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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween
Autoren: Jason Dark
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Gleichzeitig knickte sie zusammen, und sie begann zu weinen.
    »Sie schafft es nicht«, sagte Rusty.
    »Doch, wenn wir ihr helfen. Komm her!«
    Wir nahmen sie in die Mitte und legten ihre Arme um unsere Schultern. So gelang es uns, sie durch den Wald zu schleifen. Es war nicht einfach, denn die Zweige der Bäume griffen nach uns wie Mörderhände. Es gelang uns nicht immer, wegzuducken. Wichtig für die drei Schüler war nur, daß sie dem Wald, in dem die Gefahr lauerte, entfliehen konnten. Meine Gedanken drehten sich um das Mordmotiv. Und danach fragte ich Carrie.
    Sie gab mir Auskunft. Während wir die Verletzte durch den Nebel zogen, erfuhr ich endgültg und in allen Einzelheiten, was sich vor sechs Jahren abgespielt hatte.
    Es muß schlimm gewesen sein. Die sechs Schüler hatten Angela tatsächlich gequält, bis sie in den Tod gesprungen war.
    »Das hättet ihr nicht machen dürfen«, sagte ich.
    »Die Vorwürfe kamen später«, erklärte mir Carrie. »Aber da war ja alles vorbei, und wir konnten nichts mehr daran ändern. Es hat uns allen leid getan.«
    Ich fand es an der Zeit, sie über die Lehrerin aufzuklären. Damit schockte ich die drei, denn auch Julie bekam meine Worte mit.
    »Aber Angela hieß nicht Graves«, sagte Rusty.
    »Caroline wird einen anderen Namen angenommen haben«, erklärte ich.
    »So ist das nun einmal.«
    »O verdammt!« keuchte der Junge. Danach schwiegen wir. Unsere Richtung war klar. Wir konzentrierten uns auf den Punkt, wo der Widerschein der Flammen den dunklen Himmel über den Bäumen in ein rotes Licht getaucht hatte. Dort fand das Fest statt. Sicherlich war die kleine Feier in der Aula längst beendet, so daß wir die Gäste draußen antreffen würden. Und ich mußte ihnen alles erklären, denn das Fest durfte auf keinen Fall weitergehen. Solange Angela nicht überwältigt und ausgeschaltet war, befand sich jeder in Gefahr. Die meiste Angst hatte ich vor einem Amoklauf der Untoten…
    ***
    Glenda Perkins spürte das Gewicht des schweren Revolvers. Sie hatte die Waffe in den Gürtel gesteckt, und das Metall drückte gegen das Fleisch an ihrer linken Hüfte.
    John Sinclair war längst verschwunden, in der Aula lief die Feier ab, und Glenda stand draußen. Sie hielt sich im Schatten eines Vordachs auf. Von ihrem Standpunkt aus konnte sie den Platz hinter der Burg gut beobachten.
    Die Brandwachen hatten Holz und Reisig nachgelegt. Durch die neue Nahrung schlugen die Flammen noch höher. Gewaltige Feuerarme stießen in den Himmel und griffen nach den Nebelschwaden, die sie zum größten Teil zerstörten.
    In der Luft lag ein Fauchen, Knattern und Knistern. Wenn Holz zerbrach, stoben Funkenbahnen in die Höhe, wo sie zerplatzten und zu kleinen Kometen wurden, die in einem glühenden Regen wieder zur Erde fielen. Glenda drückte dem Geisterjäger beide Daumen Doch nicht allein das. Auch sie hielt die Augen offen, um zu sehen, ob sich irgend etwas in ihrer Nähe tat.
    Sie lauerte auf das Killerkind, aber der Wald, den sie ebenfalls sehen konnte, schwieg.
    Unheimlich und gespenstisch kam er ihr vor. Eine schwarze Mauer, durch die graue Schwaden trieben und die Sicht noch mehr verschlechterten.
    In der Nähe schlug eine Tür. Dieses Geräusch schreckte Glenda so sehr auf, daß sie die Deckung verließ, eine Hand auf den Griff des Revolvers legte und sich umschaute.
    Aus dem Eingang der Aula löste sich eine Gestalt. Ein hochgewachsener Mann, der seinen Kopf gesenkt hielt und ein weißes Stäbchen zwischen seine Lippen steckte.
    Als die Flamme des Feuerzeugs sein Gesicht anleuchtete, erkannte Glenda Perkins in dem Mann Edward Blake. Rasch ging sie auf ihn zu. Blake drehte sich um, denn er hatte Glenda kommen gehört.
    »Ah, Miß Perkins«, sagte er. »Sie sind allein?«
    »Ja.«
    »Wo steckt Mr. Sinclair?«
    »Er sucht im Wald.«
    Blake zog hastig an der Zigarette. Sein Gesicht wurde rötlich angestrahlt. Glenda erkannte darin die Sorge und die Spannung. Sie lag wie eine Maske auf seinen Zügen. »Sucht er nach den Schülern?«
    »So ist es!«
    Blake verstand. »Dann ist etwas passiert - oder?« Seine Stimme zitterte unmerklich.
    Glenda nickte. »Wir müssen leider davon ausgehen, Mr. Blake. Es hat Tote gegeben. Zumindest einen.«
    Blake zuckte zusammen. »Meinen Sie Carrie?« hauchte er.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Glenda ehrlich. »Möglich ist alles. Auch Carrie kann es erwischt haben.« Sie hörte Blakes Atem, deshalb sprach sie rasch weiter. »Ich sagte, kann es erwischt haben,
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