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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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Hoffnung auf, während ich mich gleichzeitig fragte, warum die weibliche Stimme so besorgt klang. »Bitte kommen Sie zu Schalter G.«
    Ich warf einen kurzen Blick zu Wayde, der mit der Hand an der Tür erstarrt war. Seine braunen Augen scannten den Raum hinter mir und sein sonst so unbekümmertes Gesicht war nun professionell wachsam. Die Veränderung überraschte mich. So hatte ich ihn noch nicht gesehen. Allerdings war es in der Kirche auch ziemlich ruhig gewesen, seitdem ich offiziell zum Dämon geworden war. Nur wenige Leute wussten, dass das silberne Band um mein Handgelenk ungefähr die Hälfte meines magischen Arsenals blockierte. Eigentlich war es ein Möbiusband, dessen Anrufungsphrase niemals endete und niemals begann und damit den Zauber – und mich – in einem Zwischenzustand hielt, der real und doch nicht ganz aktiviert war. Auf diese Weise verhinderte er jeden Kontakt mit dem Dämonenkollektiv. Kurz gesagt, es versteckte mich vor den Dämonen. Der unangenehme Nebeneffekt war, dass ich keinerlei Kraftlinienmagie mehr wirken konnte.
    »Ms. Morgan, Schalter G?«, erklang wieder die besorgte Stimme.
    Wir wandten dem hellen, windigen Tag hinter dem Milchglas den Rücken zu. »Vielleicht haben sie noch ein Formular gefunden«, sagte ich. Wayde glitt näher, bis er zu nah kam und mir ein Schauder über den Rücken lief.
    »Wenn du der I. S. und dem FIB die Listen geben würdest, die sie wollen, würdest du deine Bürgerrechte schneller zurückbekommen«, meinte er, und ich runzelte die Stirn. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Die nicht länger gelangweilten Angestellten hinter den Schaltern flüsterten zu viel. Die Leute beobachteten uns, und zwar nicht gerade wohlwollend.
    »Ich werde nicht jeden einzelnen Dämonenfluch aufschreiben, damit sie entscheiden können, welche legal sind und welche nicht«, sagte ich, als ich das handgeschriebene, schäbige G über einem kleinen Tresen am Ende des Raumes entdeckte. »Das ist nichts als Zeitverschwendung.«
    »Und der heutige Morgen ist was?«, fragte er trocken.
    Ich ignorierte ihn und trat hoffnungsvoll auf die Frau zu, die offenbar auf mich wartete. Sie war gekleidet wie eine höhere Angestellte, und die leichte Röte auf ihren Wangen verstärkte nur meine Sorge. »Ähm, ich bin Rachel Morgan«, sagte ich, aber sie hob bereits die Abtrennung, um mich hinter die Tresen zu führen.
    Sie sah mit leuchtenden Augen zu Wayde. »Wenn Sie so freundlich wären, mit mir zu kommen, Ms. Morgan. Sie beide, wenn Sie möchten. Jemand würde gerne mit Ihnen sprechen.«
    »Wenn es um …«, setzte ich an.
    »Bitte kommen Sie einfach«, wiederholte sie, trat zur Seite und winkte mich aufgeregt weiter.
    Mein Magen verkrampfte sich. Aber ich war selbst mit der verbliebenen Hälfte meiner Magie nicht wehrlos, und Wayde war bei mir. Wieder huschten meine Augen zu dem Armband aus verzaubertem Silber. Mir gefiel es nicht, keine Kraftlinienmagie zur Verfügung zu haben, aber das war immer noch besser als die Dämonen wissen zu lassen, dass ich noch lebte. Ich hatte im letzten Jahr ein paar Fehler gemacht, und der Geringste davon war gewesen, ein Leck ins Jenseits zu reißen. Jetzt schrumpfte die gesamte alternative Realität, und sobald die Dämonen das verstanden, würden sie sich wahrscheinlich bei der Jagd auf mich überschlagen.
    Mit einem erleichterten Seufzer ließ die Frau die Abtrennung zurückgleiten, dann führte sie uns mit klappernden Absätzen in die Büros im hinteren Teil des Gebäudes. In einem der Büros saß eine fröhliche lebende Vampirin. Ihr Gesicht war gerötet und ihre Augen leuchteten. Sie war jung, professionell und wahrscheinlich von der täglichen Arbeit in diesem Büro zu Tode gelangweilt, zumindest, wenn ich die Bilder von Fallschirm- und Bungee-Sprüngen auf dem Kalender hinter ihr richtig deutete. Ihr Büro war ein organisiertes Chaos aus auf gestapelten Ordnern und Mappen. Wahrscheinlich lud sie sich mehr auf, als sie bewältigen konnte. Versuchte sie, sich im Büro zu beweisen, wie sie es offensichtlich auch an den Wochenenden gerne tat?
    Ich ging davon aus, dass ihre menschlichen Vorfahren aus Lateinamerika kamen – sie hatte lange, schwarze Haare, die sie mit einer einfachen Klammer zusammenhielt, braune Haut, dunkle Augen, sehr rote Lippen, weiße Zähne und sehr hübsche Wimpern. Die Finger, die ihre langweilige braune Bluse zurechtrückten, waren lang und schlank und die Nägel in mattem Rot lackiert. Als sie aufsah, konnte ich ihr
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