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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin
Autoren: Kelley Armstrong
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Nachdem du offensichtlich nicht vorhast, nett zu sein, komme ich besser zur Sache. Du schuldest mir einen Gefallen.«
    »Nein, du hast
gesagt,
ich schulde dir einen Gefallen. Ich habe nie zugestimmt. Wenn ich mich recht entsinne, hast du mir den Deal angeboten und mir zwei Informationen über die Anlage versprochen. Und dann hast du dich von dort verpisst, nachdem du mir nur eine gegeben hattest.«
    »Bei der zweiten war es um die Hunde gegangen. Sie hatten dort ausgebildete Bluthunde und Kampfhunde.«
    »Ach so,
das
war es also, was mir fast die Kehle rausgerissen hat. Habe noch eine hübsche Narbe auf der Schulter davon. Danke für die Warnung.«
    »Okay, dann schuldest du mir also nur einen halben Gefallen, und ich verwende das sowieso bloß als Anreißer für einen neuen Deal. Ich bin ein nützlicher Typ, Elena. Ich könnte dir wirklich helfen.«
    »Uh-oh. Wer also ist hinter dir her?«
    »Niemand. Lass mich ausreden. Ich habe schon letztes Jahr angefangen, mir das zu überlegen … dass ich mich bei dir melden sollte, die Bekanntschaft erneuern.«
    »Uh-oh. Und wer war
damals
hinter dir her?«
    »Eine Kabale, aber darum geht es hier nicht.«
    »Ich bin kein Bodyguard, Xavier.«
    »Deswegen melde ich mich auch nicht. Bei diesem Projekt ist das Gewaltpotenzial gleich null. Es erfordert eine andere deiner … spezifischen Fähigkeiten. Im Gegenzug kann ich dir sagen, wo ihr diesen Gauner von Werwolf findet, hinter dem ihr her seid.«
    Ich sah zu Clay hinüber. »Welchen Gauner?«
    »David Hargrave. Hat in Tennessee drei Frauen umgebracht. Dein Rudel ist seit fast fünf Monaten auf der Suche nach ihm.«
    »Wer hat dir …«
    »Beziehungen, Elena. Wenn’s um paranormale Beziehungen geht, bin ich ein Rolodex. Der springende Punkt ist, dass ich weiß, wo Hargrave steckt. Das hat mich auf einen Gedanken gebracht. Wenn ich dir diese Information liefere, könntest du möglicherweise bereit sein, im Gegenzug eine Kleinigkeit für mich zu erledigen.«
    »Und wenn ich diese ›Kleinigkeit‹ für dich erledigt habe und du mir die Adresse gegeben hast und ich dort auftauche und feststelle, dass Hargrave sich eine Woche zuvor aus dem Staub gemacht hat …«
    »Nein. Wenn du dich drauf einlässt, sage ich dir gleich an Ort und Stelle, wo Hargrave ist. Nicht nur das, ich warte ab, bis ihr ihn habt, und
dann
schuldest du mir einen Gefallen. Ich hintergehe niemanden, der mir mit bloßen Händen die Leber rausreißen kann.«
    »Und wie würde mein Part aussehen? Was willst du von mir?«
    »Das … ist ein bisschen kompliziert zu erklären. Komm morgen nach Buffalo, und ich erzähl’s dir.«
    »Buffalo? Zu weit weg. Treffen wir uns auf halber Strecke, in Rochester.«
    »Buffalo
ist
auf halber Strecke. Ich bin in Toronto. Deine Heimatstadt, wenn ich mich recht an die Unterlagen aus der Anlage erinnere. Hey, vielleicht kennst du ein gutes Sushi …«
    »Was treibst du in Toronto?«
    »Das ist der Ort, wo die, äh, Gegenleistung stattfinden würde. Müsste es dir doch eigentlich einfacher machen, oder? Auf vertrautem Gelände zu operieren? Jedenfalls, ich bin hier und bereite alles vor, also treffen wir uns doch morgen auf halber Strecke in Buffalo. Hab auch schon einen Treffpunkt gefunden. Ein harmloser öffentlicher Ort. Bei Tageslicht. Absolut kein Grund zur Besorgnis … es besteht also auch keinerlei Grund, den Freund mitzubringen.«
    »Uh-oh.«
    »Ich hab meine Gliedmaßen gern da, wo sie jetzt sind.«
    Ich verdrehte die Augen. Clay formte ein paar lautlose Worte, aber ich winkte ab und ließ mir von Xavier den Zeitpunkt und die Adresse nennen.
     
    »Es ist Buffalo, nicht der Gazastreifen!«, sagte ich, als wir uns im Arbeitszimmer zu Jeremy gesellt hatten.
    Ich ließ mich aufs Sofa plumpsen. Clay versuchte sich neben mich zu setzen, aber ich zog die Füße hoch und streckte mich aus. Er hatte schon die Hand gehoben, um meine Beine vom Sofa zu fegen; dann brach er ab, erinnerte sich an meine »Verfassung« und stelzte quer durchs Zimmer, um sich auf die Platte des Kamins zu setzen.
    »Ich muss wirklich mal aus dem Haus«, sagte ich.
    »Du bist gestern erst aus dem Haus gekommen«, sagte Clay.
    »Zum Lebensmittelladen. Und letzte Woche hast du mich nach Syracuse ins Kino gehen lassen. Der Höhepunkt meines Monats bisher, mit Abendessen und allem … oh, halt. Das Abendessen habe ich ja gar nicht gekriegt, weil du der Ansicht warst, es wird zu spät für mich. Also haben wir Sandwiches gekauft und auf dem Rückweg ins
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