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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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in einem grell erleuchteten Hangar mit einem Steg und einer Treppe aus Stahl wieder die Kälte entgegen. Der Wind pfiff durchs Gebäude. Werkzeugwagen, ein fahrbarer Kran und ein mobiles Gerüst standen herum, aber zum Glück waren keine Menschen zu sehen. Suchte er nach einem Flugzeug? Diese gab es hier – auch das zum Glück – ebenfalls nicht.
    » Bewegen Sie sich, Bennett.« Er zerrte mich durch die riesige Doppeltür in Richtung des Streifens aus eingeschalteten Positionslichtern.
    » Sie wollen da raus?«, fragte ich. » Sieht irgendwie gefährlich aus.«
    » Ach, kommen Sie schon«, höhnte Meyer. » Zeigen Sie, dass Sie Mumm in den Knochen haben.«
    Als wir eine Landebahn entlangrannten, näherte sich uns langsam ein Flugzeug aus einem der anderen Privathangars, eine kleine, orange-weiße Cessna mit je einem laut surrenden Propeller an den Flügeln.
    » Geben Sie mir schnell Ihre Dienstmarke«, verlangte Meyer. » Sie bleiben hier. Ein Schritt, und Ihre Tochter ist tot.«
    Er riss mir die Dienstmarke aus der Hand und rannte aufs Rollfeld, schob aber seine Waffe in seinen Hosenbund. Er stellte sich vors Flugzeug und hielt die Dienstmarke hoch, während er mit der anderen Hand hektisch winkte wie ein wütender Verkehrspolizist. Im Cockpit saß ein junger Mann mit zotteligem blondem Haar, der verblüfft das Flugzeug anhielt. Meyer marschierte um den Flügel herum, woraufhin der Pilot die Tür öffnete, so dass Meyer einsteigen konnte.
    Bei dem Lärm verstand ich nicht, was die beiden redeten, konnte aber erkennen, dass Meyer mit einer schnellen Drehung seines Handgelenks etwas aus seiner Tasche zerrte. In dem Moment schoss ein stählerner Teleskopschlagstock wie die Klinge eines riesigen Klappmessers heraus. Er musste ihn dem toten Polizisten von der Flughafenbehörde zusammen mit den Handschellen abgenommen haben. Er schlug dem Jungen zweimal seitlich mit einer Kraft gegen den Kopf, die ich beinahe selbst spürte. Dann löste er den Sicherheitsgurt, zerrte den bewusstlosen Piloten, dessen blondes Haar blutdurchtränkt war, aus dem Flugzeug und ließ ihn aufs Rollfeld plumpsen.
    » Er sagt, wir können uns sein Flugzeug leihen!«, rief er mir zu. » Welch ein Glück. Schaffen Sie Ihren Arsch hierher.«
    Im eisigen Wind der dröhnenden Propeller überlegte ich, ob ich zurück zum Wagen rennen und mit Chrissy fliehen könnte. Doch Meyer hielt bereits wieder seine Pistole in der Hand. Die Mündung blitzte auf, eine Kugel pfiff wie ein Peitschenhieb an meinem linken Ohr vorbei. Noch bevor ich blinzeln konnte, prallte eine weitere Kugel zwischen meinen Beinen von der Rollbahn ab.
    » Los, Mikey, ich brauche ein bisschen Gesellschaft. Bitte, bitte.«
    Ich atmete tief durch, bevor ich zum Flugzeug ging.

90
    In der Cessna war es eng wie in einem Sarg. Aber viel unbequemer, dachte ich, als ich meine langen Beine unter die scharfkantige Konsole neben dem Pilotensitz zwängte. Es half auch nichts, dass Meyer meine Handgelenke fesselte, bevor er mich mit einem Bauch- und einem Schultergurt stramm anschnallte.
    Meyers Finger bewegten sich absolut sicher über die verwirrende Anordnung von Anzeigen und Knöpfen auf dem riesigen Armaturenbrett. Die Propeller schienen noch lauter zu dröhnen, als er einen der sechs Hebel am Boden nach vorne schob. Nachdem er den Hebel daneben in dieselbe Position geschoben hatte, rollten wir langsam vorwärts.
    Wir bogen zum Rollfeld ab. Plötzlich bretterte uns ein riesiger, leuchtend gelber Feuerwehrwagen mit eingeschaltetem Blaulicht und Sirene entgegen, um uns den Weg zu versperren. Er gehörte zum Luftfahrtrettungsdienst der Flughafenbehörde.
    In einem der Seitenfenster des Feuerwehrwagens blitzte die Mündung eines Automatikgewehrs auf. Die Warnschüsse ließen Rauchwölkchen auf der Rollbahn vor uns aufsteigen.
    Heilige Scheiße! Diese Jungs waren eine Mischung aus Feuerwehrleuten und Polizisten, die sowohl auf Flugzeugunglücke als auch auf Flugzeugentführungen spezialisiert waren.
    Zielt auf den Piloten, wollte ich ihnen zurufen, während ich mich so tief wie möglich in den Sitz sinken ließ.
    Dennoch hätte ich mich lieber erschießen lassen, wenn Meyer sich dadurch hätte aufhalten lassen. Er machte etwas mit den Fußpedalen, so dass wir nach einer raschen Wende zurück auf die Rollbahn kamen. Dann preschten wir gefährlich nah an den Hangars vorbei, als er den Gashebel ganz nach vorn drückte.
    Mir stockte der Atem – der Enteisungslaster stand quer vor uns auf dem Weg. An
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