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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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dass sie sich weiter vorne etwas verbreiterte.
    Kurze Zeit später befanden wir uns in der Haupthöhle. Sie war so riesig, dass der fahle Lichtschein nicht die gegenüberliegende Wand erreichte. Wir waren nun an dem Ort, an dem sich der sechste Blutrubin befinden musste.
    Da wir nicht wussten, wie viel Zeit uns noch blieb, bis unsere Verfolger uns aufgespürt hatten, machten wir uns sofort auf die Suche. Aiden nahm sich die rechte Seite vor, Sille und ich gingen links herum.
    Wir leuchteten in jeden noch so abgelegenen Winkel und sahen hinter jeden einzelnen Stein, doch von dem Blutrubin war keine Spur zu sehen.
    »Er muss aber hier sein«, sagte ich und beleuchtete noch einmal alle Ecken. Plötzlich stutzte ich und kniff die Augen zusammen. Was war das? In einer der Ecken hatte ich etwas gesehen. Ich ging näher heran und hielt den Leuchtstab in die Richtung. Jetzt sah ich es ganz deutlich. Dort am Boden waren … Schuhe?
    Ich machte einen weiteren Schritt darauf zu. Plötzlich bewegten sie sich und ich schrie auf.
    Sofort war Sille an meiner Seite und schob mich schützend hinter sich. Aiden machte unterdessen einen Satz nach vorn und packte die Gestalt, die sich im Schatten der Felsen versteckt hatte, und zog sie hervor.
    Es war ein weißhaariger Mann, dessen Kleidung zerschlissen und mottenzerfressen war. Er sah aus, als habe er lange kein Bad von innen gesehen.
    »Was hast du hier zu suchen?«, knurrte Aiden ihn an. Doch anstatt ihm zu antworten, sah der Mann mich aus seinen fast schwarzen Augen an.
    »Du bist hier um den Blutrubin entgegenzunehmen?«, stellte er fragend fest. Ich nickte. Aiden zog ihn ruckartig am Kragen und zwang den Mann, ihn anzusehen.
    »Zum letzten Mal. Wer bist du und was tust du hier?«, zischte er gefährlich.
    »Ich bin der Hüter des Blutrubins«, antwortete er und zwang sich ein Lächeln ab. Aiden runzelte die Stirn und sah sein Gegenüber von oben bis unten an.
    »Das soll wohl ein Witz sein?«, brummte er.
    »Ganz und gar nicht«, entgegnete der Wächter und bewegte sich blitzschnell. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich aus Aidens Griff befreit und diesen zu Boden gerungen. Im nächsten Augenblick ließ er wieder von ihm ab und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen.
    Aiden strich sich den Dreck von der Hose und nickte dann anerkennend.
    »Nichts für ungut«, murmelte er. Der Wächter machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ich bin es gewohnt, dass man mich unterschätzt.« Anschließend drehte er sich zu mir.
    »Nimm, was dir gehört«, sagte er und deutete in die Mitte der Höhle. Im selben Moment materialisierte sich dort, aus dem Nichts, ein hüfthoher Fels. Genauso wie Baobhan Shins Hütte, dachte ich. Als ich genauer hinsah, erkannte ich etwas Rotes obenauf liegen, das im Schein der Leuchtstäbe leicht funkelte. Der Blutrubin. Ich sah fragend zu dem Wächter. Er nickte mir auffordernd zu.
    Vorsichtig näherte ich mich dem Fels. Als ich direkt davor stand, erkannte ich, dass sich dieser Blutrubin wesentlich von denen, die ich gekannt hatte, unterschied. Er war um einiges größer als die, die sich in den Amuletten befunden hatten.
    Ich nahm den Stein, der die Ausmaße eines Tischtennisballs hatte an mich. Sofort begann meine Hand angenehm zu kribbeln. Der Stein musste wirklich sehr mächtig sein. Das spürte ich, obwohl ich nur noch ein Mensch war. Ich drehte mich zu den anderen und richtete mein Wort wieder an den Hüter.
    »Baobhan Shin hat gesagt, du würdest mir sagen, wo ich die Trinität finde?« Er sah mich einen Moment lang an, dann lächelte er.
    »Sie werden dich finden«, antwortete er. Die Stirn in tiefe Falten gelegt, sah ich ihn fragend an.
    »Was meinst du damit?«
    »Du musst einfach nur warten, dann werden sie dich aufsuchen.«
    »Aber wie? Und wie lange muss ich warten?« Vielleicht würden die Herrschaften ja erst in einigen Wochen auftauchen und so lange wollte ich beim besten Willen nicht warten.
    »Bleib einfach hier und sei vorbereitet«, sagte er. Ich wollte gerade den Mund öffnen, um ihn zu fragen, was das nun schon wieder zu bedeuten hatte, als er plötzlich verschwunden war.
    »Wo ist er hin?«, wollte ich wissen und sah mich suchend um.
    »Keine Ahnung«, antworteten Sille und Aiden gleichzeitig und schienen über das Verschwinden des Wächters genauso verblüfft zu sein, wie ich. Ich seufzte und schloss die Finger fest um den Blutrubin. Egal was geschehen würde, den Blutrubin würde ich nur aus der Hand geben, wenn ich im
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