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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction
Autoren: Kim Harrison
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entdeckte, die vor einer Box hing.
    Wir sind allein? Ich konnte schon an seiner Stimme hören, dass es so war. Unsicher trat ich in den Stall und schloss die Tür hinter mir. Die Luft hier drin war warm, im scharfen Kontrast zu der kühlen, feuchten Luft, die als Nebel über den Weiden hing. Meine Stiefel klapperten, als ich an leeren Boxen vorbeiging, und ich schämte mich kurz, als ich Trent bei Tulpa fand, über der Falltür zu seinem Tunnel. Er bürstete sein Pferd ab und Tulpa schob sich nach vorne, um mich mit der Nase anzustoßen. »Hey, großer Junge«, sagte ich und rieb ihm fast in einer Geste der Selbstverteidigung den Hals.
    Trent richtete sich auf und beobachtete mich. Seine Augen waren im dämmrigen Licht dunkel und er sah in seinen englischen Reitklamotten wirklich, wirklich gut aus. Die Hose war in die Stiefel gesteckt und auf seinen hellen Haaren saß eine schwarze Kappe. »Er mag dich«, stellte er fest und beobachtete, wie Tulpa mich beschnüffelte.
    »Das hat er schon immer.« Lächelnd entfernte ich mich aus der Reichweite des Pferdes.

    Trent nahm das Halfter des Hengstes, und als ich sah, dass er nach draußen wollte, öffnete ich ihm das Gatter. »Ich sehe, dass du deine Stiefel anhast«, sagte er kryptisch, und ich schaute auf sie herunter. Sie waren neu.
    »Das hast du doch gesagt.« Warum war ich hier? Wollte er mit mir reiten gehen? Wollte er mich raus in die Wälder bringen und dort erschießen? Oh, Gott. Wo sind die Hunde?
    Trent band Tulpa an einem Pfosten neben einer Reihe Sättel fest. »Du weißt wahrscheinlich nicht, wie man englisch reitet, oder?«, fragte er, und als ich nicht antwortete, drehte er sich zu mir um. Ich stand mitten im Gang und war kreidebleich.
    »Wir haben auch Westernsättel«, sagte er dann, und ich trat einen Schritt zurück.
    »Ich gehe nicht mit dir reiten«, sagte ich und schüttelte meine Arme aus, damit ich sofort loslaufen konnte.
    »Warum?«, fragte er unbekümmert. »Ich weiß, dass du keine Angst vor Pferden hast.«
    »Ich werde nicht mit dir ausreiten!««, schrie ich, und Tulpa riss den Kopf hoch. »Deine Hunde sind nicht im Zwinger! « Oh, Gott. Ich musste hier raus.
    Ich wirbelte herum und stiefelte zur Tür.
    »Rachel.«
    »Netter Versuch, Trent«, sagte ich und suchte bereits nach meinen Schlüsseln.
    »Rachel.«
    Als mich etwas an der Schulter berührte, drehte ich mich um. Er stand einen knappen Meter hinter mir und hatte die Hände beruhigend erhoben. Verdammt, er war schnell. »Ich werde mich nicht von dir auf ein Pferd setzen lassen, damit du mich in den Wald locken und mich jagen kannst wie ein Tier!«, schrie ich, und es war mir egal, ob ich verängstigt klang. Das war ich.

    »Nein«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Darum geht es hier nicht.«
    Zitternd zwang ich mich, meine Arme zu entschränken. »Was ist es dann?«
    Trent seufzte und verlagerte sein Gewicht. »Es ist Neumond«, sagte er. »Du bist spät dran. Ceri und Quen sind bereits draußen. Ich habe auf dich gewartet.«
    Ich warf meine Haare nach hinten und mein Magen verkrampfte sich. »Weswegen?«
    »Um zu reiten, natürlich.«
    Ich atmete zitternd durch. »Was lässt dich glauben, dass ich einen Fuchs zur Strecke bringen und sehen will, wie er von Hunden zerrissen wird? Ich war schon am andere Ende dieses Spiels, Trent, und es ist …«
    »Es ist kein Fuchs«, sagte Trent grimmig, durchquerte den Gang und holte ein zweites, braunes Pferd mit wunderschöner schwarzer Mähne heraus. »Ich dachte, du würdest gerne teilhaben. Nachdem, na ja …« Er zögerte und das Pferd hinter ihm schnaubte. »Ich werde nicht zulassen, dass man sich mir widersetzt, Rachel. Ich möchte dich als … na ja, nicht genau, aber als etwas Ähnliches sehen wie eine Freundin. Vielleicht eine Geschäftspartnerin. Und eine Jagd ist ein Weg, Beziehungen zu festigen.«
    »Was jagt ihr?«, fragte ich und hatte plötzlich aus völlig anderen Gründen Angst. »Trent? Beantworte meine Frage.«
    Trent führte das braune Pferd an mir vorbei. Seine Hufe klapperten auf dem alten Holzboden. »Es ist kein Was, es ist ein Wer.«
    Oh. Mein. Gott . »Nick?«, fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.
    Trent zuckte zusammen und schien sich für einen Moment zu sammeln. »Nein. Er ist direkt aus einer meiner Sicherheitszellen verschwunden. Wir vermuten, dass er
durch die Linien gesprungen ist.« Er musterte mich fragend. »Ich gehe davon aus, dass du ihn nicht rausgezogen hast?«
    Ich schüttelte den Kopf und dachte das
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