Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
Vom Netzwerk:
Treppenhaus heraufdrang.
    »Hier ist Manfred Wegner. Sprechen Sie nach dem Piep ... aber nur wenn es wichtig ist!«
    Verdammt! Ausgerechnet jetzt meldete sich nur die Mailbox.
    Vera wählte die nächste Nummer und erreichte auf Anhieb Stefan Hauser, der ihre Geschichte zuerst nicht einmal glauben wollte. Eine Minute später legte sie dann auf. Seltsamerweise hatte sie das Gefühl, dass die Geräusche aus dem Treppenhaus immer näher kamen. Als es kurz darauf donnernd an die Tür klopfte, zuckte Vera nur angsterfüllt zusammen.
    »Machen Sie sofort auf«, röhrte es von draußen mit sonderbarem Akzent. »Machen Sie auf oder ich trete die Tür ein!«
    Noch bevor Vera überhaupt reagieren konnte, hörte sie auch schon den ersten Tritt, der dafür sorgte, dass sich das halbe Türblatt jetzt bereits nach innen wölbte.
    »Rex!«, schrie sie wie von Sinnen. »Pass auf Rex!«
    Als ob man einen antiken aber dadurch nicht minder kraftvollen Dieselmotor gestartet hätte, sah sie den alten Schäferhund in Richtung Haustür hechten, die in diesem Moment krachend aufflog. Das Erste, was Vera erkannte, war die Waffe in der Hand des Mannes. Ohne zu zögern richtete er die Pistole auf Rex und drückte ab. Die Bilder flimmerten wie in Zeitlupe vor Veras Augen, das schmerzerfüllte Jaulen des Schäferhundes allerdings brannte sich sofort unvergesslich in ihre Gedanken ein. Obwohl er durch die Kugel zwar ein wenig aus der ursprünglichen Bahn geworfen wurde, gelang es Rex den Arm des Angreifers zu packen und diesen komplett zu Boden zu reißen. Ein knirschendes Geräusch verriet, dass zumindest von diesem Arm keine Gefahr mehr ausginge. Der Mann versuchte Rex mit den Füßen von sich zu stoßen und hatte sich mittlerweile sogar wieder auf die Knie hochgerappelt. Vera, die wie erstarrt nur ein paar Meter weiter in der offenen Wohnzimmertür stand, schrie noch immer wie von Sinnen. Sie sah Rex` klaffende Wunde, aus der das Blut ungezügelt herausspritze. Seine Hinterpfoten zuckten und versuchten vergeblich Halt auf dem glatten Fußboden zu finden. Gerade als der Angreifer seine Waffe mit der freien Hand nehmen wollte, fanden seine Krallen Halt auf der Fußmatte, die direkt vor der Tür lag. Vera sah, wie sich sein Maul weit öffnete und sich, nur den Bruchteil einer Sekunde später, um die Kehle des Mannes schloss. Zuerst war es ein schmerzerfüllter Schrei, dann nur noch ein Gugeln. Der Mann fiel zurück und war bereits tot, als sein Kopf heftig gegen den kleinen Schrank donnerte, auf dem das Telefon stand. Rex, der zitternd auf der Brust des Toten lag, tat nur noch ein paar flache Atemzüge. Mit einem letzten tiefen Seufzer glitt er in eine Welt hinüber, in der Schmerz und Kummer für immer vergessen waren.

    ***

    »Halten Sie an, verdammt! Halten Sie!« Wegner hechtete aus dem Wagen und verschanzte sich sofort hinter einem der vier Streifenwagen, die zwischenzeitlich von Nachbarn herbeigerufen worden waren. »Was ist los?«, brüllte er einen der Uniformierten an.
    »Es sind vermutlich drei – das hat uns ein Rentner von Gegenüber gesagt, der alles verfolgt hat. Zwei sind da vorne, direkt im Hauseingang und ballern auf alles, was sich bewegt.«
    »Und der Dritte?«
    »Ist die Treppe hoch ... meint der Opa.«
    Wegner glaubte vor Angst und Sorge verrückt zu werden. Reflexartig zog er seine Dienstwaffe aus dem Holster und leerte gleich das erste Magazin vollständig in Richtung Hauseingang. »Wir müssen rein, und zwar sofort!«, schrie er und arbeitete sich zum nächsten Streifenwagen vor, der fast direkt vor dem Eingang quer auf der Straße stand. »Sie feuern auf mein Kommando alles was Sie haben auf die Tür, und ich laufe zu den beiden Bäumen links hinüber. Danach noch einmal und dann sollte ich hinter den Müllcontainern stehen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte ihn der junge Polizist skeptisch.
    »Dann bin ich vermutlich tot.«
    Jetzt kam Zoran von hinten und packte Wegner am Arm. »Ich lenke die beiden notfalls ab. Also machen Sie schon!«
    Nach einem kurzen Handzeichen entleerten vier Beamte zeitgleich ihre Magazine in die breiten Glastüren der Häuserfront. Wegner hechtete zuerst hinter die Bäume, wollte aber nicht warten, sondern machte direkt ein paar weitere mächtige Sätze, an deren Ende er hinter den schützenden Müllcontainern lag. Von hier aus konnte er sogar den Kopf des einen Mannes erkennen, der immer wieder hinter den Reihen der Postkästen auftauchte. Einmal ... dann gleich ein weiteres Mal und noch einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher