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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween
Autoren: Jason Dark
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essen. Ich habe von einem neuen Restaurant gehört, in dem es keine Fish and Chips gibt, sondern ein hervorragendes Essen à la France. Man hat es im Bistro-Stil eingerichtet, der Koch verwertet nur frische Nahrungsmittel, aber wir können auch chinesisch, balkanesisch oder…«
    Glenda beginnt zu lachen. »Hör auf, John, hör auf! Ich muß an meine Figur denken.«
    »Die ist doch prächtig.«
    »Und was machen wir nach dem Essen?« fragte sie.
    »Da gibt es mehrere Möglichkeiten«, sagte ich. »Wir könnten zum Beispiel eine kleine, sehr intime Bar besuchen. Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man mir versichert hat. Wenn wir dann getanzt haben, braucht der Abend nicht beendet zu sein. Im Gegenteil, danach zeige ich dir meine…« Zwei Dinge unterbrachen mich. Erstens Sukos Räuspern, zweitens das Telefon.
    »Meinst du Briefmarkensammlung?« fragte mich Glenda, als ich den Hörer abhob.
    »So ähnlich.«
    »John?« Es war Sir Powell. »Wenn Sie bitte jetzt zu mir kommen würden…«
    »Gern, Sir. Ich düse im Sauseschritt.«
    »Und bring die Liebe mit«, ergänzte Suko, der den Ohrwurm-Song kannte.
    »Wartest du?« fragte ich Glenda beim Aufstehen.
    »Vielleicht.«
    In der offenen Tür trafen wir uns. Meine Hände fuhren über ihre Wangen.
    »Wenn eine Frau vielleicht sagt, ist das schon fast ein sicheres Ja.«
    »Toll, wie du dich auskennst.«
    »Bei dir immer.«
    »Beeil dich, sonst wird Sir James sauer.«
    »Aber nicht nach Feierabend.«
    Ich war ganz locker. Allerdings wollte ich damit mein ungutes Gefühl überspielen, das mich trotz allem nicht losgelassen hatte. Ich schritt über den Flur, blieb vor Sir James' Tür stehen, klopfte und hörte schon bald sein kräftig gesprochenes »Come in!«
    Wenige Sekunden später breitete sich auf meinem Gesicht ein Ausdruck der Überraschung aus. Das durfte es doch nicht geben, da war Sir James über seinen eigenen Schatten gesprungen.
    Auf seinem Schreibtisch standen eine Flasche Whisky und ein funkelndes Kristallglas.
    Sir James merkte natürlich, was in mir vorging, und er fragte mich mit ein wenig lauernd klingender Stimme: »Ist irgend etwas, John?«
    »Ja und nein.«
    »Was denn?«
    »Der Whisky, meine ich.«
    »Ja, der ist für Sie. Ich darf leider bei meinem Magen keinen trinken. Aber setzen Sie sich doch.«
    »Zuviel der Ehre, Sir.«
    »Aber wieso denn?«
    Ich hob die Schultern und ließ mich auf den gepolsterten Besucherstuhl fallen. Dabei schielte ich auf das Flaschenetikett. Es war ein Getränk der besten Sorte. Mein Vater war auch auf schottischen Malzwhisky spezialisiert.
    »Schenken Sie ruhig ein, John.«
    »Das mache ich auch. Geht der auf Spesen?« fragte ich, als ich die Flasche in die Hand nahm.
    »Nein, er stammt aus meinem Privatbesitz.«
    »Dann wird er mir doppelt gut schmecken«, erwiderte ich und lauschte dem Geräusch nach, das entstand, als der Whisky in das Glas gluckerte. Es war eine Wohltat, und mir rann bereits das Wasser im Munde zusammen. Ich schenkte mir zwei Fingerbreit ein, hob das Glas und prostete meinem Chef zu.
    »Auf Ihr Wohl, Sir!«
    Der Alte grinste, und die Augen hinter den Brillengläsern leuchteten.
    »Hoffentlich schmeckt es Ihnen.«
    Ich genoß den ersten Schluck Beinahe zart rann der Whisky über meine Zunge. »Doch, ausgezeichnet«, erwiderte ich, als ich das Glas absetzte und Sir James fragend anschaute.
    Der Superintendent legte die Hände zusammen, krauste die Stirn und räusperte sich leicht. »Es ist ein wenig kompliziert, John. Sie haben sich das Wochenende redlich verdient…«
    »Und Sie wollen es mir zerstören, Sir.«
    »So darf man das nicht sehen. Es kann für Sie sehr nett und erholsam werden, aber auch anders enden. Das liegt noch in der Schwebe, wie Sie sich sicherlich denken…«
    »Kommen Sie zur Sache, Sir.«
    »Geben Sie damit Ihre Zustimmung? Ich kann Sie nicht zwingen, John, sondern nur um einen Gefallen bitten.«
    »Ja, natürlich.«
    Sir James rollte mit seinem Stuhl ein wenig zurück und öffnete eine Schublade seines Schreibtisches. Dort holte er ein Blatt Papier hervor. Ich sah es nur von der Rückseite, doch eine Handschrift schimmerte durch.
    »Ein Freund aus dem Club sprach mich vor einigen Tagen an. Er heißt Edward Phillip Blake, ist ein Mann des Managements und berät Firmen in punkto Geldanlagen. Mein Freund hat eine Tochter, die kurz vor der Schulentlassung steht. Ein junges Mädchen von achtzehn Jahren. Carrie mit Vornamen. Carrie möchte zusammen mit anderen Schülern am
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