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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
Autoren: Christina Jones
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zitronengelben Staubmantel.«
    »Ach je«, meinte Frankie beschwichtigend und dachte insgeheim, dass jede der erwähnten Pastellfarben Biddy noch unscheinbarer wirken ließ. Auch fragte sie sich, was diese Farbberaterin Cherish aus Hazy Hassocks bloß für einen sonderbaren Humor hatte. »Also, dann wollen wir mal sehen, was wir finden können, in Schwarz und Größe … vierunddreißig?«
    »Und als Kurzgröße«, fügte Biddy hinzu und tippelte auf die überfüllten Kleiderständer zu, nahm ihren Regenumhang ab und schüttelte ihn über dem Fußboden aus. »Ich will nichts, was mir bis zu den Knöcheln hängt.«
    »Klar …« Frankie, die vor Ungeduld schon beinahe zappelte, begann die ungeordneten Ständer durchzusehen. »Mal sehen, was wir da haben …«
    Frankie empfand es als sehr undankbare Aufgabe. Abgesehen von der Tatsache, dass der ganze Laden ein einziges Durcheinander war und sie nach Beerdigungsbekleidung suchte, konnte sie an nichts anderes mehr denken als an Ritas verblüffende Verkündigung. Den Laden zu übernehmen wäre natürlich herrlich, aber wie wäre ein Leben ohne Rita? Frankie wusste genau, wie es wäre: unvorstellbar, so wäre es.
    »Vielleicht der hier?« Frankie zog einen schwarzen Mantel mit nachgemachtem Astrachan-Kragen aus dem Wirrwarr. »Ist deine Größe, außerdem hübsch und auch warm. Du wirst etwas Warmes brauchen bei diesem Wetter, besonders wenn du, ähm, draußen herumstehst … ich meine, falls die Feier im Krematorium stattfindet, wird es wohl nicht gar so kalt.«
    »Es ist eine Feuerbestattung«, bestätigte Biddy beinahe freudig. »In Thatcham. Wir haben einen Minibus. Allerdings pfeift da drüben ein ganz schön unangenehmer Wind, während man auf den Einlass wartet, falls an dem Tag gerade viel los ist. Wie am Fließband geht das da manchmal. Wenn man erst mal im Krematorium drinnen ist, ist es allerdings besser. Nett und behaglich. Und immer hübsch warm.«
    Das konnte sich Frankie gut vorstellen. Zum Glück hatte sie es nie selbst erleben müssen, abgesehen von der Beerdigung ihres Großvaters, als sie noch sehr jung gewesen war. »Wollen wir ihn anprobieren?«
    »Ich ja, du nicht. Da gibt es kein ›wir‹. Ihr jungen Leute habt wirklich keine Ahnung von Grammatik.« Biddy schnappte sich den Mantel und musterte ihn. »Hmmm, nicht übel. Die richtige Größe und überdeckt alles andere. So kann ich etwas Frühlingsfarbenes darunter tragen, nicht wahr?«
    Frankie nickte, schritt über den fallen gelassenen, klatschnassen Regenmantel hinweg und umhüllte Biddys zierliche Gestalt mit dem schwarzen Mantel. »Ich denke schon, es sei denn, du musst ihn beim Leichenschmaus ausziehen. Vielleicht erwartet die Familie des, öhm, Verstorbenen, dass du ganz und gar in Schwarz gehst.«
    »Ernie Yardley hatte keine Familie, die der Rede wert wäre.« Biddy drehte sich vor dem Standspiegel des Ladens hin und her. »Nur ein paar Nichten oder Neffen oder so. Die organisieren die Beerdigung, die sind es, die Schwarz verlangen, aber sie hatten mit Ernie nichts am Hut, solange er lebte, und sind also mit Sicherheit nur auf das Geld aus. Da wird kaum etwas zu holen sein. Der arme alte Ernie hatte nicht viel außer seiner Altersrente.«
    Frankie, die nichts anderes wollte, als Biddy zum Ausleihen des Mantels und dann zur Tür hinauszudrängen, um mit Rita reden zu können, nickte mitfühlend.
    »Immerhin machen die Motions die Trauerfeier, wird also picobello«, fuhr Biddy fort, die ärgerlicherweise immer noch aufs Plaudern aus war. »Traditionelle Bestattungsunternehmer sind die. Nichts von wegen Spaß-Kirche und so. Die wissen, was sich gehört.«
    Frankie horchte auf. »Ach, ich kenne Slo Motion. Er und Essie Rivers haben eine Wohnung im Haus meiner Freundin Phoebe. Er ist ein netter Mann. Ausgesprochen lustig.«
    »Er ist ein Gestrauchelter.« Biddy zog die Nase hoch. »Benimmt sich nicht, wie es sich für einen Bestattungsunternehmer gehört. Lebt in wilder Ehe, und das in seinem Alter – pfui Teufel, sage ich. Na, immerhin richtet er den Leichenschmaus drüben in Hazy Hassocks im Faery Glen aus, das kann man als gute Tat gelten lassen, denn da gibt es immer was Anständiges zu essen. Also, was ich sagen wollte, was ich darunter trage, wird wohl keinen groß kümmern, wenn die Formalitäten im Krematorium erst einmal vorüber sind, oder?«
    Frankie, in Beerdigungsetikette wenig bewandert, nahm es nicht an und schüttelte den Kopf.
    »Sehr hübsch.« Rita, die sich beim Ausziehen des
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