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Bloodcast 01 - Cast & Crew

Bloodcast 01 - Cast & Crew

Titel: Bloodcast 01 - Cast & Crew
Autoren: Michael Peinkofer
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deinem eigenen Interesse nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest - oder du bist schneller hier weg, als es dir lieb sein kann!«
    »Glaubst du das wirklich?« Kayla schnitt eine Grimasse. »Ich glaube, du hast noch nicht durchschaut, wie das hier läuft, Schwester. Die Leute draußen werden darüber abstimmen, wer hierbleibt und wer nicht. Und ob es dir gefällt oder nicht, Schätzchen, das Miststück hassen zwar alle, aber es bleibt auch bis zum Schluss im Rennen. Denn ohne mich wäre es verdammt langweilig.«
    »Das ist dein Plan?« Lena glaubte, nicht recht zu hören. »Du willst als Miststück berühmt werden?«
    »Jeder von uns spielt seine Rolle«, erwiderte Kayla gelassen. »Das ist meine. Die da«, sie deutete auf Hina, »ist das Mauerblümchen, diese dort«, sie zeigte unverblümt auf Shani, »ist die Streberin, und sie«, mit dem Kinn wies sie herablassend in Gesines Richtung, »ist … Ach, keine Ahnung, was die ist.«
    »Du bist arrogant«, stellte Lena fest, »und respektlos.«
    »Warum? Weil ich die Bitch sein will?«
    »Nein, sondern weil du uns anderen nicht die Chance gibst, uns so kennenzulernen, wie wir sind.«
    »Wer’s braucht … Aber lange werden die meisten von euch ohnehin nicht hier sein. Und bis dahin habe ich vor, das alles hier in vollen Zügen zu genießen und eine gute Zeit zu haben.«
    »Hast du Leander nicht gehört?«, fragte Zerda, die auf einem der Barhocker Platz genommen hatte. »Jeder von uns hat eine Chance. Miss High Heels muss nicht zwangsläufig gewinnen.«
    »Nein. Aber die Schlampe mit den nachgemachten Chucks aus dem Supermarkt ganz sicher auch nicht«, höhnte Kayla mit Blick auf Zerdas Schuhwerk. »Konntest du dir nicht wenigstens echte kaufen?«
    Einen Augenblick saß Zerda unbewegt, die Lippen fest aufeinandergepresst. Dann sprang sie von ihrem Hocker und stürzte auf Kayla zu, die Hände zu Fäusten geballt. »Warte«, zischte sie, »du entschuldigst dich auf der Stelle, oder ich …«
    Kaylas dunkel geschminkte Augen weiteten sich, als sie ihre Rivalin auf sich zukommen sah. Sie sprang vom Sofa auf und wich zurück. »Was ist los mit dir, Schwester?«, kreischte sie. »Verstehst du nicht mal ein bisschen Spaß?«
    »Das ist kein Spaß!«
    Als den anderen Mädchen klar wurde, dass Zerda es ernst meinte, griffen sie ein. Lena, Shani und Sabina stellten sich kurzerhand zwischen die Kontrahentinnen.
    »Aus dem Weg!«, schnaubte Zerda.
    »Und dann?«, fragte Lena.
    »Wenn du ihr eine reindrückst, sitzt du morgen im Zug nach Hause«, prophezeite Sabina - und das schien Zerda einzuleuchten. Noch einen Augenblick stand sie da, die Fäuste geballt, und schnaubte vor Wut. Dabei erinnerte sie mehr an einen Jungen als an eine junge Frau, die Fotomodell werden wollte.
    Dann ließ sie die Fäuste sinken.
    »Na schön«, knurrte sie, »aber nimm dich bloß vor mir in Acht, hörst du? Ich lass mir keine Angst einjagen, weder von dir noch von sonst jemandem«, fügte sie auch an alle anderen gewandt hinzu. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürzte hinaus, verschwand in Richtung ihres Zimmers.
    »Autsch«, meinte Kayla, nun wieder ganz die Alte, »da bin ich wohl jemandem auf die Zehen getreten!«
    »Achte in Zukunft auf das, was du sagst!«, beschied Shani ihr.
    »Geht klar, Frau Lehrerin.« Kayla streckte ihr die Zunge raus wie ein ungezogenes Kind. »Meine Güte, ist das hier ein müder Verein! Wisst ihr, was ich jetzt tue? Ich geh auf mein Zimmer und gönn mir zur Feier des Tages ein Döschen Champagner. Wer ist dabei?«
    Ihr Blick ging in die Runde, aber niemand reagierte.
    »Wie ich schon sagte - ein müder Verein«, verkündete sie in ätzendem Ton und rollte mit den Augen. Dann wandte auch sie sich ab und machte sich auf den Weg in ihre eigene Unterkunft.
    »Puh«, machte Lena, »das verspricht, lustig zu werden.«
    »Und ob!« Hina neben ihr nickte.
    »Aber wir brauchen uns ja nicht alle gegenseitig die Augen auszukratzen, oder?«
    »Nein«, stimmte Shani zu, »brauchen wir nicht.«
    »Bestimmt nicht«, pflichtete Sabina bei.
    Die Blicke der vier jungen Frauen begegneten sich. Es gab etwas wie eine stille Übereinkunft, die durch ein Lächeln besiegelt wurde. Womöglich der Anfang einer Freundschaft - auch wenn Kayla, was Freundschaften unter den Kandidatinnen anging, vermutlich recht behalten würde.
    Es hatte keinen Sinn, an einem Ort wie diesem Freundinnen gewinnen zu wollen. Sie alle waren Gegnerinnen, und nur eine von ihnen würde zum Schluss das Rennen
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