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Blutfehde

Blutfehde

Titel: Blutfehde
Autoren: Linda Fairstein
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auch«, sagte Mike. Er wand sich vor Schmerzen, war aber wild entschlossen, auf alles, was Quillian sagte, eine Antwort zu geben.
    »Ich will Sie drei nicht umbringen, aber Sie wissen, dass ich dazu fähig bin.«
    »Sie haben Ihr eigenes Kind ermordet, Sie krankes Schwein. Ich weiß, dass Sie uns ohne Weiteres abknallen würden, wenn Sie nur genug Munition hätten«, sagte Mike. »Wenn Sie mit Ihrem schlechten Auge auf die Entfernung etwas erkennen könnten, würden Sie es sicher tun.«
    Während Mike Brendan alles Mögliche ins Gesicht schleuderte, dachte ich unwillkürlich an die Ironie des Schicksals, dass er das mit Bex gezeugte Kind getötet hatte, dann aber mit Amanda keine Kinder bekommen konnte.
    »Was ist mit Teddy O’Malley, Brendan? Hat er Sie reingelegt?«
    Quillian antwortete nicht.
    »Er hat Ihnen etwas hierhergebracht, stimmt’s? Etwas zu essen? Und Geld, darauf wette ich. Er war bestimmt bei Ihrer Schwester, um Ihnen Bargeld für die Flucht aus der Stadt zu besorgen.«
    Ich überlegte, in welche Richtung Quillian fliehen würde. Falls er den Ausgang zur Straße fand, ließ er uns vielleicht in Ruhe.
    Hinter uns hallten Schritte auf der Plattform. Der junge Detective, sein Walkie-Talkie in der Hand, kam auf uns zu, ohne zu wissen, dass sich in der Zwischenzeit Brendan Quillian zu uns gesellt hatte. »Der Krankenwagen ist unterwegs, Chapman«, rief er.
    »Sie da!«, rief Quillian aus der Dunkelheit. »Legen Sie Ihre Waffe und Ihr Funkgerät auf den Boden. Auf die Knie! Kopf runter und Hände auf den Kopf, oder ich lege die drei hier um.«
    »Hören Sie nicht auf den Scheißkerl«, rief Mike, aber der junge Cop wusste, dass er in eine Falle geraten war, also tat er, was Quillian von ihm verlangte, und ließ seine Ausrüstung auf die Plattform fallen.
    »Duke hat die Drecksarbeit für Sie gemacht, stimmt’s?«, sagte Mike. »Schon von klein auf.«
    »Wenn Sie Ihre Waffen ablegen, verschwinde ich, ohne noch mehr Blut zu vergießen, okay?«
    Brendan wusste genauso gut wie wir, dass er nur noch ein paar Minuten Zeit hatte, bevor die Sanitäter erscheinen würden - womöglich zusammen mit Petersons Verstärkung.
    Mike schrie jetzt und nannte Brendan einen Babymörder. Seine Stimme hallte durch den Tunnel. Sollte Quillian seine Deckung verlassen, wären sowohl Mike als auch Mercer in der Lage, ihn zu erschießen.
    »Das ist eine Lüge! Ich wusste nicht, dass Duke Bex umbringen würde. Das war seine Idee, sein Plan, um mir ein neues Leben zu ermöglichen. Es war seine Entscheidung, nachdem ich das Land verlassen hatte. Ich habe danach jahrelang kein Wort mit ihm gesprochen. Ich habe mich wegen dem, was er getan hat, von der ganzen verdammten Sippe abgewandt.«
    »Bis Sie Duke brauchten, um Ihre Frau umzubringen«, sagte Mike.
    Ich sah in Quillians Richtung. Er schien sich langsam an der Wand entlang auf uns zuzubewegen, um hinter dem nächsten Bogen in Deckung zu gehen, wo er dem alten, von Mike erwähnten Posttunnel am südlichen Ende der Plattform näher war. Vielleicht hatte Brendan nach diesem Tunnel gesucht, seit er O’Malley erschossen hatte.
    Ich wusste, dass Mercer auf ihn schießen wollte, wenn er noch näher kam, mich andererseits aber nicht in Gefahr bringen wollte.
    Ich öffnete die Papiertüte, die Peterson in Chinatown besorgt hatte. Mercer blickte sich um und versuchte meine Hand wegzuschieben.
    »Quillian hat nur ein Auge. Lass mich! Er kann erst schießen, wenn er ganz nah an uns dran ist«, sagte ich. »Und ich weiß, dass du das nicht zulässt.«
    Meine Hand zitterte, als ich die chinesischen Knallkörper neben uns auf den Boden legte.
    »Rede weiter mit ihm, Mike«, sagte Mercer.
    »Ich wette, Sie haben Duke dafür bezahlt, dass er Amanda umbringt. Sie wollten raus aus Ihrer Ehe, aber das Geld der Keatings behalten, und da wurde Ihnen klar, dass Sie Ihren Bruder wieder brauchten. Sie schickten ihm Geld, in dem Umschlag, den uns Trish heute gezeigt hat.«
    Ich erinnerte mich an den Umschlag, der Trish aus der Schürze gefallen war.
    »Haben Sie Duke einen Bankscheck geschickt? Auf Ihrem Konto würde das keine Spur hinterlassen, aber er hatte dadurch genug Bares zur Verfügung. Finden Sie nicht auch, dass es eine Art ausgleichende Gerechtigkeit ist, dass Bobby Hassett Duke einen Finger abgeschnitten hat, bevor er ihn tötete? Diese großen Finger von Duke, mit denen er Bex erwürgt hat? Mit denen er Amanda umgebracht hat? Für Sie. Hassett muss Ihren Bruder festgebunden und vor seinem Tod
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