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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit
Autoren: Alice Moon
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nicht geben, nach dem du suchst. Es wäre nicht echt. Es ...«
    »Du hast mich belogen. Du ... hast mich belogen, um ...« Jonathan beendete den Satz nicht, seine Stimme versagte einfach. Er blickte Sarah nur verständnislos an und schüttelte immer und immer wieder den Kopf.
    Sie senkte den Blick, dann nickte sie. »Ja«, flüsterte sie. »Ja, ich habe dich belogen, Jonathan. Es ... tut mir leid.«
    Einen Moment lang war es totenstill und niemand regte sich. Dann stürzte sich Jonathan mit einem Mal auf den blutverschmierten Dolch, der noch immer neben Emilia und George auf dem Boden lag.
    »Henry, was hast du -«
    »Ich will nicht noch einmal der Verlierer sein! Der, der immer leer ausgeht. Kein zweites Mal ... Wenn ich dich nicht bekomme, dann er auch nicht!«
    Dustin wusste nicht, wie ihm geschah. Er sah nur noch einen spitzen Gegenstand in Jonathans Hand aufblitzen - dann spürte er schon den Schmerz in seinem Arm.
    Er und Sarah schrien gleichzeitig auf. Dustin starrte auf die Spritze, deren roter Inhalt in seinen Körper rann, sich augenblicklich in ihm verteilte, ihn zugleich mit Wärme erfüllte, die sich in seinen Gliedmaßen ausbreitete, bis sie die Stelle seines Herzens erreichte. Noch bevor Dustin Jonathan von sich stoßen konnte, holte dieser mit dem Dolch aus.
    »Nein!« George riss seinen Arm mit einer derartigen Wucht zurück, dass Jonathan rücklings auf dem harten Betonboden aufschlug. »Henry, verdammt, was tust du da? Hast du denn gar nichts gelernt? Henry, Junge ...« George packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Jonathan schrie und wollte sich befreien, aber George hielt ihn fest. Er ließ ihn nicht los, bis sich seine Schreie in Schluchzen verwandelten und er seinen Kopf an Georges Schulter lehnte.
    Dustin nahm Sarahs Hand und starrte erschrocken auf das, was sich vor ihnen abspielte. Dann stutzte er, schloss er für einen Moment die Augen und lauschte.
    Bumm-bumm , bumm-bumm, bumm-bumm ...
    Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Mit fragendem Blick wandte er sich Sarah zu.
    »Ja, das ... ist mein Blut«, sagte sie leise. »Kannst du es spüren?«
    Dustin nickte. »Es ist, als käme ich nach Hause.«

 
    Sarah und Dustin saßen vor Emilias Einfahrt an das schmiedeeiserne Tor gelehnt und hielten sich bei den Händen. George hatte sie gebeten, draußen auf ihn zu warten. Er wollte allein mit Jonathan reden.
    »Und jetzt?«, fragte Sarah leise und schielte zu Dustin hinüber. »Was geschieht jetzt? Glaubst du, wir beide haben tatsächlich eine Chance? Glaubst du, wir ... wir sollten es ein zweites Mal riskieren?«
    Dustin schwieg und Sarahs Herz begann angstvoll zu klopfen. Warum zögerte er mit seiner Antwort? War er sich denn noch immer nicht sicher, trotz all der Irrwege, die sie füreinander gegangen waren, und ... obwohl sie ihm schon einmal ihr Blut gegeben hatte? Sie merkte, wie sich Enttäuschung in ihr breitmachte. Aber war das fair? Was war mit ihr? War sie sich überhaupt sicher? Würde sie es jemals sein?
    »Ich ... will es«, sagte Dustin schließlich leise, aber mit fester, überzeugter Stimmte. »Ich schon. Aber ich möchte dir nicht wehtun, Sarah. Und solange du immer noch glaubst, etwas zu riskieren ...«
    Sarah holte tief Luft. »Damals in der Grube, da ... hatte ich Angst«, begann sie und Dustin sah mit ernster Miene zu ihr hinüber. »Zuerst noch nicht, da ... habe ich dir vertraut und ich war mir sicher, dass es richtig war, was ich tat, aber dann ... Du warst nicht bei Bewusstsein und ich dachte plötzlich, du lässt nie mehr von mir ab und trinkst und trinkst ... und ich müsste vielleicht ... sterben. Es tut mir leid, Dustin. Ich hätte nicht zweifeln dürfen. Das hat es wahrscheinlich kaputt gemacht.«
    Dustin schüttelte den Kopf. »Nein, es muss dir nicht leidtun. Es hätte tatsächlich schiefgehen können. Ich war in diesem Moment kaum mehr bei Bewusstsein, wusste nicht, was ich tat. Ich war damals ... nicht wirklich bei dir, während ich dein Blut getrunken habe, Sarah. Es ist normal, dass du Angst bekommen hast. Vielleicht war sie es sogar, die mich gerade noch wachgerüttelt hat, ich kann es dir nicht sagen ... Aber trotz allem, was schiefgelaufen ist, hat sich seither etwas für mich verändert. Ich weiß wieder, wer ich bin. Du hast mich zu mir selbst zurückgeführt, Sarah. Ich weiß wieder, wann sich etwas richtig oder falsch anfühlt und was Glück bedeutet. Und ich war mir noch nie in meinem Leben - und darüber hinaus - so sicher, was ich wirklich
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