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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Gegenzug dafür, James zurückbekam. In der anderen Hand hielt ich noch immer den Eisenpflock fest umklammert.
    »Dann warten wir jetzt also«, stellte ich nüchtern fest.
    »Du und Sille wartet. Ich werde zurück zum Eingang gehen und sehen, was dort los ist«, sagte Aiden. Bevor Sille die Chance hatte zu protestieren, war er auch schon im Gang verschwunden. Ich konnte ihre Anspannung spüren und erkannte, wie sie immer wieder nervös in Richtung Ausgang sah.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe ein ungutes Gefühl«, entgegnete sie. Ich überlegte einen Moment, dann wandte ich mich wieder ihr zu.
    »Na los, geh schon und sieh nach, ob alles in Ordnung ist«, forderte ich sie auf und stieß sie sanft von mir.
    »Ich werde dich auf keinen Fall hier ungeschützt zurücklassen«, widersprach sie und machte keine Anstalten zu gehen.
    »Was soll mir denn hier passieren? Es gibt nur diesen einen Weg hier herein.« Ich deutete auf den Gang. »Ich bin hier in Sicherheit und das weißt du auch. Und nun verschwinde und geh zu den anderen. Vielleicht brauchen sie deine Hilfe.« Sie kratze sich kurz am Kopf und schien zu überlegen, dann seufzte sie.
    »Na gut, aber du bewegst dich nicht von der Stelle!«
    »Ich verspreche es hoch und heilig. Wo sollte ich denn auch hin?«, antwortete ich. Nach einem weiteren kurzen Zögern war sie verschwunden.
    Angespannt ging ich in der Höhle auf und ab und lauschte immer wieder in die Stille. Hoffentlich ging es den anderen gut, dachte ich und lehnte mich an eine der Wände, von der aus ich alles im Blick hatte. Unsere drei Leuchtstäbe hatten wir in die Mitte geworfen, so dass nun ein fahler Lichtschein den größten Teil der Höhle beleuchtete. Trotzdem war es für meine Augen noch immer viel zu dunkel.
    Ich stieß mich von der Wand ab und wollte mich gerade wieder in Bewegung setzten, als ich drei Personen vor mir sah und erschrocken aufkeuchte. Automatisch wich ich einen Schritt zurück und prallte hart gegen die Felswand hinter mir. Drohend hob ich die Hand mit dem Eisenpflock und erkannte erst jetzt, wie sehr ich zitterte.
    Die drei Gestalten traten auf mich zu, bis sie nur noch einen Meter entfernt waren, dann blieben sie stehen. Jetzt erkannte ich, dass es sich um drei Frauen handelte, die alle in weiße Gewänder gekleidet waren. Alle trugen einen Kranz aus geflochtenen Gräsern auf dem Kopf und sie waren so wunderschön, dass es mir die Sprache verschlug. Jede von ihnen war auf ihre Weise einzigartig. Eine hatte schwarze Haare, die andere eine rote Lockenmähne und die Dritte hatte weizenblondes, glattes Haar. Sie musterten mich neugierig. Schließlich meldete sich die Schwarzhaarige zu Wort.
    »Wir sind die drei Bethen, auch Trinität genannt. Das ist Willbeth.« Sie deutete auf die blonde Frau zu ihrer Rechten, danach wanderte ihr Blick zu der rothaarigen Schönheit. »Ihr Name ist Borbeth und mich kennt mal als Ambeth«, stellte sie sich vor. Ich räusperte mich und hob die Hand mit dem Pflock zum Gruß.
    »Hi«
    Ambeth zog die Augenbrauen nach oben. Anscheinend war sie es nicht gewohnt, so flappsig begrüßt zu werden. Schließlich handelte es sich um drei keltische Göttinnen. Wie verhielt man sich denn in Gegenwart von Gottheiten? Da ich die Drei auf keinen Fall verärgern wollte, machte ich einen unbeholfenen Knicks und senkte ehrfürchtig das Haupt.
    »Es ist mir eine Ehre, euch kennenzulernen«, begrüßte ich sie erneut. Jetzt stahl sich ein leichtes Lächeln auf ihre Züge und sie nickte mir huldvoll zu.
    »Du hast etwas, dass wir begehren«, sagte sie und sah auf meine Hand, in der sich der Blutrubin befand. Ich räusperte mich.
    »Und ihr habt die Macht, mir meinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen«, entgegnete ich.
    »Und was ist dein sehnlichster Wunsch?«, wollte nun die blonde Willbeth wissen. Jetzt oder nie dachte ich und erklärte den drei Frauen, was ich im Gegenzug für den Blutrubin von ihnen verlangte. Während ich sprach, zeigten sie keinerlei Regung. Als ich meine Ausführungen beendet hatte, musterte mich Ambeth und nickte.
    »So sei es«, war alles, was sie sagte. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden hatte, und trat unschlüssig auf der Stelle.
    »Um es nochmal in Worte zu fassen: Ich gebe euch den Blutrubin und ihr verwandelt James, im Gegenzug dafür, zurück in einen normalen Vampir. Außerdem gebt ihr mir euer Wort, dass er nicht durch andere Ubour getötet wird, sobald er sich verwandelt hat,«
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