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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines
Autoren: Richelle Mead
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Schweigen bringen. Meine Abenteuer mit Rose waren lediglich ein Vorwand, um mich aus dem Weg zu räumen.
    »Zoe war ihrem Alter immer voraus«, widersprach Keith. »Manchmal weiß man so etwas einfach.«
    »Zoe hat noch nie einen Strigoi gesehen, geschweige denn einen Moroi! Würde sie einen sehen, würde sie wahrscheinlich vor Angst erstarren. Wie die meisten Alchemisten«, bemerkte ich. »Wen auch immer Sie hinschicken, die Person wird in der Lage sein müssen, ihre Nähe zu ertragen. Und was Sie auch immer über meine Gründe denken mögen, ich bin jedenfalls an diese Leute gewöhnt. Ich mag sie nicht, aber ich kann sie tolerieren. Zoe steht noch am Anfang ihrer Ausbildung – und die hat sie bei uns zu Hause bekommen. Alle sagen immer wieder, dies sei ein ernster Auftrag. Wollen Sie das Ergebnis wirklich wegen eines Mangels an Erfahrung und aus grundlosen Befürchtungen gefährden?«, beendete ich meine Erklärung, stolz auf mich selbst, weil ich ruhig geblieben war und ein so vernünftiges Argument vorgebracht hatte.
    Unbehaglich trat Barnes von einem Fuß auf den anderen. »Aber wenn Keith schon vor Jahren Zweifel hatte … «
    »Zoes Ausbildung ist wahrscheinlich weit genug gediehen, dass sie zurechtkommt«, warf mein Vater ein.
    Vor fünf Minuten hatte sich mein Vater für mich ausgesprochen und nicht für sie! Hörte mir denn überhaupt jemand zu? Jetzt, da Keith hier war, war es ganz so, als sei ich gar nicht vorhanden. Horowitz war damit beschäftigt gewesen, sein Tätowierbesteck zu säubern und wegzuräumen, schaute aber auf und bedachte Barnes’ Bemerkung mit einem spöttischen Lachen.
    »Sie haben die magischen Worte ausgesprochen: Vor Jahren . Keith kann damals nicht viel älter gewesen sein, als diese Mädchen es jetzt sind.« Horowitz schloss seine Werkzeugtasche, lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich zweifle nicht an Ihnen, Keith. Nicht direkt jedenfalls. Aber ich weiß wirklich nicht genau, ob Sie sich Ihre Meinung aufgrund von Erinnerungen bilden können, die aus einer Zeit stammen, da Sie alle noch Kinder waren.«
    Nach Horowitz’ Logik sagte er, ich sei noch ein Kind, aber das kümmerte mich nicht. Er hatte leicht und unbefangen gesprochen und Keith dennoch wie einen Idioten dastehen lassen. Keith hatte dies ebenfalls empfunden und wurde flammend rot.
    »Ich stimme dem zu«, sagte Stanton, die sichtlich ungeduldig wurde. »Sydney will den Auftrag unbedingt bekommen, und das könnten nur wenige tun, wenn man bedenkt, dass sie tatsächlich mit einem Vampir leben müssen.«
    Sie will den Auftrag unbedingt? Nicht so ganz. Aber ich wollte sehr wohl Zoe um jeden Preis beschützen und meine Glaubwürdigkeit wiederherstellen. Wenn das bedeutete, Keith Darnells Pläne von Anfang bis Ende zu durchkreuzen, dann umso …
    »Moment«, unterbrach ich, nachdem ich noch einmal über Stantons Worte nachgedacht hatte. »Haben Sie gesagt, ich müsste mit einem Vampir leben?«
    »Ja«, bestätigte Stanton. »Selbst wenn sie sich versteckt, braucht das Moroi-Mädchen doch immer noch so etwas wie ein ansatzweise normales Leben. Wir haben überlegt, dass wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und sie in einem privaten Internat einschreiben könnten. Wir kümmern uns um ihre Ausbildung und um ihr Quartier. Wir würden dafür sorgen, dass Sie ihre Mitbewohnerin wären.«
    »Würde das nicht bedeuten … würde das nicht auch bedeuten, dass ich zur Schule gehen müsste?«, fragte ich, jetzt ein wenig verwirrt. »Ich habe aber bereits meinen Abschluss gemacht.« Zumindest an der Highschool. Ich hatte meinem Vater etliche Male klargemacht, dass ich schrecklich gern aufs College gehen würde. Er hatte mir aber gleichermaßen klargemacht, dass er das für überflüssig hielt.
    »Sehen Sie?« Keith stürzte sich auf die Gelegenheit, die sich jetzt bot. »Sie ist zu alt. Zoe passt besser, was das Alter betrifft.«
    »Sydney geht noch als Oberstufenschülerin durch. Sie hat das richtige Alter.« Stanton unterzog mich einer gründlichen Musterung. »Außerdem sind Sie zu Hause unterrichtet worden, nicht wahr? Das wird eine neue Erfahrung für Sie sein. Sie können sehen, was Sie versäumt haben.«
    »Es würde dir wahrscheinlich leichtfallen«, meinte mein Vater widerstrebend. »Deine Ausbildung war allem überlegen, was sie zu bieten haben.« Hübsches zweischneidiges Kompliment, Dad.
    Ich wagte es nicht, mir anmerken zu lassen, welches Unbehagen mir dieses Arrangement bereitete.
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