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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)
Autoren: Richelle Mead
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derselben) gehen dich nichts an.
    Aber ich konnte es nicht. Ich musste es wissen. Solche Details waren es, die mich schier in den Wahnsinn trieben. Ich schickte eine kurze Nachricht zurück: Woher weißt du von 24 601? Ich weigere mich zu glauben, dass du das Buch gelesen hast. Du hast das Musical gesehen, nicht wahr?
    Ich drückte auf Senden und erhielt fast sofort eine Antwort: Spar kNotes.
    Typisch. Ich lachte laut auf und hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Ich hätte gar nicht antworten sollen. Dies war mein persönliches E-Mail-Konto, aber wenn die Alchemisten jemals die Notwendigkeit sahen, Nachforschungen über mich anzustellen, hätten sie keine Skrupel, Zugriff darauf zu nehmen. Eine solche Reaktion meinerseits war ein erdrückender Beweis, und ich löschte unser E-Mail-Hin-und-Her – nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte: Keine Daten gingen jemals ganz verloren.
    Als ich um sieben Uhr am nächsten Morgen in Palm Springs landete, wurde schmerzhaft offensichtlich, dass ich meinen Körper überstrapaziert hatte. Von Koffein zu leben ging nicht mehr. Ich war zu erschöpft. Keine noch so große Menge an Kaffee konnte da helfen. Ich schlief fast am Straßenrand des Flugplatzes ein, während ich auf meine Mitfahrgelegenheit wartete. Dass sie eintraf, bemerkte ich erst, als jemand meinen Namen rief.
    Dimitri Belikov sprang aus einem blauen Mietwagen, kam auf mich zu und griff sich meinen Koffer, bevor ich überhaupt ein Wort sagen konnte. Einige Frauen in der Nähe unterbrachen ihr Gespräch und starrten ihn bewundernd an. Ich stand auf. »Sie brauchen das nicht zu tun«, sagte ich, obwohl er meine Koffer bereits in den Kofferraum lud.
    »Natürlich muss ich das tun«, sagte er mit seinem ganz leichten russischen Akzent. Er schenkte mir ein kleines Lächeln. »Sie haben so ausgesehen, als würden Sie im Stehen schlafen.«
    »So viel Glück habe ich nicht«, entgegnete ich und stieg auf der Beifahrerseite ein. Selbst wenn ich hellwach gewesen wäre, hätte Dimitri meinen Koffer genommen. So war er eben, ein verlorenes Überbleibsel von Ritterlichkeit in dieser modernen Welt, allzeit bereit, anderen zu helfen.
    Das war nur eine seiner auffälligen Eigenschaften. Allein sein Äußeres reichte aus, um viele Leute wie angewurzelt stehen bleiben zu lassen. Er hatte dunkelbraunes Haar, das er zu einem kurzen Pferdeschwanz zurückband, außerdem dazu passende braune Augen, die mysteriös und verlockend wirkten. Er war so groß – über eins achtzig – wie viele Moroi. Dhampire waren für mich nicht von Menschen zu unterscheiden, daher konnte selbst ich ihm auf der Attraktivitätsskala eine ziemlich hohe Punktzahl zugestehen.
    Zudem strahlte er eine Energie aus, die einen unweigerlich zu ihm hinzog. Er war immer auf dem Sprung, immer auf das Unerwartete vorbereitet. Ich hatte nie erlebt, dass er in seiner Wachsamkeit nachgelassen hätte. Ständig war er bereit, in Aktion zu treten. Er war gefährlich, da bestand keine Frage, und ich fand es tröstlich, dass er auf unserer Seite war. In seiner Nähe fühlte ich mich immer sicher – und blieb immer ein wenig auf der Hut.
    »Danke, dass Sie mich abgeholt haben«, fügte ich hinzu. »Ich hätte mir auch ein Taxi rufen können.« Noch während ich die Worte sprach, wusste ich, dass sie so sinnlos waren, als hätte ich ihm gesagt, ich benötige seine Hilfe bei meiner Tasche nicht.
    »Kein Problem«, versicherte er mir, während er durch die Vorstädte von Palm Springs fuhr. Er wischte sich Schweiß von der Stirn, und irgendwie gelang es ihm, diese Geste attraktiv wirken zu lassen. Schon so früh am Morgen baute sich die Hitze auf. »Sonya hat darauf bestanden. Außerdem sind für heute keine Experimente angesetzt.«
    Bei dieser Bemerkung runzelte ich die Stirn. Diese Experimente und das erstaunliche Potenzial, das sie darstellten, um die Erschaffung weiterer Strigoi zu verhindern, waren ungemein wichtig. Dimitri und Sonya wussten das und hatten sich der Sache vollkommen verschrieben – vor allem an Wochenenden, wenn Adrian und Eddie keinen Unterricht hatten. Darum war diese Neuigkeit so verwirrend. Meine eigene Arbeitsmoral hatte alle Mühe zu verstehen, warum an einem Sonntag keine Forschung betrieben wurde.
    »Adrian?«, riet ich. Vielleicht war er heute nicht in Stimmung für Untersuchungen.
    »Zum Teil«, sagte Dimitri. »Uns fehlt auch unser Kontrollobjekt. Eddie meinte, er hätte irgendeinen Konflikt zu lösen und würde es nicht schaffen.«
    Die Falte zwischen
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