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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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einfach, dass Trent meine Gegenwart als Versagen deuten würde. Das hatte er nicht verdient. »Nein, ich werde nicht seinen Babysitter spielen.«
    »Rachel, du musst deinen kleinlichen Groll beiseiteschieben und …«
    »Nein!«, sagte ich lauter, jetzt wütend, und er verstummte. »Hier geht es nicht um mich. Trent kann für sich selbst einstehen. Du traust ihm zu wenig zu. Du hast mich gefragt, und ich habe Nein gesagt. Finde jemand anderen, der ihm ins Gesicht spuckt.«
    Quen wich mit wütendem Ausdruck auf dem Gesicht ein Stück zurück. »Das tue ich nicht«, entgegnete er, aber in seiner Ablehnung lag ein Hauch von Sorge. »Ich will einfach nicht, dass er allein dort draußen ist. Es ist nichts daran auszusetzen, ihm Rückendeckung zu geben. Er kann auch für sich selbst einstehen, ohne deswegen allein zu sein.«
    Der Fernseher hinter Quen zeigte den Eingang zu Cincys Krankenhaus, hell erleuchtet und mit massenweise Einsatzfahrzeugen davor. Rückendeckung geben?
    »Ich werde es nicht noch mal ansprechen«, sagte er, plötzlich verschlossen, und wandte sich von mir ab. »Ich glaube, unser Tisch ist bereit.«
    Verwirrt glitt ich vom Hocker und achtete darauf, dass mein Kleid richtig fiel. Wenn ich dort auftauchte, würde Trent mich nicht als Rückendeckung sehen. Er würde behaupten, ich wäre sein Babysitter. Quen lag falsch.
    Oder?
    »Nach dir«, sagte Quen schlecht gelaunt und deutete auf den Mann, der mit zwei riesigen Speisekarten in der Hand vor uns stand.
    Gott rette mich vor mir selbst, aber vielleicht hat der Elf ja recht. »Quen …«
    Aber dann huschte mein Blick wieder zu dem Fernseher über der Bar, als mir eine vertraute Formulierung ans Ohr drang und jeder Gedanke an Trent verschwand. Plötzlich erkannte ich im gezeigten Bild hinter dem Sprecher den neuen Rosewood-Flügel. Das war einfach nur ein schicker Name für drei gemütliche, eher wohnhausähnliche Gebäude, die sie für die todgeweihten Babys mit Rosewood-Syndrom gebaut hatten. Die Sackgasse war feucht vom Regen, und die Lichter der Polizeiautos und der Übertragungswagen ließen den Boden glänzen. Der Gedanke Dritte Entführung hallte in mir wider, und ich blieb abrupt stehen. Hinter mir grunzte Quen überrascht.
    »Machen Sie lauter!«, rief ich, drehte mich wieder zur Bar und drängte mich an Quen vorbei.
    »… anscheinend von einem Entführer mitgenommen worden, der als Nachtschwester verkleidet war«, erklärte die Frau gerade. Ich fühlte, wie mein Gesicht blass wurde. »I. S.-Beamte untersuchen den Vorfall, aber bisher gibt es keine Hinweise darauf, von wem oder warum die todkranken Kinder entführt wurden.«
    »Machen Sie lauter!«, wiederholte ich. Diesmal hörte mich der Barkeeper, hob die Fernbedienung und regelte die Lautstärke hoch. Quen trat neben mich, und beide starrten wir nach oben. Ein Telefon summte, und Quen zuckte zusam men, während seine Hand bereits zur hinteren Hosentasche glitt.
    »Aufgrund von Baby Benjamins wundersamen Fortschrit ten im Kampf gegen die tödliche Krankheit fürchten die Behörden, dass es keine Lösegeldforderung geben wird – sondern das Opfer stattdessen von skrupellosen Bioingenieuren entführt wurde, die versuchen, ein Heilmittel zu entwickeln und zu verkaufen.«
    »Oh mein Gott«, flüsterte ich und wühlte in meiner kleinen Tasche nach meinem Handy. Während des Wandels waren alle Bioingenieure getötet worden. Das war eine Tradition, die sowohl von Menschen als auch von Inderlandern fröhlich bis heute fortgeführt wurde. Und die Tatsache, dass ich nur wegen genetischer Manipulationen noch am Leben war, sorgte auch nicht dafür, dass ich mich besser fühlte.
    »Lassen Sie uns hoffen, dass die Kinder bald gefunden werden«, sagte die Frau, und damit folgte die nächste Meldung von einem neuen Skandal in Washington.
    Mit gesenktem Kopf tippte ich Trents Nummer ein. Damit würde ich direkt in seiner Privatwohnung herauskommen, ohne erst in der Vermittlung zu landen. Mir wurde erst heiß, dann kalt, und meine Hände zitterten. Er hätte das Baby nicht entführt, aber er besaß vielleicht eine kurze Liste der Personen, die dafür infrage kamen. Die Menschen-gegen Paranormale-Gesellschaft, MegPaG, vielleicht – jetzt, wo klar war, dass sie mich nicht bekommen würden. Trent hatte einst versprochen, dass er den Dämonen das Heilmittel für ihre Unfruchtbarkeit geben würde. Aber nachdem er das ganze Chaos ertragen hatte, das meine Rettung durch seinen Vater ausgelöst hatte, ging ich nicht
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