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Blut und Silber

Blut und Silber

Titel: Blut und Silber
Autoren: Sabine Ebert
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Nürnberg und Fulda, das Hin und Her um die Wartburg 1306 und 1307  – haben tatsächlich stattgefunden.
    Auch mit anderen Handlungsorten folge ich der Geschichte. So entkam Friedrich tatsächlich nur knapp einem Attentat in Altenburg und begann die Rückeroberung der Mark Meißen in Großenhain und Rochlitz. Nur Finsterwalde als Versöhnungsort der wettinischen Brüder ist nicht belegt, wenngleich möglich. Die Quellen nennen nur die Lausitz ohne nähere Angaben.
    Viele Details zur Belagerung der Silberstadt Freiberg und ihre Einnahme finden sich in der von Andreas Möller 1653 niedergeschriebenen ältesten erhaltenen Freiberger Stadtchronik wieder und wurden von mir aufgegriffen. Der Obere Wasserrechenturm, durch den sich zunächst dreißig Männer des Königs in die Stadt hineingeschlichen haben, stand nur wenige Schritte von dem Haus entfernt, in dem ich wohne und große Teile dieses Buches geschrieben habe. Auch die Stelle, an der 1308 Friedrich der Freidige durchgebrochen sein soll, als er die Stadt zurückeroberte, ist in der Chronik benannt, ebenso der Bürgermeister Nikol Weighart. Es hat ihn also wirklich gegeben, und die Möller-Chronik berichtet, dass er nach der Rückeroberung Freibergs dieses Amt wieder übernahm.
    Die Namen der Freiberger Ratsherren in meinem Roman finden sich alle in Urkunden jener Zeit, auch wenn nur bei Jenzin der Beruf mit »Apotheker« angegeben wird. Gleiches gilt für die im Personenverzeichnis mit einem Stern gekennzeichneten Ritter aus dem Umfeld des Markgrafen.
    Ulrich von Maltitz entstammte einem Geschlecht, das eng mit Freiberg und dem Hause Wettin verbunden war. Einer seiner weiblichen Vorfahren heiratete einen frühen Freiberger Burgvogt, seine Schwester wurde die dritte Frau von Friedrichs Großvater Heinrich dem Erlauchten. Er taucht häufig als Zeuge in Urkunden Markgraf Friedrichs auf, bis sich seine Spur Anfang des 14 . Jahrhunderts verliert. Der echte Ulrich von Maltitz war wohl etwas älter als die Romangestalt, und dass er bei der Verteidigung Freibergs dabei war, ist meiner Phantasie entsprungen, auch wenn es so gewesen sein könnte.
    Tatsächlich in der Möller-Chronik genannt wird jedoch Niklas von Haubitz als derjenige, der in letzter Minute noch das Heer der Verteidiger nach Freiberg führte, bevor die Streitmacht Adolfs von Nassau die Stadt umschloss. Zugegeben, zehntausend Belagerer mögen vielleicht übertrieben sein; man weiß es nicht. Doch die zweitausend Mann Besatzung werden in einer Chronik erwähnt.
    Sicher nicht authentisch, aber schon in einer alten Quelle wiedergegeben ist die Rede Friedrichs vor der Schlacht auf dem Leipziger Marktplatz, die ich hier fast wörtlich übernommen habe.
    Um die in diesem Buch erzählten Begebenheiten ranken sich auch viele Sagen, die ich hier anklingen lasse. Zum Beispiel von der Einnahme Freibergs nach Verrat durch einen Hans Lobetanz.
    Eine weitere Sage mit möglicherweise realem Ursprung berichtet, wie 1296 ein Regiment bei Freiberg versinkt – auf dem vom Bergbau durchfahrenen »Dürren Schönberg«, der diesen Namen aber erst später erhielt.
    Eine Sagengestalt, von der wir nicht wissen, ob es sie gegeben hat, ist der Haberberger. Überliefert ist jedoch, dass die Freiberger Grubenbesitzer und Hüttenmeister den ins Exil getriebenen Markgrafen mit Silber bei der Rückeroberung des Landes unterstützt haben.
    Die bekannteste Freiberger Sage zu diesem Themenkreis ist die von den »Drei Kreuzen« ein Stück stadtauswärts von Freiberg, der Legende nach drei Ratsherren gewidmet, die 1296 durch Adolf von Nassau als Geiseln genommen und hingerichtet worden waren.
    Heute wissen wir, dass diese drei großen, die Landschaft prägenden Kreuze eine bergmännische Andachtsstätte aus vorreformatorischer Zeit sind.
    Aber vielleicht stimmt auch ein Teil der Geschichte. Es wäre töricht, dies nicht auf irgendeine Art in den Roman einzubeziehen – und sei es nur als winzige Andeutung.
    Ob nach der Einnahme der Stadt tatsächlich sechzig angesehene Bürger oder Edelleute auf dem Obermarkt enthauptet wurden, ist nicht belegt, wird aber in den Chroniken als Gerücht wiedergegeben.
    Tatsächlich zugetragen hat sich, dass der Freiberger Johann oder Hannemann Lotzke 1295 bei einem Überfall in Altenburg den Markgrafen Friedrich durch Einsatz seines Lebens vor dem Tod bewahrte. Das berichtet uns eine Urkunde vom Mai 1297 , in der der Statthalter für die Mark Meißen, Heinrich von Nassau, der Stadt Freiberg ein Bußgeld für
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