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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
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beiden Schwestern aufschlitzen. Eine von Ihnen ist hochschwanger, oder irre ich mich?«
    Marko schüttelte müde den Kopf. Er hob den Blick und schaute Milos direkt in die Augen. »Und wenn ich tue, was ihr von mir wollt. Die Männer zurückpfeife und euch alle Namen gebe ...«
    »Dann bleibt deine Familie am Leben, aber dich können wir nicht verschonen, selbst wenn wir es wollten.«
    Eine Viertelstunde lang redete und redete Marko wie ein Wasserfall. Immer wieder unterbrach er seine Ausführungen, um erneut Milos` Wort einzufordern, was das Schicksal seiner Lieben betraf. Als er endlich fertig war, keinen Namen und kein noch so unwichtiges Detail ausgelassen hatte, starrte er nur mit leerem Blick an die Decke.
    »Ist das alles?«, bohrte Milos, obwohl er die Antwort zu wissen glaubte.
    Marko nickte kraftlos.
    »Dann rufst du jetzt deine Leute in Hamburg an und beendest die Dinge. Sofort!«
    Zehn Minuten vergingen, bis endlich das letzte Telefonat erledigt war. »Sie ziehen sich zurück – unwiderruflich! Nur die drei Männer, die diesen Wegner und seine Familie erledigen sollen, kann ich nicht erreichen. Wahrscheinlich sind sie mit dem Auftrag schon fertig.«
    »Wer ist das, dieser Wegner?«, wollte Milos wissen.
    »Ein Bulle! Ich glaube er leitet die Hamburger Mordkommission und hat diesem Falke wohl übel auf die Füße getreten.«
    Jetzt wand sich der Unterweltboss zum Gehen. »Macht es schnell«, flüsterte er und verließ danach eilig den Raum.

    ***

    »Wo sind Sie?«, Bruno schrie Wegner förmlich am Telefon an.
    »In der Davidwache ... aber gerade auf dem Wege nach draußen.«
    »In einer Minute fährt ein Auto mit meinen Männern vor. Steigen Sie einfach ein und stellen Sie keine Fragen!«
    Der Hauptkommissar trat auf den Parkstreifen vor dem Revier und hörte bereits in einiger Entfernung das Quietschen von Reifen. Nur Sekunden später raste ein dunkler Mercedes von links heran und machte eine Vollbremsung vor ihm.
    »Was ist denn los?«, keuchte Wegner, nachdem er eilig eingestiegen war.
    »Drehen Sie jetzt bitte nicht durch!«, antwortete Brunos Bruder, der hinter dem Lenkrad saß und das Gaspedal erneut voll durchtrat.
    »Was ist?«, schrie Wegner ein weiteres Mal. Dass sich die Befürchtungen in seinem Kopf urplötzlich potenzierten, konnte ihm kaum einer verübeln.
    »Dieser Falke ... er hat ... also ...«
    »Was?«
    »Sein Auftrag bestand aus drei Teilen. Brunos Läden zerstören. Seine Männer und ihn selbst töten. Und ...«
    »Und?«
    »Es geht um Sie ... und um Ihre Familie!«

31
    Eine Viertelstunde zuvor, mitten im Herzen Eppendorfs:
    Mittlerweile hatte Vera den Dreh raus. Die Flasche mit den Schmelzflocken lag lauwarm in ihrer Hand. Im anderen Arm döste Stöpsel im Halbschlaf vor sich hin und gab nichts als ein leises Schmatzen von sich. Ein paar Spritzer hatte sie Rex in seinen Napf gegeben, der sich wenig später träge in seinem Korb erhob, um seine Beute danach gierig aufzulecken. Vera musterte den alten Hund. Auch wenn Wegner es nicht wahrhaben wollte, Rex hatte seine letzten Meter in Sichtweite. Objektiv betrachtet konnte man ihn bedenkenlos als Methusalem der Schäferhunde bezeichnen. In Menschenjahre umgerechnet, war das altersschwache Tier mittlerweile weit über hundert. Wenn sich sein Zustand innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht deutlich verbesserte, dann würde Vera mit Wegner darüber sprechen müssen. Ihm klarmachen, dass der arme Kerl sich nur noch quälte. Sogar in Gedanken vermied sie das Wort, welches an Endgültigkeit kaum zu übertreffen war. Aber es musste sein – definitiv!
    Sie wollte gerade mit Stöpsel im Arm ins Wohnzimmer schlurfen, als sie von der Straße, vier Stockwerke tiefer, seltsame Geräusche vernahm. Zuerst war es ein heftiges Bremsen, gefolgt vom lautstarken Klappen mehrerer Autotüren. Dann fiel bereits der erste Schuss.
    Ohne zu zögern hatte Vera ihre Tochter ins Bett verfrachtet und danach direkt zu ihrem Handy gegriffen. Während sie auf das Klingeln wartete, schaute sie hinunter auf die Straße, die sie von hier oben fast vollständig überblicken konnte. Hinter einem dunklen Van hockten drei Männer, die sich ein Feuergefecht mit einem weiteren Mann lieferten, der sich offensichtlich am Fenster eines Hauses auf der anderen Straßenseite verschanzt hatte. Jetzt sah Vera, dass zwei der Kerle den Rückzug antraten. Ausgerechnet in Richtung ihrer Eingangstür. Sie hörte weitere Schüsse und direkt danach auch schon Lärm, der aus dem
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