille Raumspray.
„Oha, was ist das denn?“, entfuhr es ihr, als sie auf eine Steiltreppe mit extrem eng übereinanderliegenden Stufen blickte. Philipp stellte die Taschen im Flur ab und trat neben sie.
„So eine Treppe gibt es im Haus meiner Oma auch“, sagte er.  
Links vor der Treppe befand sich der Eingang einer kleinen Küche und gegenüber lag hinter einer verschlossenen Tür das Bad, vermutete Jana zumindest. Sie ging rechts an der Treppe vorbei und gelangte in ein schön eingerichtetes Wohnzimmer. Teppiche mit Blumenmustern schmückten den Boden, rechts an der Wand hing ein kleiner Flachbildfernseher über einer Eichenkommode und auf der anderen Seite des Raums stand eine große Eckcouch in schwarzer Lederoptik. Darüber hing ein breites Wandbild im Afrika-Stil, das zwei Elefanten bei Sonnenuntergang in der Savanne zeigte. Neben dem Eingang befand sich ein kleiner Kamin und die Rückseite des Raums wurde von einem großen Fenster dominiert. Eine Tür führte hinaus auf die Terrasse.
„Lauschig hier“, sagte Jana und lächelte.
„Lauschig ist neuerdings eins deiner Lieblingswörter was?“ Philipp grinste. „Aber es ist wirklich gemütlich.“
 
    Jana öffnete die Tür und trat ins Freie. Auf einer kleinen, etwa fünf Quadratmeter großen gekachelten Fläche standen ein Tisch, mehrere Stühle und ein Grill.
„Cool, sogar grillen können wir“, sagte Jana, ging wieder ins Haus und drückte Philipp einen Kuss auf, der sich jetzt ebenfalls anschickte die Terrasse zu begutachten. Als Jana sich auf den Weg in die Küche machen wollte, fiel ihr Blick auf ein kleines Tischchen in der Ecke des Wohnzimmers, auf dem mehrere Broschüren lagen. Interessiert griff sie sich eine, die den Alatsee auf der Titelseite in großen Buchstaben als idyllisch, sagenumwoben und einfach wunderschön anpries.
„Hör mal, Philipp.“ Jana drehte sich zu ihrem Freund um und begann vorzulesen :
„Der wenige Kilometer von Füssen im Ostallgäu gelegene und von dichtem Wald und den Allgäuer Alpen umgebene Alatsee ist ein traumhaftes Ziel für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Der 12 Hektar große und bis zu 35 Meter tiefe Gebirgssee hat allerdings auch eine geheimnisvolle und düstere Seite. Mit seinen beschaulichen Wanderwegen, dem glasklaren Wasser und schönen Badestränden an den Ufern ist das Gewässer sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt. An manchen Tagen im Jahr, bei besonderen Lichtverhältnissen, schimmert die Oberfläche des Sees allerdings blutrot. Grund dafür ist eine Schicht von Purpur-Schwefelbakterien in 15 Metern Tiefe. Darunter existiert kein Leben mehr in dem See und mehrere Menschen starben bereits bei dem Versuch diese Schicht zu durchtauchen. Woher die Schwefelschicht kommt, ist bis heute unklar. Jedenfalls ranken sich viele Mythen und Sagen um das, auch als „blutender See“ bezeichnete, Gewässer. So sollen im Alatsee Ungeheuer und verwunschene Frauen hausen, die versuchen attraktive Männer in die Tiefe zu ziehen.“
Jana hielt inne, schaute Philipp an, der ihr aufmerksam lauschte, und schmunzelte.
„Muss ich also gut auf dich achtgeben.“
Philipp lachte. „Geht´s noch weiter?“
„Ja...Moment.“ Jana fuhr fort: „Während eine ehemalige keltische Kultstätte in der Nähe des Sees nachgewiesen werden konnte, sind die versunkenen Goldschätze aus der Zeit des Nationalsozialismus
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