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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)
Autoren: Richelle Mead
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ein psychisches Band teilten, das unbeabsichtigt entstanden war, als er ihr mit Hilfe seiner Magie das Leben gerettet hatte. Alle Moroi verfügten über irgendeine Art von elementarer Magie, und seine war die des Geistes – ein mysteriöses Element, das mit dem Verstand und der Heilkunst verbunden war. Das Band ermöglichte es Jill, Adrians Gedanken und Gefühle zu erkennen, was ihnen beiden zu schaffen machte. Dadurch, dass er in der Nähe war, konnte sie daran arbeiten, besser mit diesem Band zurechtzukommen. Außerdem hatte Adrian nichts Besseres zu tun.
    In seiner Betreffzeile stand: SCHICK SOFORT HILFE . Im Gegensatz zu Angeline wusste Adrian, wann er die Großschreibung einsetzen musste, und zielte lediglich auf den dramatischen Effekt ab. Außerdem: Sollte ich noch irgendwelche Zweifel daran haben, welche Nachricht am wenigsten mit meinem Job zu tun hatte, dann wäre es diese. Adrian fiel nicht in meinen Verantwortungsbereich. Trotzdem öffnete ich sie.
    Tag 24. Situation wird schlimmer. Meine Wärter finden immer neue und grauenhaftere Methoden, mich zu foltern. Wenn sie nicht arbeitet, verbringt Agentin Scarlett ihre Tage damit, Stoffe für Brautkleider zu prüfen und davon zu reden, wie verliebt sie ist. Das hat im Allgemeinen zur Folge, dass Agent Borschtsch der Langweiler uns mit Geschichten über russische Hochzeiten erfreut, die noch langweiliger sind als seine üblichen Geschichten. Meine Fluchtversuche sind bisher vereitelt worden. Außerdem sind mir die Zigaretten ausgegangen. Jede Hilfe und alle Tabakprodukte, die du schicken kannst, werden sehr zu schätzen gewusst.
    – – Gefangener 24 601
    Ich musste lächeln. Adrian schickte mir fast jeden Tag eine solche Nachricht. In diesem Sommer hatten wir gelernt, dass jemand, der mit Gewalt in einen Strigoi verwandelt wurde, mit Hilfe von Geist zurückverwandelt werden konnte. Zwar war dies eine heikle, komplizierte Prozedur … die noch weiter durch die Tatsache erschwert wurde, dass es so wenige Geistbenutzer gab. Und jüngere Ereignisse hatten darauf schließen lassen, dass ein so zurückverwandelter ehemaliger Strigoi nie wieder in einen Strigoi verwandelt werden konnte. Das hatte Alchemisten und Moroi gleichermaßen in Begeisterung versetzt. Wenn es eine magische Möglichkeit gab, eine Verwandlung in Strigoi zu verhindern, würden Freaks wie Liam keine Probleme mehr bereiten.
    Und hier kamen Sonya Harp und Dimitri Belikov ins Spiel – oder, wie Adrian sie in seinen angsterfüllten Nachrichten nannte: »Agentin Scarlet« und »Agent Borschtsch der Langweiler«. Sonya war eine Moroi, Dimitri ein Dhampir. Beide waren einst Strigoi gewesen und durch Geistmagie gerettet worden.
    Die beiden waren im letzten Monat nach Palm Springs gekommen, um zusammen mit Adrian herauszufinden, was gegen eine Verwandlung in Strigoi schützen könnte. Es war eine äußerst wichtige Arbeit, die im Erfolgsfall gewaltige Auswirkungen haben konnte. Sonya und Dimitri waren einige der härtesten Arbeiter, die ich kannte – was man von Adrian nicht gerade sagen konnte.
    Die Bewältigung ihrer Aufgabe bedurfte langwieriger, sorgfältiger Experimente, und viele davon bezogen auch Eddie Castile mit ein, einen Dhampir, der ebenfalls Undercover in Amberwood arbeitete. Er diente als Kontrollobjekt, da Eddie im Gegensatz zu Dimitri ein Dhampir war, der weder hinsichtlich Geist noch hinsichtlich einer Vergangenheit als Strigoi etwas vorzuweisen hatte. Ich konnte nicht viel tun, um Adrians Frustration hinsichtlich seiner Forschungsgruppe abzuhelfen – und das wusste er auch. Er spielte nur gern ein bisschen Theater und ließ mich teilhaben. Eingedenk dessen, was in der Welt der Alchemisten zählte und was nicht, war ich drauf und dran, die Nachricht zu löschen, aber …
    Eines ließ mich zögern. Adrian hatte seine E-Mail mit einer Anspielung auf Victor Hugos Les Miserables unterschrieben. Das war ein Buch über die Französische Revolution und so dick, dass man es leicht auch als Waffe verwenden konnte. Ich hatte es sowohl auf Französisch als auch auf Englisch gelesen. Wenn man bedachte, dass Adrian die Lektüre einer besonders langen Menüfolge schon einmal abgebrochen hatte, weil sie ihn so langweilte, fiel mir die Vorstellung schwer, dass er das Buch in irgendeiner Sprache gelesen haben sollte. Woher kannte er also die Anspielung? Ist egal, Sidney, sagte eine strenge Alchemistenstimme in meinem Kopf. Lösch sie. Ist irrelevant. Adrians literarische Kenntnisse (oder sein Mangel
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