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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2
Autoren: Bernd Frenz
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Viertel dieser Stadt geherrscht. Bis dieser verdammte König Gothar kam und uns allen das Leben schwermachte. Dann ist dieser verdammte König in seiner Schwebenden Festung endlich abgehauen, aber dafür hat er diesen umso elenderen Herzog eingesetzt, der jeden Dieb und jeden Bettler, den die Stadtwachen aufgreifen, in der Arena abschlachten lässt. Der gleiche Herzog Garske, der auch euch unter der Knute hält. Deshalb dachte ich mir, wir könnten einen Handel abschließen. Es gibt nämlich ein paar Leute, die glauben inzwischen, dass sie mich nicht mehr zu fürchten brauchen. Falls ihr die vom Gegenteil überzeugen könnt, habe ich noch viel mehr von diesem Mittel, das die Wirkung des Schwarzen Mohns aufhebt. Wie sieht's aus? Interessiert?«
    Tabor kräuselte die Lippen, dass die Eckzähne hervortraten, dann forderte er: »Sag uns endlich, was du von uns willst!«
    Skork wischte entnervt über seine Lippen. »Ich will, dass ihr ein paar Leute tötet, die mir nicht den nötigen Respekt erweisen. Dafür bekommt ihr diesen Trank, der euch klar im Kopf macht, damit ihr bei passender Gelegenheit fliehen und das Umland in Angst und Schrecken versetzen könnt. Bis dahin sollt ihr für mich ein paar Menschen erschlagen. Wie das geht, wisst ihr doch, oder? Men-schen er-schla-gen!«
    »Menschen erschlagen!« Tabor grinste. »Ja, das können wir!« Drohend machte er einen Schritt auf Skork zu, doch das Knarren der auf ihn gerichteten Bogen ließ ihn in der Bewegung erstarren.
    Skorks Mundwinkel zuckten. »Na also, wusst ich doch gleich, dass ihr nicht so dumm seid, wie ihr ausseht. Also, was ist? Willigt ihr ein? Ihr dürft natürlich nur diejenigen umbringen, die ich euch zeige. Zumindest so lange, wie ihr in der Stadt seid. Danach ist mir egal, was ihr treibt.«
    Tabor richtete sich auf, doch seine Haltung wirkte entspannt und nicht sonderlich gefährlich. Obwohl es auch bei ihm nur einer kurzen Muskelanspannung bedurfte, um sofort kampfbereit zu sein. Sein Blick wanderte zu den halbleeren Kübeln, in denen noch die Holzkellen ruhten.
    »Wir brauchen genügend Gegenmittel für alle unsere Brüder«, sagte er. »Und Waffen, um die Menschen zu erschlagen, die Garske dienen.«
    Skork nickte zufrieden. »Das lässt sich alles machen, mein grobschlächtiger Freund.« Er gab den Schützen auf den Dächern, denen bereits die Arme schmerzten, ein Zeichen, dass sie ihre Bogensehnen entspannen konnten. »Das lässt sich alles machen.«
    Im Küchentrakt
    »Stell dich nicht so an!«, fauchte Dragan. »So ergeht es allen, die aus Garskes breitem Seidenbett fallen und an seinem Herd landen.«
    Inome schüttelte die verschwitzte Hand ab, doch sie fühlte die Abdrücke seines fordernden Griffs weiterhin wie schmutzige Flecken auf der Haut. Während sie sich mit dem Rücken am Tisch entlangdrückte, glitten ihre Finger suchend über die mit Flüssigkeit überzogene Steinplatte. Ihr war ein mit Seeknollen gefüllter Topf aus den Händen gerutscht, als sie der Stallknecht von hinten bedrängt hatte. Nun hoffte sie, das kleine Schälmesser mit dem Holzgriff ertasten zu können, das darin schwamm.
    Dragan grinste sie nur höhnisch an. Er wusste, was sie immer noch panisch zu verdrängen suchte: dass sie nicht die geringste Chance hatte, selbst wenn sie die Klinge finden sollte.
    »Wehr dich nicht«, riet er ihr. »Umso schneller ist es vorbei.«
    Außer dem vierschrötigen Rotschopf, der das Kommando führte, versuchten sie noch zwei Hausdiener einzukreisen. Einer von ihnen war gerade alt genug, um zu wissen, was vor sich ging. Eigentlich ein ganz ansehnliches Kerlchen mit lehmfarbenem, bis auf die Schultern fallendem Haar. Allerdings war sein Gesicht von feinen Narben übersät. Ein Geschenk der Blattern, die ihn schon als Kind heimgesucht haben mussten. Zweifellos war er noch der Angenehmste der drei. Trotzdem hatte es keinen Zweck, sich an ihn zu wenden, denn er hatte nicht die Kraft und das Durchsetzungsvermögen, die anderen beiden zurückzuhalten.
    Ihre Hände ertasteten den Henkel eines Tonkrugs. Ohne lange nachzudenken, schleuderte sie ihn in Dragans Richtung. Doch der Stallknecht hatte die Attacke kommen sehen. Mit einer Geschmeidigkeit, die sie ihm angesichts seines ruppigen Auftretens nicht zugetraut hätte, wich er zur Seite. Scheppernd zerbrach der Krug an der hinter ihm liegenden Wand.
    Doch Hilfe ließ sich dadurch nicht herbeilocken. Der Herzog inspizierte gerade die Stadtmauern, das konnte bis zum Abend dauern, und die Köchin
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