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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines
Autoren: Richelle Mead
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nach oben zeigte. Einen Augenblick später fiel Horowitz’ Schatten über mich. »Es wird ein wenig brennen, aber dies ist nicht vergleichbar mit dem Brennen, das sie spürten, als Sie Ihre erste Tätowierung erhalten haben. Es ist nur eine Auffrischung«, erklärte er freundlich.
    »Ich weiß«, antwortete ich. Ich war schon früher neu tätowiert worden. »Danke.«
    Die Nadel durchstach meine Haut, und ich gab mein Bestes, nicht zusammenzuzucken. Es brannte tatsächlich, aber – wie Horowitz gesagt hatte – er stach keine neue Tätowierung. Er injizierte lediglich kleine Mengen der Tinte in meine bereits existierende Tätowierung und frischte deren Kraft auf. Ich wertete dies als ein gutes Zeichen. Zoe mochte noch nicht ganz außer Gefahr sein, aber gewiss würden sie sich nicht die Mühe machen, mich neu zu tätowieren, wenn sie mich einfach nur in ein Umerziehungslager schicken wollten.
    »Können Sie uns, während wir warten, kurz ins Bild setzen, was los ist?«, fragte mein Vater. »Mir hat man nur gesagt, dass Sie ein Mädchen im Teenageralter brauchen.« So, wie er es sagte, klang das nach einer austauschbaren Rolle. Ich kämpfte eine Welle der Wut auf meinen Vater nieder. Das war also alles, was wir für ihn bedeuteten.
    »Wir haben ein Problem«, hörte ich Stanton sagen. Jetzt würde ich endlich Antworten bekommen. »Mit den Moroi.«
    Ich stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus. Besser sie als die Strigoi. Jedes Problem , vor dem die Alchemisten standen, drehte sich um eine der beiden Vampirrassen, und ich würde jederzeit die lebende, nicht mörderische davon vorziehen. Bisweilen wirkten die Moroi sogar beinah menschlich (obwohl ich das niemandem hier auf die Nase binden würde) und lebten und starben wie wir. Strigoi dagegen waren eine verdrehte Laune der Natur. Es waren Untote, mörderische Vampire. Ein Moroi wurde zum Strigoi, wenn er jemandes Blut trank und sein Opfer dadurch tötete. Und jeder konnte zum Strigoi werden, wenn ein anderer Strigoi ihn zwang, sein Blut zu trinken. Ein Problem mit den Strigoi endete für gewöhnlich mit Toten.
    Alle möglichen Szenarien gingen mir durch den Kopf, während ich überlegte, welches Problem die Alchemisten heute Nacht auf den Plan gerufen haben mochte: ein Mensch, der jemanden mit Reißzähnen bemerkt hatte, ein Spender, der entkommen und sich an die Öffentlichkeit gewendet hatte, ein Moroi, der von menschlichen Ärzten behandelt worden war … Das waren die Probleme, mit denen wir Alchemisten es meistens zu tun hatten, solche, mit denen ich umzugehen gelernt hatte und die ich mühelos vertuschen konnte. Warum sie für irgendeines dieser Probleme »ein Mädchen im Teenageralter« brauchten, war mir jedoch ein Rätsel.
    »Sie wissen, dass sie im vergangenen Monat … dieses Mädchen zur Königin gewählt haben«, sagte Barnes. Ich konnte praktisch sehen, wie er die Augen verdrehte.
    Alle im Raum murmelten eine Bestätigung. Natürlich wussten sie darüber Bescheid. Die Alchemisten widmeten den politischen Vorgängen bei den Moroi große Aufmerksamkeit. Es war entscheidend zu wissen, was die Vampire taten, um ihre Existenz vor dem Rest der Menschheit geheim zu halten – und um den Rest der Menschheit vor ihnen zu schützen. Das war unsere Aufgabe: unsere Mitmenschen zu schützen. Studiere deinen Feind – dies wurde bei uns sehr ernst genommen. Das Mädchen, das die Moroi zur Königin gewählt hatten, Vasilisa Dragomir, war achtzehn Jahre alt, genau wie ich.
    »Verkrampfen Sie sich nicht«, sagte Horowitz sanft.
    Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich mich verkrampft hatte. Ich versuchte, mich zu entspannen, aber bei dem Gedanken an Vasilisa Dragomir musste ich an Rose Hathaway denken. Beklommen fragte ich mich, ob ich vielleicht nicht so schnell hätte annehmen sollen, dass meine Schwierigkeiten vorüber waren. Barmherzigerweise setzte Barnes die Geschichte einfach fort, ohne meine indirekte Verbindung zu der Mädchenkönigin und ihren Verbündeten zu erwähnen.
    »Nun, so schockierend das für uns ist, es muss für einige ihrer eigenen Leute genauso schockierend gewesen sein. Es gab viele Proteste und Widerstand. Noch hat niemand einen Überfall auf die kleine Dragomir versucht, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass sie so gut bewacht wird. Ihre Feinde haben sich daher anscheinend für einen Umweg entschieden: ihre Schwester.«
    »Jill«, sagte ich, bevor ich mich selbst daran hindern konnte. Horowitz schnalzte mit der Zunge, weil ich
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