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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
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unserem Verdächtigen erzählt und davon, dass der vermutlich auch für den Tod seines Sohnes verantwortlich ist.«
    »Natürlich! Bei der Suche können wir doch jede Hilfe gebrauchen, oder nicht?«
    Hauser schüttelte den Kopf und widmete sich jetzt erneut seinem Bildschirm. »Ob das am Ende eine Hilfe ist, wird sich noch herausstellen. Für meinen Geschmack hat das wieder zu viel von Selbstjustiz und da haben wir schon vor ein paar Monaten eine Schwelle übertreten, die mir heute noch an manchem Tag Angst macht.«
    »Du sprichst von unserem Kindermörder.«
    Hauser nickte nur und starrte weiter auf seinen Monitor.
    »Wäre es dir lieber, wir würden den Kerl heute im Fernsehen dabei beobachten, wie er als freier Mann aus dem Gerichtssaal stolziert, weil irgendein schmieriger Anwalt einen miesen Trick aus der Tasche gezogen hat?«
    »Nein, Manfred! Aber wenn ich dem System nicht mehr vertraue, dann kann ich ebenso meine Marke an den Nagel hängen und Sheriff in Wildwest spielen.«
    »Tu dir keinen Zwang an. Ich fahr zu Bruno rüber – einer muss ja die Arbeit machen.«

28

    »Wie sieht es aus, Marko?«
    »Die meisten Kroaten haben sich bereits in Hamburg versammelt und warten nur darauf, dass es dunkel wird. Aber Bruno scheint den Braten schon gerochen zu haben. Vor seinem Hauptquartier sammeln sich Dutzende von Männern.«
    »Ist das ein schlechtes Zeichen?«, erkundigte Robert Falke eher beiläufig.
    Marko schaute von seinem Handy auf. Er schien selbst unentschlossen zu sein, was eine mögliche Antwort auf diese Frage betraf. »Wenn wir die meisten auf einem Haufen erwischen, dann ist das ein Vorteil – zumindest auf den ersten Blick. Meine Landsleute rücken mir schwerem Gerät an, da können die so viele Männer postieren, wie sie wollen.«
    »Bei den Kosten darf ich wohl auch Profis erwarten«, maulte Falke gleichgültig.
    Der Kroate schüttelte nur mit dem Kopf und beobachtete seinen Gegenüber, der gerade seine Auslandskonten online checkte. Robert Falke wirkte routiniert und keineswegs so, als ob er vor kurzem einen gezielten Massenmord in Auftrag gegeben hätte. Jetzt klappte er sein brandneues Notepad zu und erwiderte Markos Blick.
    »Was ist?«
    »Sie sind sich hoffentlich klar darüber, dass am Ende dieses Krieges eine Menge Leichen auf dem Kiez herumliegen werden. Ganz zu schweigen von Punkt drei auf Ihrer Liste.« Marko schluckte schwer. »Wenn die uns erwischen, dann überleben wir im Knast keine Woche.«
    »Erstens habe ich vor diesen Krieg zu gewinnen. Und zweitens werden die uns nicht erwischen – also zumindest mich nicht. Wie Sie wissen, fahre ich schon heute Nacht Richtung Amsterdam und buche in Schiphol den ersten Flug nach Südamerika.« Falke grinste breit. »Wenn Sie wollen, nehme ich Sie gerne mit. Schließlich sind Sie bald ein reicher Mann.«

    ***

    Wegner schaffte es nicht einmal in die Hopfenstraße einzubiegen, denn dort war der Verkehr bereits vollständig zum Erliegen gekommen. Weiter vorne konnte der Hauptkommissar gute zwei Dutzend Männer sehen, die aufgeregt von einer Seite der Straße zur anderen wechselten. Mittendrin fuchtelte Zoran, Brunos Bruder, entnervt mit den Armen herum und schrie seine Männer in drei verschiedenen Sprachen an.
    Wegner fuhr nach rechts auf den Bürgersteig und ließ seinen Kombi dort einfach zurück. Ohne zu zögern, durchschritt er jetzt die Reihen der Gorillas und nickte beim Eintreten Zoran zu, der ihn nur mit besorgtem Blick musterte. Oben angekommen war Brunos Büro kaum wiederzuerkennen. Die Fenster hatte man mit fingerdicken Stahlplatten verrammelt. Die Türen zu den Nebenräumen waren ausgehängt und überall standen bewaffnete Männer herum, die den Hauptkommissar grimmig beäugten.
    »Bruno!«, begann Wegner bewusst fröhlich, als der Kiezkönig aus dem Nebenraum hereintrat. »Wie es aussieht, bereiten Sie sich hier ja auf einen wahren Krieg vor.«
    »Sie scheinen den Charakter meiner Landsleute nicht zu kennen. Wir kämpfen seit Jahrhunderten, bis kein Mann mehr steht. Falls Sie bleiben wollen, kann ich also für nichts garantieren.«
    »Setzen Sie sich«, begann Wegner unverändert heiter. »Erzählen Sie mir einfach alles, was Sie wissen. Danach entscheiden wir, was zu tun ist.«
    Eine Viertelstunde verging, bis Bruno atemlos schloss. Selbst dem Hauptkommissar war nach diesen Ausführungen das Lachen gründlich vergangen. Wenn sich auch nur die Hälfte von Brunos Befürchtungen bewahrheiten würde, war tatsächlich mit
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