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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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regelmäßig aneinandergeraten waren. Und damit, dass er mich immer noch mühelos mit seiner Magie ausschalten konnte. Außerdem spielte möglicherweise eine Rolle, dass ich ihm einmal das Leben gerettet hatte, während ich das Leben meines richtigen Dads nicht hatte retten können.
    »Quen«, sagte ich, als er unnötigerweise sein Jackett und seine Stoffhose zurechtrückte. »Ich muss sagen, es ist besser, als dich auf dem Dach zu treffen.«
    Die leichte Erschöpfung in seinen Augen verwandelte sich in Wärme, als er meine angebotene Hand nahm und mir mit festem Griff auf den Barhocker half. Müde oder nicht, er sah auf eine reife, durchtrainierte Bodyguard-Art gut aus. Im Gegensatz zu den meisten seines Volkes war Quen eher klein und dunkel, was ihm aber gut stand. Ich fragte mich, ob er wirklich an den Schläfen grau wurde, oder ob das nur am Licht lag. Er strahlte ein ganz neues Gefühl von Zufriedenheit und innerem Frieden aus – das Familienleben schien ihm zu bekommen, selbst wenn es wahrscheinlich auch der Grund für seine Müdigkeit war. Lucy und Ray waren zehn und dreizehn Monate alt. Als Trents Sicherheitschef war Quen mächtig in seiner Magie, standhaft in seinen Überzeugungen … und er liebte Ceri von ganzem Herzen.
    Quen zog bei dieser Erinnerung an unser erstes Treffen am Carew Tower eine gleichzeitig belustigte und doch mürrische Grimasse. »Rachel, danke, dass du zugestimmt hast, mich zu treffen«, sagte er. Seine tiefe, melodische Stimme erinnerte mich an Trent. Es lag nicht so sehr an seinem Akzent als vielmehr an der kontrollierten Grazie seiner Sprechweise. Er sah auf, als der Barkeeper zu uns kam und ihm Weißwein nachschenkte. »Was willst du trinken, während wir warten?«
    Der Fernseher hing an der Decke direkt hinter seinem Kopf. Ich wandte den Blick von den Börsenkursen ab, die in einem Banner unter dem neuesten nationalen Skandal durchliefen. Mein Rücken war der Stadt zugewandt, aber ich konnte im Spiegel hinter der Bar einen kurzen Blick auf die Hollows jenseits des Flusses erhaschen. »Jede Art von Schaumwein ist in Ordnung«, erwiderte ich. Quen riss die Augen auf. »Es muss kein Champagner sein«, setzte ich schnell hinterher, während mein Gesicht warm wurde. »Aber Sekt hat keine Sulfate.«
    Der Barkeeper nickte wissend, und ich lächelte. Es war schön, mich nicht erklären zu müssen.
    Quen beugte sich zu mir, und ich atmete seinen Geruch nach dunklem Zimt mit einem Hauch von Moos ein. »Ich dachte, du würdest etwas ohne Alkohol nehmen«, sagte er. Ich stellte meine Tasche neben mich auf die Bar.
    »Limo? Auf keinen Fall. Du hast mich zu einem Treffen in einem Fünf-Sterne-Lokal nach Cincy bestellt; ich will das Feinste vom Feinsten.« Er lachte leise, aber für meinen Geschmack verklang es zu schnell. »Gewöhnlich«, bemerkte ich langsam, in dem Versuch, herauszufinden, warum ich überhaupt hier war, »möchte ein Mann, der mich an einen so schicken Ort einlädt, die Beziehung mit mir beenden, ohne dass ich eine Szene machen kann. Ich weiß, dass das hier nicht zutrifft.«
    Er schwieg und biss die Zähne zusammen. Mein Pulsschlag beschleunigte sich. Der Barkeeper kam mit meinem Getränk zurück, und ich schob das Glas abwartend in kleinen Krei sen vor mir hin und her. Quen saß einfach nur da. »Was soll ich für Trent tun, was mir nicht gefallen wird?«, drängte ich schließlich, und er verzog tatsächlich das Gesicht.
    »Er weiß nicht, dass ich hier bin«, sagte Quen. Plötzlich bekam sein leichtes Unbehagen eine vollkommen neue Be deutung.
    Das letzte Mal, als ich mich mit Quen getroffen hatte, ohne dass Trent davon wusste … Mann! »Verdammt, hast du Ceri wieder geschwängert? Gratulation! Aber wofür brauchst du mich? Babys sind doch toll!« Außer, man ist zufällig ein Dämon.
    Er runzelte die Stirn, sackte in sich zusammen, nahm einen Schluck von seinem Wein und warf mir einen Blick zu, der mich aufforderte, meine Stimme zu senken. »Ceri ist nicht schwanger, aber die Kinder haben etwas mit dem zu tun, worüber ich mit dir reden wollte.«
    Plötzlich besorgt lehnte ich mich vor. »Was ist?«, fragte ich. Ich verspürte einen wütenden Stich. Trent war manchmal ein ziemlicher Trottel und konnte sein »Das Volk retten«-Streben viel zu weit treiben. »Geht es um die Mädchen? Setzt er dich irgendwie unter Druck? Ray ist deine Tochter!«, meinte ich erregt. »Sie und Lucy zusammen als Schwestern aufzuziehen ist eine tolle Idee, aber wenn er glaubt, dass ich einfach
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