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Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)

Titel: Blutiger Winter: Ein Oger-Roman (German Edition)
Autoren: Stephan Russbült
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Verbrennungen zu erleiden.
    Der dicke Galok machte es ihm nach. Hin und her ließ er seine Hand zwischen den Flammen tanzen.
    »Galok nicht brennen«, rief er glücklich aus und drehte sich zu seinen Kameraden um, wobei er vergaß, weiter in Bewegung zu bleiben. Es dauerte dennoch unangenehm lange, bevor er den Schmerz spürte. Mogda roch mittlerweile die verkohlten Haare des Handrückens, gepaart mit dem Duft von Schweinebraten.
    »Aua«, war alles, was Galok sagte, als er die Hand zurückzog.
    »Immer in Bewegung bleiben«, ermahnte Mogda ihn. »Jeder soll es einmal probieren, bevor es losgeht. Wenn euch das im Gefecht passiert, wird es mehr als eine Brandblase geben.«
    Mogdas Kameraden kamen seiner Aufforderung nach. Die meisten von ihnen schienen verstanden zu haben, was er ihnen beibringen wollte, dennoch wurde der Geruch von verbranntem Haar und Schweinebraten immer stärker.
    Als Mogda in die erste Reihe von feindlichen Kriegern sprang, musste er sich selbst daran erinnern, nicht zu verweilen und den Feinden nachzusetzen. Er brach mitten in eine Gruppe aus staunenden, aber furchtlosen Gesichtern. Mit dem ersten Hieb trieb er die Klinge seines Runenschwertes durch die Brustkörbe zweier Barbaren gleichzeitig und spießte sie wie Apfel auf einen Stock auf. Mit dem Schildarm fuhr er herum und schlug einem anderen die stachelbesetzte Schuppe ins Gesicht. Mogda war verwundert, wie leicht die Klinge in seiner Hand lag und wie sie selbst nach einer ungeschützten Stelle an seinen Feinden zu suchen schien. Der Stahl schnitt durch Fell, Leder, Fleisch und Knochen, ohne an Kraft zu verlieren. Mogda zählte in Gedanken die Feinde, die er zu Boden schickte.
    »Fünf, sechs.«
    Seine Augen wanderten umher und suchten die nächste Lücke, in die er springen konnte.
    »Immer in Bewegung bleiben«, ermahnte er sich. »Sieh nicht zurück. Acht, neun.«
    Ein nachlässig gestoßener Speer durchbohrte sein Hemd, riss aber nur ein Stoffdreieck heraus, ohne ihn zu verletzen. Zwei grimmige Krieger in Fellen und mit Halbhelm stürmten ihm entgegen und drohten die Lücke zu schließen, in die er vorstoßen wollte. Dem ersten von ihnen trennte er den Arm ab, bevor der seine mächtige Streitaxt auch nur anheben konnte. Den anderen, einen hochgewachsenen, aber schmächtigen Mann, drückte er mit dem Schild beiseite. Die Zacken des Schildes durchbohrten dessen Lunge, und der Krieger hustete Mogda blutigen Speichel entgegen. Im Todeskampf klammerte er sich an dem Drachenschild fest und versuchte die Beine um Mogdas Taille zu schlingen.
    »Ich bin zu fett für dich«, brüllte Mogda ihn an und schleuderte den Schildarm mitsamt dem Krieger in die Höhe.
    Der Barbar wurde aus seiner Umklammerung gerissen. Er wirbelte durch die Luft und krachte etliche Meter weiter in eines der brennenden Lagerfeuer. Dahinter sah Mogda Rator, der mit ihm auf gleicher Höhe war. Der Kriegsoger bohrte sich kreisend in die Feinde hinein. Beidhändig führte er seine Axt um sich herum und schraubte sich immer tiefer in die Schar von Kriegern. Seine Bewegung und die breite Klinge seiner vor Blut triefenden Axt schufen eine Art Lichtung, die sich mit ihm zu bewegen schien. Gegner wurden an Brust und Beinen getroffen, durch die Wucht der Schläge in zwei Teile zertrennt oder von den Beinen gerissen und fortgeschleudert.
    »Dreizehn, vierzehn, fünfzehn«, zählte Mogda halblaut, während er zusah, wie Rator die Krieger niedermähte wie Schilf und jeden, der unter seiner Klinge hinwegtauchte, mit den Füßen in die Erde zu stampfen drohte.
    Mogda hieb links und rechts, ließ seine Klinge kreisen und schuf sich so seine Lücken, in die er treten konnte, um weiter voranzukommen. Der Axthieb eines Gegners ließ ihn kurz innehalten. Die breite Klinge aus Bronze traf seinen Schild mittig. Er spürte, wie die Schneide versuchte sich durch die Schuppe zu bohren und seine Hand vom Arm abzutrennen, doch die Haut des Drachen ließ sich nicht einfach von geschmiedeten Waffen beschädigen. Mit einem Ruck riss er den Schild hoch und entwaffnete den Barbaren. Ein Fußtritt schleuderte den Mann zurück in die Menge seiner Kameraden, wo er den Tod im Schwert eines Freundes fand. Ein dumpfer Hieb traf Mogda am Hals. Er warf sich herum, duckte sich und stieß seine Klinge von unten herauf. Er durchbohrte einen Krieger, der versuchte eine brennende Fackel gegen ihn zu richten.
    »Du darfst nicht stehen bleiben«, ermahnte er sich abermals und wirbelte wieder zurück. Er fand keine
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