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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
Autoren: Christina Jones
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roten Kleides wieder gefasst hatte, tauchte nun in schwarzer Hose und türkisblauem Pullover aus einer der Kabinen auf. »Dieser Mantel ist wie für dich gemacht, Biddy. Frankie hat immer einen guten Blick dafür, was den Leuten passt.«
    »Ja, das hat sie wohl«, gab Biddy widerstrebend zu, während sie weiterhin posierte und ihr Spiegelbild bewunderte. »Ja, ja, das ist genau das Richtige.«
    »Brauchst du auch einen Hut?«, fragte Frankie. »Ich glaube, wir haben irgendwo ein paar schwarze Baskenmützen … und Handschuhe … und einen Schal? Wenn du nicht viel Schwarz trägst, hast du vielleicht keine passenden Accessoires, und wenn, wie du sagst, die, äh, Wartezeit kalt werden könnte …«
    »Tja, jetzt, wo du es erwähnst.« Biddy knöpfte den schwarzen Mantel auf und griff sich ihren durchnässten Regenmantel samt noch immer triefendem Schirm. »Ich habe überhaupt keinen Schnickschnack in Schwarz – Cherish hat mir von Schwarz grundsätzlich abgeraten –, also, ja, das ist eine gute Idee, aber nur, wenn es nicht allzu viel kostet.«
    »Nichts kostet hier viel«, sagte Rita. »Das solltest du inzwischen wissen, Biddy. Okay, wollen wir schon mal den Papierkram machen, während Frankie dir etwas heraussucht?«
    Frankie, die mehrere große Pappkartons mit einem bunten Sammelsurium von Accessoires durchwühlte, warf einen Blick zur Theke. Rita, wie sie mit Biddy plauderte und währenddessen das Verleihformular in dreifacher Ausfertigung ausfüllte und die Kohlepapiere an den richtigen Platz schnippte, sah aus wie immer. Sie sah nicht aus wie jemand, der im Begriff war, sich nach Mykonos abzusetzen.
    »Hier, bitte schön.« Frankie legte Baskenmütze, Handschuhe und Schal auf die Theke. »Alles in Schwarz. Rita macht dir die Preise.«
    »Zwei Tage Leihgebühr, wenn du alles am Freitag vor Geschäftsschluss zurückbringst.« Rita trug auch die Accessoires in das handschriftlich geführte Belegbuch ein. »Wenn du bis Samstag wartest, musst du einen Tag extra bezahlen.«
    Frankie faltete alles rasch in eine große Supermarkt-Tragetasche.
    Mit entsetzter Miene trennte sich Biddy von ihrem Geld und nahm Quittung samt Tasche entgegen. »Keine Sorge, es kommt alles gleich Freitag früh zurück, wenn ich nach Kingston Dapple fahre, um meine Bücher in der Bücherei umzutauschen. Mich kriegst du nicht mit deinen Wucherertricks, Rita Radbone.«
    »Dir auch schönen Dank«, murmelte Rita, während sie zusahen, wie Biddy sich wieder nach draußen in das Unwetter kämpfte. »Da geht sie hin – mit Schirm, aber ohne Charme.«
    Frankie runzelte die Stirn. »Aber warum gibt sie sich, als wäre sie schon steinalt ? Sie muss in den Fünfzigern sein, damit ist man heutzutage doch nahezu jung. Sie könnte durchaus noch in Jeans und hochhackigen Schuhen gehen. Warum kleidet und benimmt sie sich wie eine Omi?«
    »Weil sie eine blöde Ziege ist«, meinte Rita gelassen. »Manche Leute werden schon alt geboren, und zu denen gehört Biddy. War aber ein kluger Gedanke von dir, die Accessoires noch draufzulegen. Siehst du? Du hast wirklich Begabung für dieses Geschäft. Du bist ein Naturtalent.«
    Frankie zuckte mit den Schultern. »Kleinvieh macht auch Mist, wie man so sagt.«
    »Hmm.« Rita strahlte. »Aber sicher. Egal, wo waren wir, bevor Biddy mich zu unterbrechen geruhte?«
    »Du wolltest erklären, was ›wir‹ bedeutet.«
    »Ach ja.« Rita nickte und stützte ihre kräftigen Arme auf die Verkaufstheke. »Also, wie ich sagte, du lagst schon ziemlich richtig, als du vorhin Shirley Valentine erwähnt hast. Weißt du, auf Mykonos werde ich nämlich zu Rita Valentine … am Tag nach unserer Ankunft werde ich Ray Valentine heiraten.«
    Frankie kreischte vor Lachen. »Ray Valentine? Du gehst nach Mykonos mit Ray Valentine, und ihr wollt heiraten ? Lieber Himmel, Rita! Einen Moment lang dachte ich schon, du meinst es ernst. Ray Valentine … der ulkige alte Ray Valentine mit dem Blumenstand am Markt? Welche Frau, die noch alle Tassen im Schrank hat, würde denn Ray Valentine heiraten wollen?«
    »Ich.«
    Immer noch lachend sah Frankie Rita ins Gesicht. Hoppla. Rasch versuchte sie, das Kichern zu unterdrücken. »Äh, tja, ich meine, äh, öhm … Ach herrje. Es ist dir ernst, nicht wahr?«
    »Todernst.«
    »Öhm, na dann herzlichen Glückwunsch. Aber ich wusste ja gar nicht, dass Ray und du, öhm …«
    »Es gibt so manches, was du von mir nicht weißt.« Rita sah noch immer ziemlich angefressen aus. »Und was die Romanze mit Ray
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