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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
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sollten, um den Krieg in Hamburg als Sieger zu beenden. Erst nach objektiv bestätigter Vollzugsmeldung würde ihm Robert Falke den größten Teil des Geldes auf sein Konto in Kroatien überweisen. Zwei Tage, die den Unterschied ausmachten – zwischen arm oder reich – zwischen Handlanger oder Chef.

    ***

    »Schon `was Auffälliges passiert?«, erkundigte sich Wegner bei zwei Streifenbeamten, die rauchend an der Ecke zum Hans-Albers-Platz in einem Hauseingang standen.
    »Bis jetzt haben wir nur ein paar Platzverweise ausgesprochen«, berichtete einer der Polizisten eifrig und schaute verlegen auf den Glimmstängel in seiner Hand.
    »Ist schon gut! Geben Sie mir lieber eine aus, dann sehe ich großzügig darüber hinweg«, beruhigte der Hauptkommissar den Uniformierten grinsend. »Ich hoffe Sie haben an lange Unterhosen gedacht, meine Herren. Wird verdammt kalt heute Nacht.«
    Aus dem Funkgerät hörte man plötzlich die quakende Stimme eines Einsatzleiters: »Wir haben am Heiligengeistfeld zwei Wagen mit einem Haufen verdächtiger Typen zur Umkehr gezwungen ... den Beamten in der Königsstraße ist Ähnliches gelungen. Haltet die Augen offen, Kollegen!«
    »Ich kann nur hoffen, dass meine Kinder morgen nicht als Halbwaise aufwachen«, entfuhr es einem der Polizisten gequält. »Wer weiß, was die Kerle noch vorhaben.«
    »Wenn Sie im richtigen Moment den Kopf einziehen und keine Heldentaten planen, dann passiert auch nichts. Ich geb Ihnen mein Wort darauf.« Jetzt drehte sich Wegner um und wanderte die Reeperbahn hinauf in Richtung Davidwache zurück. Die Ruhe auf dieser sonst so belebten Meile der Sünde wirkte fremd auf ihn. Er kannte den Kiez seit über vierzig Jahren, wobei er sich dort nie besonders wohl gefühlt hatte. Warum auch? Selbst als junger Mann konnte er sich weder mit Drogen noch mit übermäßigen Mengen von Alkohol anfreunden. Was die Frauen betraf, so hatte er früh gelernt, dass es in erster Linie nur um eine Show ging, die man hier für zahlungskräftige Touristen veranstaltete. Guten Sex konnte man nicht kaufen – und erst recht keine Liebe.

    ***

    »Dann müsst ihr eben zu Fuß, mit dem Bus oder der U-Bahn auf den Kiez!«, schrie Marko ungehalten in sein Handy. »Sammeln könnt Ihr euch später irgendwo. Drei Viertel der Kohle kommen erst, wenn der Auftrag erledigt ist ... das solltet Ihr nicht vergessen.«
    Jetzt lauschte der Kroate eine ganze Weile in den Hörer.
    »Okay! Von mir aus kümmert euch erst einmal um den dritten Punkt auf der Liste. Der bringt schließlich auch am meisten Geld. Aber schick nur ein paar Männer – den Rest brauchen wir dringend genug auf der Reeperbahn.«
    Marko drückte den roten Knopf an seinem Handy und stieß einige herzhafte Flüche in seiner Muttersprache aus. So einfach, wie es ihm am Anfang vorgekommen war, schien es doch nicht zu werden. Jetzt blätterte er erneut durch sein Telefonbuch, in der Hoffnung auf eine Idee, um weitere Verstärkung zu rekrutieren.
    Nach zwei kurzen Telefonaten warf er sein Handy wütend auf den Glastisch vor sich. Nicht ein einziger seiner Kontakte verfügte über zusätzliche Kräfte, die kurzfristig Hamburg erreichen könnten. Noch einmal blätterte er sein komplettes Telefonbuch durch, aber auch nach diesem Versuch wollte ihm einfach nichts einfallen, was die Chancen erhöhen würde.
    Müde schlurfte er in die Küche, um sich einen weiteren Kaffee zu holen. Eine lange Nacht lag vor ihm und so wie es im Moment aussah, könnte darauf auch gleich eine zweite folgen. Er war erst im Flur angekommen, als es plötzlich an seiner Haustür klingelte. Dem Ton nach zu urteilen war es jemand, der unten, vor dem Haupteingang auf Einlass wartete. Marko hechtete zum Wohnzimmerfenster und schaute erneut auf die Straße hinunter. Der Mercedes stand noch immer auf der anderen Straßenseite. Sogar den Kopf von einem seiner Bewacher glaubte er trotz Dunkelheit zu erkennen. Etwas Verdächtiges war weit und breit nicht auszumachen.
    Marko wanderte in den Flur zurück, und noch bevor er den Summer betätigen konnte, klingelte es bereits ein zweites Mal. Die Gegensprechanlage war schon seit über einem Jahr kaputt, also brachte es nichts, den Hörer abzunehmen. Er drückte einfach den Summer und konnte aus dem Treppenhaus sofort hören, dass jemand die Eingangstür aufgeschoben hatte. Der Kroate legte ein Ohr an seine Wohnungstür und lauschte in den Hausflur hinein. Schritte waren zu hören – von definitiv mehr als einer Person. Wenig
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