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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines
Autoren: Richelle Mead
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mir Filmstars und Golfplätze ein. Nicht direkt ein römischer Urlaub, aber auch nicht die Arktis.
    Ein kleines, schiefes Lächeln umspielte Stantons Lippen. »Es liegt in der Wüste und hat eine Menge Sonnenlicht. Für Strigoi nicht im Geringsten erstrebenswert.«
    »Wäre es nicht auch für Moroi wenig erstrebenswert?«, fragte ich. Moroi fingen zwar in der Sonne nicht Feuer wie Strigoi, aber wenn sie der Sonne übermäßig ausgesetzt waren, wurden sie trotzdem schwach und krank.
    »Na, ja«, gab Stanton zu. »Aber ein wenig Unbehagen ist die Sicherheit schon wert, die der Ort bietet. Solange die Moroi die meiste Zeit im Haus verbringen, wird es kein Problem sein. Außerdem wird es andere Moroi daran hindern, ebenfalls dorthin zu gehen und … «
    Das Geräusch einer Autotür, die draußen vor dem Fenster geöffnet und wieder zugeschlagen wurde, erregte allgemeine Aufmerksamkeit. »Ah«, meinte Michaelson. »Das sind die anderen. Ich werde sie hereinlassen.«
    Er schlüpfte aus dem Arbeitszimmer und ging vermutlich zur Haustür, um die Person, die soeben eingetroffen war, einzulassen. Sekunden später, als Michaelson zu uns zurückkehrte, hörte ich eine neue Stimme sprechen.
    »Nun, Dad hat es nicht geschafft, also hat er einfach mich geschickt«, erklärte der Neuankömmling.
    Die Tür zum Arbeitszimmer wurde geöffnet, und mir blieb das Herz stehen.
    Nein, dachte ich. Jeder, nur nicht er.
    »Jared«, sagte der Mann, als er meinen Vater erblickte. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    Mein Vater, der mich die ganze Nacht kaum eines Blickes gewürdigt hatte, lächelte tatsächlich. »Keith! Ich habe mich schon gefragt, wie es Ihnen ergangen sein mag.« Die beiden Männer schüttelten einander die Hand, und eine Woge des Abscheus stieg in mir auf.
    »Das ist Keith Darnell«, stellte ihn Michaelson den anderen vor.
    »Tom Darnells Sohn?«, fragte Barnes beeindruckt. Tom Darnell war einer der legendären Anführer der Alchemisten.
    »Derselbe«, sagte Keith wohlgelaunt. Er war ungefähr fünf Jahre älter als ich und hatte blondes Haar, das eine Schattierung heller war als meins. Ich wusste, dass ihn eine Menge Mädchen attraktiv fanden. Ich? Ich fand ihn abscheulich. Er war so ziemlich die letzte Person, die ich hier zu sehen erwartet hatte.
    »Und ich glaube, Sie kennen die Schwestern Sage«, fügte Michaelson hinzu.
    Keith richtete den Blick seiner blauen Augen zuerst auf Zoe, Augen, die sich in ihrer Farbe ein ganz klein wenig voneinander unterschieden. Ein Auge, das aus Glas gefertigt war, starrte ins Leere und bewegte sich überhaupt nicht. Das andere zwinkerte ihr zu, während sein Grinsen breiter wurde.
    Er kann immer noch zwinkern, dachte ich zornig. Dieses aufreizende, dumme, herablassende Zwinkern! Aber andererseits, warum sollte er nicht zwinkern? Wir hatten alle von dem Unfall gehört, den er in diesem Jahr erlitten hatte, einem Unfall, der ihn ein Auge gekostet hatte. Er hatte zwar trotzdem mit einem gesunden Auge überlebt, aber irgendwie hatte ich gedacht, der Verlust eines Auges würde diesem ärgerlichen Zwinkern ein Ende setzen.
    »Die kleine Zoe! Schau an, schon erwachsen«, sagte er voller Zuneigung. Ich bin kein gewalttätiger Mensch, ganz sicher nicht, aber plötzlich wollte ich ihn dafür schlagen, dass er meine Schwester so ansah.
    Sie brachte ein Lächeln für ihn zustande, offenkundig erleichtert, hier ein vertrautes Gesicht zu sehen. Als Keith sich jedoch zu mir umdrehte, lösten sich Charme und Freundlichkeit in Luft auf. Das Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit.
    Der brennende, schwarze Hass, der sich in mir aufbaute, war so überwältigend, dass ich einen Moment brauchte, um irgendeine Antwort zu formulieren. »Hallo, Keith«, entgegnete ich steif.
    Keith versuchte nicht einmal, meine erzwungene Höflichkeit nachzuahmen. Er drehte sich sofort zu den älteren Alchemisten um. »Was tut sie hier?«
    »Wir wissen, dass Sie Zoe angefragt haben«, erwiderte Stanton gelassen, »aber nach einigem Nachdenken sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es doch das Beste wäre, wenn Sydney diese Rolle übernehmen würde. Ihre Erfahrungen zählen weitaus mehr als eventuelle Bedenken wegen ihrer Taten in der Vergangenheit.«
    »Nein«, protestierte Keith schnell und richtete diese stählernen, blauen Augen wieder auf mich. »Sie kann auf keinen Fall mitkommen. Auf keinen Fall werde ich einem Vampirliebchen trauen. Sie wird die ganze Mission doch bloß vermasseln. Wir nehmen ihre Schwester.«

KAPITEL 2
    E inige
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