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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween
Autoren: Jason Dark
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Das war so schaurig, so unheimlich, daß es ihnen den Atem verschlug.
    »Halloween…«
    Wieder hörten sie die dünne Stimme.
    Trotz des Nebels wußten sie, aus welcher Richtung sie aufgeklungen war.
    Sie drang aus der Höhe zu ihnen nieder.
    Niemand hatte ihnen den Befehl gegeben, aber jeder legte den Kopf in den Nacken, um an der Hauswand hochzublicken.
    Da sahen sie es.
    Der Nebel hatte noch nicht die Höhe erreicht, so daß ihre Sicht einigermaßen klar war. Und sie sahen im vierten Stock das Fenster, aus dem Angela gefallen war.
    Dort schimmerte etwas.
    Es war die Maske, die Ronny Wilder weggeworfen hatte. Sie schwebte inmitten der grauen Öffnung, war von innen erleuchtet, und als die sechs sie ansahen, hörten sie wieder den klagenden Schrei.
    »Halloween…«
    Das war das Zeichen. Sie wußten, daß etwas Schreckliches im Gange war, gegen das sie nicht ankamen. Sie hatten ein junges Menschenleben auf dem Gewissen und zusätzlich noch einen Zeugen. War es wirklich ein Zeuge?
    Eigentlich deutete alles darauf hin, wenn nur nicht die Stimme gewesen wäre. Sie gehörte nämlich der toten Angela.
    Noch nie in ihrem Leben waren die Schüler so gerannt In panischer Angst verließen sie den Ort des Grauens und hörten noch in der Ferne einen Ruf. »Halloween…«
    ***
    Freitagabend - Wochenende!
    Jedenfalls für einen Großteil der Menschen in London. Aber auch für mich, den Geisterjäger John Sinclair? Ich hoffte es inständig, obwohl mir das Wetter draußen nicht danach aussah, als könnte man in den nächsten beiden Tagen etwas Großartiges unternehmen. Aber das spielte keine Rolle, Hauptsache war, daß ich mal so richtig ausspannte. Hoffentlich kam nichts dazwischen.
    Und das war der Haken, denn ich hatte mal wieder so ein komisches Gefühl, und das nicht zu Unrecht, wie ich meinte. Der Grund war mein Chef, Sir James Powell. Er hatte mich zu sich bestellt, und mir klang jetzt noch seine honigsüße Stimme im Ohr nach. Wenn er so sprach - es kam selten genug vor -, wollte er mich zumeist um einen privaten Gefallen bitten.
    »Sie könnten mal nach dem offiziellen Feierabend zu mir kommen, John«, hatte er gesagt. Ich hatte natürlich nach dem Grund gefragt. »Es ist eine private Sache.«
    Darauf war ich gespannt. Natürlich wußte mein Freund Suko, mit dem ich das Büro teilte, Bescheid. Er sah auch meine Unruhe und amüsierte sich köstlich.
    »Der Alte schickt dich bestimmt in die Wüste«, meinte er.
    Ich hatte die Beine auf den Schreibtisch gelegt und rauchte eine Zigarette. »In welche Wüste? Sahara oder Gobi?«
    »Wie ich den Alten kenne, schickt er dich nach Asien.«
    »Und du kümmerst dich um Glenda.«
    »Unter anderem.«
    »Übernimm dich nur nicht.«
    »Keine Sorge, ich bin Kummer gewöhnt.«
    Ich schüttelte den Kopf und drehte ihn gleichzeitig. Suko legte eine Hektik an den Tag, die ich von ihm überhaupt nicht gewohnt war. Er räumte nämlich seinen Schreibtisch auf, und das tat er mit einer erstaunlichen Akribie.
    Bei mir lag alles durcheinander, ich hatte einfach keine Lust, aufzuräumen. Irgendwann würde ich mal Glenda bitten, dies zu tun. Mein Blick hei durch das Fenster. Es war dunstig draußen und sah nach Regen aus, da blieb man am besten im Haus, falls Sir James nichts anderes mit einem vorhatte.
    Ich konnte mich noch gut an einen ähnlichen Fall erinnern, der auch einen etwas außerdienstlichen Charakter gehabt hatte. Da hatte er mich nach Deutschland in die »Disco Dracula« geschickt, weil ich dort einen Fall lösen sollte, und ich war auf einen schrecklichen Vampir namens Drago gestoßen [1]
    Ob der Alte wieder etwas Ähnliches auf Lager hatte? Glenda erschien. Sie war schon herbstlich gekleidet. Der Pullover zeigte eine dunkle Farbe. Mir gefielen die blauen Streifen dazwischen. Einer führte in Schlangenlinien über Glendas Oberweite.
    »Möchte einer von euch noch Kaffee?« fragte sie.
    Suko schüttelte den Kopf, lehnte dankend ab und räumte weiter auf, wobei er die Schubladen knallen ließ.
    »Und du, John?«
    »Eigentlich ja, wenn du mich so fragst. Aber nicht jetzt.«
    »Wann denn?«
    »Ich muß noch zum Alten.«
    »Stimmt, sicher.«
    »Willst du solange warten?« fragte ich sie.
    »Auf dich?«
    »Falls du keinen besseren findest, auch das.«
    Glenda überlegte, und ein feines Lächeln umspielte dabei ihre vollen Lippen.
    Ich schwang die Beine von der Schreibtischplatte. »Wir könnten uns den Abend so richtig gemütlich gestalten«, schlug ich vor. »Zunächst gehen wir einmal
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