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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde
Autoren: Die Krimi-Cops
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Kratzvieh. Er hat es seiner Oma geschenkt.«
    Krake nickte zufrieden. »Christian ist ein guter Junge. Komisch, dass er es mit dir aushält.«
    Struller verdrehte die Augen. »In Herongen wird es das kleine Tier gut haben. Da leben ja fast nur Mäuse. Und die sollen groß wie Fußbälle sein. Wird gesagt. Der Kater kann ja nicht verstehen, was Jensens schräge Oma ständig dahersabbelt.«
    Krake hob die Augenbrauen. »Miezi ist ein Kater?«
    »Ja. Deshalb hat Jensen Miezi jetzt ›Jürgen‹ getauft.«
    »Schöner Name«, lobte Krake. »Was war das denn für ein Geräusch? War das ein Schuss?«
    Struller ruckelte sein Mobiltelefon aus der Jackentasche. »Eine SMS.«
    »Wer schreibt
dir
denn eine SMS?«, fragte Krake. Sicherheitshalber beugte er sich weit über die Theke um mitzulesen.
    Struller drehte das Display weg. »Das ist privat, Krake.«
    »In meiner Kneipe ist nichts privat«, murmelte der Wirt und widmete sich beleidigt seinem Abwasch.
    Die SMS war erfrischend kurz.
Sehr gut gemacht. Ich bin zufrieden. Danke
, las Struller.
    Er schob das Handy zurück in die Jacke. Eine unterdrückte Nummer. Tja, da meinte sich seine Informantin bedanken und klammheimlich verabschieden zu müssen.

    Es klingelte an ihrer Haustür. Sie blickte auf die Uhr. Wer sollte das sein? Um diese Zeit? Es war 23.00 Uhr durch. Sie raffte ihren an den Ellbogen abgewetzten Hausmantel zusammen, schlich durch den dunklen Flur leise zur Haustür und blinzelte durch den Spion.
    »Oh.«
    Vor der Tür stand dieser Polizist, dieser Struhlmann. Sie fuhr sich fahrig über die Lippen. Was wollte der denn hier? Um diese Zeit?
    »Ja, hallo?«, rief sie.
    »Frau Bianca Groß, darf ich einen kurzen Moment reinkommen, dauert nicht lange«, rief der Polizist.
    Bianca strich sich durchs Haar und öffnete die Haustür.
    Struller trat ein. »Guten Abend.«
    »Es ist spät.«
    »Ja, aber noch nicht zu spät«, erklärte Struller.
    Leise schloss die ehemalige Assistentin von Thomas M. Gerda hinter ihm die Haustür. Struller griff langsam in seine Jacke und zeigte ihr sein Handy samt Textnachricht.
    Bianca Groß wurde blass. »Seit wann wissen Sie es?«
    Struller schüttelte den Kopf. »Wegen der Hintergrundinformationen rund um unser Erscheinen am Diepensieper Weg kamen nur zwei Frauen infrage. Jessica Block oder Sie. Jessica ist es nicht, wir haben sie festgenommen. Blieben Sie übrig.«
    »Wollen Sie durchkommen?«, fragte die Tierpflegerin.
    Struller schüttelte den Kopf. »Sie haben das richtig gut gemacht. Raffiniert fand ich die Sache mit dem Päckchen beim Pförtner.
Spanish Bronco
. Zum einen war es ein kluger Hinweis, zum anderen wusste ich dadurch, dass ich Sie ernst nehmen musste. Was Sie nicht wissen konnten, war, dass wir kurz vorher in Jürgen Rempes Klamotten ein ähnliches Flaschenetikett gefunden hatten. Ich nehme an, dass auch dieses Etikett schon als Hinweis für mich geplant war.«
    »Wie praktisch«, lächelte Bianca.
    »Angerufen haben Sie immer aus einer Telefonzelle, stimmt´s?«
    »Ja. Und ich habe ein Prepaid-Handy. Äh … Was erwartet mich jetzt?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich wollte mich nur ganz kurz bei Ihnen bedanken«, erklärte Struller.
    »Das ist … nicht nötig.«
    »Doch. Ohne Ihre Hinweise hätte ich den Fall nicht so schnell in diese Richtung vorantreiben können. Sehr gut möglich, dass uns einige der Täter sogar komplett durch die Lappen gegangen wären. Einige aus der Szene sind wie Heuschrecken. Fressen alles nieder, machen alles kaputt und ziehen dann weiter. Das sind üble Burschen. Ich bin froh, dass sie alle hinter Schloss und Riegel sitzen und eine ganze Weile dort bleiben werden. Warum haben Sie sich uns nur anonym anvertraut?«
    Bianca holte tief Luft. »Sie haben es schon gesagt. Das waren üble Kerle. Dr. Gerda war mein Stationsarzt. Die Krankenhausleitung hatte ihn nach einigen haarsträubenden Kunstfehlern entlassen müssen. Wie geht es ihm eigentlich?«
    »Er ist auf dem Weg der Besserung. Wegen seiner Alkoholsucht kümmern wir uns um einen Therapieplatz. Wie wir Polizisten so sind, natürlich nicht ganz uneigennützig. Ein nüchterner, ehemaliger Alkoholiker kommt vor Gericht einfach besser rüber als einer mit Fahne.«
    Bianca lächelte. »Das ist gut. Er ist kein schlechter Kerl. Irgendwann ist Jessica Block an ihn rangetreten, und er hat angefangen, halbtote Hunde zu operieren. Das waren zwar keine Menschen, aber immerhin hatte er eine Aufgabe. Er ist wirklich kein schlechter Charakter. Er hat das
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