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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction
Autoren: Kim Harrison
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unsere Vergebung bitten müssen.«
    Ich holte tief Luft, um ihn zu beschimpfen, doch dann zögerte ich. Langsam atmete ich wieder aus. »Schön«, sagte ich mürrisch. »Ich werde zum nächsten Hexentreffen kommen, aber nicht auf den Knien. Ich werde mich entschuldigen, und dann könnt ihr euren Zauberstab schwingen und sagen, dass ich eigentlich eine gute Hexe bin. Bannung widerrufen. Okay? Aber bis dahin lasst ihr mich in Ruhe, oder ich reiche diese Papiere ein.«

    Oliver lächelte auf eine überhaupt nicht nette Art und ich fragte mich, ob sie mich bis zu dem Treffen umbringen würden. »Doppelblindtest?«, fragte er, und mich schauderte. »Werden sie das wirklich schlucken?«
    »Oh ja. Die Presse liebt es, mich als Idiotin dastehen zu sehen.«
    Ich zuckte zusammen, als Trent aufstand und sein Stuhl laut über die Fliesen kratzte. Er streckte mir die Hand entgegen. Langsam stand auch ich auf und schüttelte sie. Seine Hand war kühl und übte genau den richtigen Druck aus. »Gratulation, Ms. Morgan«, sagte er melodisch, und ich konnte nichts daraus lesen außer ehrlicher Freude. »Kommen Sie und besuchen Sie mich mal vor dem jährlichen Treffen. Ich würde gerne mit Ihnen reden, wenn Sie Zeit haben.«
    In meiner Hand blieb ein Stück Papier zurück, als er mir seine Hand entzog, und ich schloss meine Finger darum. »Gerne, Mr. Kalamack.« Vielleicht hatte er eine Ahnung, wohin Nick verschwunden war.
    Oliver war ebenfalls aufgestanden, aber er hielt seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Sie werden wirklich da rausgehen und sagen, dass alles nur ein Test Ihrer Security war?«
    »Das ist genau das, was ich tun werde, Oliver. Und wenn Sie klug sind, dann ziehen Sie sich zurück und geben ihr, was sie will.« Mit einem frechen Lächeln nickte Trent mir noch einmal zu. »Schönen Abend, Ms. Morgan.«
    Ich lächelte zurück, aber innerlich zitterte ich. Ich habe es geschafft . Heilige Scheiße auf Toast. Ich wünschte mir inständig, sie würden sich beeilen und verschwinden, denn gleich würde ich in Ohnmacht fallen. Trent öffnete die Tür und die Geräusche des FIB-Gebäudes füllten hinter ihm den Raum.

    »Bis bald, Trent«, flüsterte ich und ließ mich in den Stuhl zurückfallen. Dann schaute ich auf das kleine Stück Papier. »Bis heute Nacht …«, murmelte ich, nachdem ich es gelesen hatte. HEUTE NACHT. STÄLLE. TRAG DEINE STIEFEL.
    Jenks brummte in den Raum und ich zerknüllte das Papier.

36
    Ich knallte die Fahrertür vom Buick meiner Mom zu und das Geräusch hallte in der feuchten Luft des nahen Waldes wider. Mein Blick glitt über die Weiden im Sonnenuntergang und ich zog mir die Jacke enger um die Schultern. Die Hunde auf dem Hügel schwiegen und ich schauderte, als mir aufging, dass sie nicht in ihren Zwingern waren.
    Okay, ich hatte keinen gültigen Führerschein mehr, aber niemand hatte mich angehalten, und ich würde nicht Ivy bitten, mich zu Trents Ställen zu fahren. Es war schon schwer genug gewesen, aus der Kirche zu schleichen, ohne dass Jenks es merkte. In Trents Nachricht hatte nichts davon gestanden, dass ich allein kommen sollte, aber allein die Tatsache, dass er es aufgeschrieben und nicht ausgesprochen hatte, so dass Jenks es hätte hören können, war vielsagend.
    Mit schwungvollen Schritten ging ich über den Parkplatz zu den Ställen. Ivy würde mich einen Trottel nennen, weil ich hierhergekommen war. Jenks bekäme einen Anfall. Pierce … Ich lächelte, als ich das Verhütungsamulett um meinen Hals befühlte, das ich für den Fall trug, dass zwei Verwandlungen in so schneller Folge nicht jede Schwangerschaft verhindert hatten. Pierce hätte versucht, mit mir zu kommen, und er hegte einen Groll gegen den Mann. Ich bemühte mich, Trent als Erwachsenen zu sehen, und
aus irgendeinem Grund fiel es mir jetzt leichter, nachdem ich mich an Trent als Kind erinnert hatte.
    Ivy würde mich als Idiot bezeichnen, und ich hoffte, dass ich nicht ein noch viel größerer Trottel war, als sie dachte. Ich schob die Stalltür auf. Der Duft von sauberem Heu und geöltem Leder schlug mir entgegen und ich entspannte mich. Ich konnte allerdings nicht anders, als mich zu fragen, was Trent wollte. Sich verbünden, um Nick zu erwischen, vielleicht?
    »Hallo?«, rief ich, als ich feststellte, dass im Stall bis auf die üblichen Sicherheitsleuchten kein Licht brannte.
    »Hier hinten«, erklang leise Trents Stimme, und mein Blick wanderte die Boxen entlang, bis ich eine laternenartige Taschenlampe
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