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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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sechzig Sachen durchs Garagentor preschte und den Geländewagen gegen die Rückwand der Garage setzte. Der Knall hörte sich an wie eine Bombenexplosion in einer Telefonzelle. Schrauben zerbarsten, Staubschwaden waberten durch die Luft.
    Er griff um den aufgeblasenen Airbag herum, um den Motor auszustellen, und zwängte sich aus der Tür heraus. Alles um ihn herum war jetzt still, bis auf das Zischen des beschädigten Kühlers und dem leisen Plätschern der Berieselungsanlage.
    » Das wird ihr eine Lehre sein«, sagte er.
    Und blieb stocksteif stehen.
    Lehrer … Der Lehrer!
    Das war er – der perfekte Name, nach dem er gesucht hatte!
    » Erica, jetzt hast du doch was Sinnvolles zustande gebracht«, lobte er leise.
    Er schüttelte den Palm Treo aus seinem nassen Jackett und schaltete ihn ein.
    Am Ende seiner Leitlinien, unter » Herzliche Grüße«, tippte er auf den leuchtenden Bildschirm: » Der Lehrer«.
    Ein letztes Mal prüfte er das Feld mit dem Empfänger, um sicherzugehen, dass die Adresse der New York Times stimmte.
    Dann drückte er auf » Senden«.
    Er schob den Palm Treo in seine Tasche zurück und rannte die elegant geschwungene Einfahrt zum BMW entlang.
    Er konnte es kaum glauben. Endlich war das Dokument zugestellt.
    Er der Lehrer, die Welt da draußen seine Schüler. Gleich würde der Unterricht beginnen.

5
    Auf dem Anwohnerparkplatz des Bahnhofs der Long Island Rail Road in Locust Valley fädelte der Lehrer seinen 720Li zwischen einem Mercedes SL600 Kabrio und einem Range Rover HSE ein. Selbst die Autos in Locust Valley legten Wert auf teure Nachbarn, dachte er.
    Er schaltete den Motor aus und sah nach seinem Jackett, das er zum Trocknen über die Rückbank ausgebreitet hatte. Bei dem sonnigen, warmen Wetter waren die feuchten Stellen auf dem empfindlichen Stoff fast vollständig verschwunden. Den Rest würde niemand bemerken.
    Seine gute Laune war wieder zurückgekehrt. Eigentlich fühlte er sich großartig. Die Dinge liefen wie geplant, und er hätte Bäume ausreißen können. Die erste Arie aus Mozarts Idomeneo pfeifend, nahm er den Vuitton-Koffer aus weichem Leder vom Beifahrersitz und stieg aus.
    Während er zum Bahnsteig ging, mühte sich eine hochgewachsene, schwangere Frau mit einem Kinderwagen die Treppe zum Gleis hinauf.
    » Moment, ich helfe Ihnen«, bot er an, packte mit der freien Hand die Vorderachse und hievte mit ihr zusammen den Kinderwagen den Rest der Stufen hinauf. Der Wagen sah aus wie eins dieser komplizierten Modelle – und teuer wie alles hier. Einschließlich der Mutter. Sie war Anfang dreißig, hatte umwerfend blondes Haar und um ihr rechtes Handgelenk trug sie ein diamantenes Tennisarmband, das wie ein elektrisches Feuer blitzte. Wusste sie, dass ihre Brüste über ihrem geschwollenen Bauch beinahe aus ihrem hautengen Spitzenoberteil heraushüpften? Ja, sie wusste es. Die Gesamterscheinung war auf abartige Weise verführerisch – genau so, wie er es mochte.
    Er lächelte, während sie anerkennend seinen Givenchy-Anzug, seine Prada-Schuhe und sein sonnengebräuntes, kantiges Gesicht begutachtete. Natürlich war sie beeindruckt. Er sah gut aus, eine Hochglanzerscheinung, wie sie nur durch Geld, unfehlbaren Geschmack und Schneid entsteht – eine Kombination, die nicht weit verbreitet war.
    » Ganz herzlichen Dank«, sagte sie und wandte den Blick ihrem engelsgleich schlafenden Jungen zu. » Kaum zu glauben – gestern kamen wir von den Malediven zurück, heute muss ich zum Mittagessen ins › Jean Georges‹, das ich nicht ausfallen lassen kann, und während des Flugs hat unser Kindermädchen gekündigt. Ich hätte sie gleich auf den Malediven lassen sollen.« Neckend senkte sie ihre Stimme wie zu einer Verschwörung. » Sie möchten nicht zufällig einen einjährigen Jungen kaufen?«
    Der Lehrer blickte einen langen Moment in ihre Augen, ein Blick, der ihr sagte, dass er das, was sie sich vorstellte, noch bei weitem übertraf. Ihre Lippen öffneten sich leicht, als sie entzückt zurückblickte.
    » Ich würde ihn auf jeden Fall für eine oder zwei Stunden mieten, wenn seine Mutter mitkommt«, antwortete er.
    Das üppige Prachtweib bog sich wie eine Katze und lächelte ebenso verschmitzt zurück.
    » Sie sind unanständig und sexy«, sagte sie. » Ich fahre jede Woche zwei- oder dreimal in die Stadt, gewöhnlich um diese Zeit – und gewöhnlich allein. Vielleicht stoßen wir ja mal wieder aufeinander, Sie Unanständiger.« Die Bastion der modernen Elite-Mutterschaft
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