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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition)
Autoren: Jan Burke
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Opfer jede Erinnerung nimmt.«
    »Ich tippe auf etwas in seinem Getränk«, sagte Ben. »Sie darf nicht riskieren, dass er sich allzu deutlich an sie erinnert.«
    »Okay, sie flößt ihm also irgendwie Rohypnol ein – kein Geruch, kein Geschmack und schnelle Wirkung. Er muss mitsamt seinem Wagen ungesehen irgendwo untergebracht worden sein, während der Mord an Richard Fletcher stattgefunden hat.«
    »Genau, sonst könnte er ja womöglich ein Alibi beibringen«, meinte Ben.
    »Sagen wir mal, sie hat Mason am Abend zuvor unter Drogen gesetzt und verschleppt. Sie gibt ihm die erste Runde Barbiturate, um zu gewährleisten, dass er lang genug außer Gefecht gesetzt ist. Dann stellt sie ihn mitsamt dem Wagen irgendwo ab, wo eine Entdeckung unwahrscheinlich ist.«
    »Okay«, sagte Ethan. »Und was dann?«
    »Dann kam Nelson Fletcher ins Spiel – oder Roy oder Giles oder … wie hieß noch der andere?«
    »Dexter.«
    »Genau. Sagen wir mal Nelson, denn wir wissen, dass er die Frau seines Bruders begehrt hat. Außerdem war Jenny öfter mit ihm zusammen und war vermutlich eher bereit, mit ihm das Studio zu verlassen als mit den anderen.«
    »Klingt logisch.«
    »Nelson und seine tödliche Cousine kommen also in Richards Büro. Jenny geht mit Nelson hinaus. Cleo bleibt da und bringt Richard um.«
    »Dann nimmt sie die Trophäe mit«, ergänzte Ethan.
    »Genau. Sie hat sie gebraucht, um Mason zu belasten. Allerdings halte ich das für einen Fehler – wenn Mason den Mord begangen hätte, warum in aller Welt sollte er dann die Mordwaffe mitnehmen? Noch dazu eine so sperrige? Warum lässt er sie nicht einfach auf dem Boden liegen? Schließlich wird er wohl kaum darauf gehofft haben, sich mit der Statue gegen die Polizei verteidigen zu können.«
    »Aber sie hat das Gefühl, sie muss sie mitnehmen«, sagte Ben. »Denn wenn Mason ohne sie gefunden wird, gibt es nicht viel, was ihn mit dem Mord an Richard in Verbindung brächte.«
    »Genau. Sie bringt also Richard um und nimmt die Trophäe mit. Und sie nimmt die Flasche Scotch mit – weil sie nicht weiß, dass Mason nicht trinkt – und das Pröbchen von Jennys Blut, das ihr Nelson hinterlassen hat, und fährt in die Berge, wo sie Mason schließlich zurücklässt.«
    »Eine ganz schöne Fahrerei.«
    »Allerdings. Aber das ist es ihr wert, weil sie sich dort oben sicher fühlt. Nachdem sie Richard umgebracht hat, darf sie nicht dabei gesehen werden, wie sie mit Masons Auto herumfährt. Und sie kann nicht riskieren, mit Mason und der blutigen Trophäe im Wagen erwischt zu werden. Da müsste sie viel zu viel erklären. Und sie braucht einen Ort, an dem sie ihn deponieren kann, ohne dass ein Haufen Nachbarn zusieht, wie sie einen Bewusstlosen herummanövriert.«
    »Ist sie dazu denn stark genug?«
    »Mir kam sie verdammt stark vor, aber ich muss zugeben, dass ich in dem Moment vor Angst die Hosen voll hatte.«
    »Das ist ganz normal, wenn auf einen geschossen wird«, sagte Ben.
    »Jedenfalls haben diese Urlaubsorte in den Bergen noch einen weiteren Vorteil für sie. Viele der Häuser dort oben sind Ferienhäuser und stehen absichtlich weit voneinander entfernt. Außerdem ist wahrscheinlich höchstens die Hälfte davon ständig bewohnt.«
    »Also konnte sie Mason nach Einbruch der Dunkelheit dorthin bringen«, sagte Ben, »und mit einem anderen Fahrzeug nach Las Piernas zurückfahren, ohne zu riskieren, dass jemand sie beobachtet.«
    »Manche Häuser stehen dicht an dicht, aber ich schätze, Cleo hat sich ein ganz abgelegenes besorgt, von dem aus man die Stelle sieht und sie außerdem zu Fuß erreichen kann.«
    Ich zeigte auf eine Straße auf dem Plan für das Big Bear Valley im Thomas Guide.
    »Dort wurde Mason gefunden.«
    »Das mit der fußläufigen Entfernung ist mir klar«, sagte Ethan. »Aber warum muss sie die Stelle sehen?«
    »Das ist nur eine Vermutung. Ich glaube, sie hat gern alles unter Kontrolle. Wenn sie dafür sorgen musste, dass er am Leben blieb, wollte sie ihn vielleicht im Auge haben.«
    Ben nickte. »Selbst wenn sie wollte, dass er stirbt – manche Mörder behalten gern im Blick, was nach einem Mord geschieht.«
    »Alles in allem halte ich es für wahrscheinlich, dass Mason nicht weit von ihrem Schlupfwinkel in den Bergen abgesetzt wurde.« Ich vertiefte mich in die Landkarte. »Hier gibt es mehrere Stellen, die passen würden.«
    »Ruf Frank an«, sagte Ben und betonte dabei jedes Wort. »Und verständige das San Bernardino Sheriff’s Department. Sag’s
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