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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde
Autoren: Die Krimi-Cops
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unappetitliche Details, die zu beschreiben ihm unmöglich waren.
    »Steh auf, du Idiot!«, brüllte Struller.
    Freese wollte nicht hören und dümpelte vor sich hin.
    »Verdammte Kacke!«, fluchte Struller laut und ziemlich passend.
    Mit den Füßen voran sprang Struller Freese hinterher. Er hielt die Luft an, die Gülle spritzte ihm ins Gesicht. Der Schlamm war nur knapp 1,50 Meter tief, die Kacke stand ihm noch nicht mal bis zum Hals …
    Zäh watete er an Freese heran. Er bekam seinen Kopf zu packen und richtete ihn langsam auf. Durch die dickflüssige Mocke drückte er seinen Gefangenen an den Beckenrand und legte ihn rüber. Sich selbst zog er mühsam nach draußen. Struller dachte an nichts, sah nichts, nahm nichts wahr, sondern zog zuerst sich und dann Freese aus dem Bottich.
    Schlapp hing Freese überm Rand. Sein linker Arm baumelte, der Stoffbeutel mit dem Koks hing noch am Handgelenk. Struller nahm ihm den Beutel ganz vorsichtig ab. Während Manfred Freese krampfhaft nach Luft schnappend wieder zu sich kam, flüsterte Struller böse und mit einem diabolischen Grinsen. »Freese, du wirst für jedes einzelne, verfickte Körnchen Koks scheißenbitter bezahlen.«

7. Tag
    So«, frohlockte Jensen und schob zufrieden den vierten Ordner ans Ende seines Schreibtischs. »Alle sind vernommen, fast alle haben gestanden, fast alle gehen in Untersuchungshaft.«
    »Gut«, antwortete Struller. »Ich hab mit Lurchi telefoniert, der ist immer noch auf Wolke sieben. Auch die Kollegen in den anderen Ländern haben reiche Beute gemacht.«
    »Das lief wie geschmiert«, klatschte Jensen in die Hände und zuckte sofort zusammen. Alles, was irgendwie mit »glitschig« und »schleimig« zu tun hatte, war möglicherweise im Moment bei Struller … nicht angesagt.
    »Ich weiß, was du meinst, Sportsfreund«, brummte Struller gefährlich.
    »Jessica Block hat übrigens zugegeben, dich bewusstlos geschlagen zu haben.«
    »Die doofe Ziege. Und womit?«
    »Mit einer Stabtaschenlampe.«
    »Na ja, so was Hartes musste es auch schon sein.«
    »Sie hat eben doch auf dem Hof ein kleines, möbliertes Zimmer. Hab ich mir gleich gedacht, dass die die teuren Tiere nachts doch nicht ohne Aufsicht lassen. Von wegen das Muttertier und Maschinenpistole. Ihr war das Licht aufgefallen, das aus dem Wohnwagen heraus plötzlich in den Hof schien, nachdem der Mann die Wohnwagentür geöffnet hatte. Sie schlich dir quasi hinterher und schlug dich nieder. Zusammen mit dem Assistenten von Juralenko, der vorher als Putztruppmanager im
Aquarium
war, hat sie dich in den Wohnwagen getragen. Dann schieben sich beide den schwarzen Peter zu, wer die Idee hatte, dich samt Wohnwagen abzufackeln und wer den anderen ›unbedingt‹ davon abhalten wollte …«
    »Versuchter Mord. Das ist schlimm«, erklärte Struller. »Versuchter Mord an mir. Das ist ganz schlimm!«
    Die Tür zum Büro öffnete sich, Kriminaldirektor Hengstmann trat forschen Schrittes ein. »Herr Struhlmann, da sind Sie ja. Schön Sie zu sehen.« Er beugte sich über seinen Kollegen und kniff seine Äuglein zusammen. »Man sieht ja gar nichts. Können Sie die Pressekonferenz doch mitmachen?«
    Jensen hielt die Luft an.
    Struller schüttelte den Kopf. »Das kann jede Sekunde wiederkommen. Ist was Spontanes. Spontanherpes. Ich brauche nur an die Kloake zu denken, schon fängt meine Haut an zu jucken und eitrig zu pusteln.«
    Hengstmann verzog das Gesicht. »Fies.«
    »Genau. Das kann man niemandem zutrauen. Noch nicht mal der Presse. Das geht gleich in so einen schleimigen Ausfluss über, extrem hässlich.«
    Hengstmann nickte heftig. »Ja, ja, dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn Sie der Pressekonferenz fern bleiben. Fernsehen wird ja auch da sein.«
    Jensen kicherte in sich hinein. Da war es seinem gewieften Tutor wieder mal gelungen, sich vor der ungeliebten Pressekonferenz zu drücken. Struller, der alte Fuchs!
    »Aber ich brauche für die Nachfragen noch ein bisschen Input. Geben Sie mir bitte einen schnellen Überblick über den Stand der Ermittlungen nach den Vernehmungen.«
    »Der Stand ist sehr gut«, erklärte Struller.
    Jensen führte aus: »Jürgen Rempe, ein Journalist vom
Rheinkurier
, arbeitete undercover an einer Story über illegale Hundekämpfe. Er ermittelte, dass Samstagnacht in der Parkhalle unter dem 4004 ein Hundekampfturnier stattfinden sollte.«
    »Der später in der Kläranlage festgenommene Manfred Freese hatte die Halle in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer zur
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