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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween
Autoren: Jason Dark
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daß ihr…«
    »Gleich kommt sie…«
    Angela versteifte sich. Bisher hatte sie dem Druck widerstehen können und war noch nicht zusammengebrochen. Nun aber spürte sie, daß es allmählich dem Ende zuging. Sie konnte die schrecklichen Belastungen nicht mehr ertragen. Sie mußte irgend etwas tun, sonst drehte sie noch durch.
    »Du kannst sie sehen, kleine Angela! Schau nach vorn! Da im Flur steht sie…«
    Angela gehorchte. Die Stimme besaß Macht über sie. Das Mädchen tat, was man ihm befahl, obwohl es das eigentlich nicht wollte. So richtete Angela ihren Blick in die mit den Schatten der Umstehenden ausgefüllte Dunkelheit.
    Dort sah sie etwas.
    Zunächst war es nur ein heller Umriß, und er wurde in der Tiefe des Ganges geboren. Obwohl sich Angela sehr anstrengte, konnte sie nicht genau erkennen, was da auf sie zukam.
    Der helle Fleck bewegte sich im Dunkel des Ganges. Etwas Unheimliches ging von ihm aus. Angela konnte es nicht begreifen und sich nicht erklären, was da auf sie zukam.
    Ihre Mutter? Das hatten ihr die anderen gesagt, doch sie wollten ihr nur Angst einflößen.
    Durch das offene Fenster in ihrem Rücken kam die Kälte, und vor ihr schimmerte das Licht.
    Es wanderte in Richtung Angela und nahm eine gelbrote Farbe an. Es schien keine natürliche Quelle zu besitzen, mußte von einer Fackel oder Kerze stammen, wie Angela plötzlich zu wissen glaubte. War es tatsächlich ihre Mutter?
    Nein, das durfte nicht wahr sein. Mutter war tot, die stand nicht aus dem Grab auf…
    »Deine Mutter!« unterbrach eine wispernde Stimme die Stille. »Deine Mutter kommt. Ihre Seele hat sich aus den Tiefen der Hölle gelöst, um dich zu suchen, Angela…«
    Das Mädchen hatte sich auf die Stimme konzentriert und das Licht für diese Zeitspanne aus den Augen gelassen. Nun schaute Angela wieder hin und bekam den Schock ihres Lebens.
    In fast greifbarer Nähe war das Licht zur Ruhe gekommen. Nein, das konnte nicht ihre Mutter sein, das ging nicht, denn vor ihr schwebte eine gräßliche Fratze.
    Eine Maske!
    Sie sah aus wie ein Kürbis, der von innen ausgehöhlt war. Man hatte aus der »Haut« Augen, Mund und Nase herausgeschnitten und in das Innere des Kürbisses eine Kerze gestellt. Das flackernde Licht ließ der Phantasie eines sensiblen Menschen freien Lauf, so daß Angela glaubte, die Maske wäre mit einem unheimlichen Leben erfüllt!
    Vielleicht vom Geist ihrer Mutter?
    Sie verkrampfte sich. Die nächsten Augenblicke gehörten zu den schrecklichsten in ihrem Leben, und hinter der Maske bewegten sich die anderen, um sie durch einen Halbkreis einzuengen. Dann sprachen sie.
    Zuerst war es nur eine Stimme, die das Wort durch die Lippen zischte.
    »Halloween!« Angela lauschte. Ja, es war Halloween. Die Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November. »Halloween!«
    Eine weitere Stimme fiel ein, denn die erste wiederholte das Wort laufend.
    »Halloween!« Nun flüsterten alle dieses Wort. Es drang aus ihren Mäulern, als wäre es von Hexen gesprochen worden. Immer wieder. Halloween!
    Die Nacht des Schreckens! Die Nacht der Geister. Uralte Tradition. Nie lagen Spaß und Angst so dicht beieinander wie in dieser einen schrecklichen Nacht.
    »Wir haben Halloween. Der Geist deiner Mutter meldet sich, Angela. Hör genau zu…«
    »Ich will nicht!« Das Mädchen brüllte die Worte. Sie hallten durch den kahlen Gang, pflanzten sich fort, wurden gebrochen, und das Echo kam unheimlich und schaurig zurück.
    »Es ist Halloween…«
    Angela konnte es nicht mehr aushalten. Sie drückte sich zurück Doch da gab es nichts mehr, wo sie sich verstecken konnte. Keine Nische, nichts. Angela mußte fliehen. Sie konnte diesem Terror nicht länger standhalten. Die Maske schwebte jetzt dicht vor ihr. Furchterregend sah der ausgehöhlte Kürbis aus. Ein verzerrtes Gesicht, eine widerliche Fratze, in der das Kerzenlicht flackerte.
    »Deine Mutter ist da. Sie kommt dich am Halloween-Tag besuchen!« vernahm Angela eine dünne Stimme. Angela drehte durch. Es begann mit einem markerschütternden Schrei. Er schwebte noch in der Luft, als Angela ihre Hände auf die Bank stützte und sich mit großer Kraft in die Höhe stemmte.
    Plötzlich stand sie auf der Fensterbank.
    Vor ihren Augen begann alles zu tanzen. Die Maske drehte sich ebenso wie die Schatten der Mitschüler. Sie wurden zu einem Wirbel, einem Kreisel, der sich immer schneller bewegte und sie in die Tiefe zu reißen drohte.
    In die Tiefe! »Angela!!!«
    Es war ein gellender Warnruf, aber er
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