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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit
Autoren: Alice Moon
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will.«
    Als sich von hinten Schritte näherten, drehten sie sich beide gleichzeitig um. George trat vor das Tor und Sarah und Dustin erhoben sich.
    »Wie geht es Jonathan?«, fragte Sarah besorgt. »Hat er sich wieder beruhigt?«
    George nickte. »Ich werde ihn mit mir nehmen«, erwiderte er. »Er ist ein guter Junge, nur ziemlich durcheinander nach alldem. Auch er muss erst wieder zu sich finden. Jonathan muss wieder Henry werden, der alte Henry. Und ich werde ihm dabei helfen. Er wird es schaffen, dessen bin ich mir sicher. Er hat noch alles vor sich.«
    Sarah atmete erleichtert auf. »Passen Sie gut auf ihn auf, ja?«
    George nickte. Dann holte er ein Kuvert aus seiner Manteltasche. Sarahs Herz machte einen Satz.
    »Den hier hat mir Emilia gegeben, bevor sie starb. »Er gehört Sarah«, hat sie gesagt. Das waren ihre letzten Worte.«
    Sarah nahm den Brief ihres Vaters mit zitternden Fingern an sich.
    »Ich werde mich auf den Rückweg machen, sobald ich ... alles erledigt habe.« George sah abwechselnd zu Sarah und zu Dustin. »Ich würde euch beiden zu gerne helfen«, murmelte er. »Aber ich glaube, den letzten Schritt müsst ihr selbst tun. Ihr wart eurem Glück sehr nahe, es hat euch schon berührt, aber ... irgendetwas hat es wohl gestört und verschreckt. Vielleicht ein leiser Zweifel? Ein Anflug von Angst?« Sein Blick blieb an Sarah hängen und sie sah zu Boden. »Möglicherweise ... könnt ihr dieses Glück wiederfinden«, fuhr er fort. »Möglicherweise entschließt es sich, zu euch zurückzukehren und für immer zu bleiben. Aber dafür muss es erst die Gewissheit haben, dass es auch tatsächlich erwünscht ist.« Er strich Sarah übers Haar und gab Dustin die Hand. »Ich wünsche euch alles Gute.« Damit wandte sich George um und ließ sie allein.
    »Gehen wir auch?«, fragte Sarah nach einer ganzen Weile des Schweigens.
    »Wohin?«
    »Irgendwohin, wo es schöner ist als hier. Und ruhig.« Sie strich über das zerknitterte Kuvert. Es war ungeöffnet. Und blutverschmiert.
    Meine liebe Sarah, mein Schatz, mein Sonnenschein!
    Eigentlich ist dieser Brief überflüssig. Ich schreibe ihn Dir nur, weil Dich seine Zeilen an einen ganz bestimmten Moment erinnern sollen. Es ist lange her, aber weißt Du noch, was Du mich an Deinem siebten Geburtstag gefragt hast? Du wolltest wissen, ob ich immer bei Dir und Mom wäre, auch wenn Ihr mich einmal nicht mehr sehen könntet. Ich antwortete damals mit »Ja«. Und das war nicht gelogen, Sarah, denn genauso ist es.
    Du brauchst diesen Brief nicht, wirf ihn weg, dies sind nicht meine letzten Worte. Ich werde immer bei Dir sein, Dir zuhören, wenn Du zu mir sprichst, und Dir antworten, wenn Du mich etwas fragst. Ich bin auf ewig in Deinem Herzen, Sarah, ich wohne dort wie in einem Zimmer, weißt Du noch? Von dort aus passe ich auf Dich auf, meine Kleine. Und ich verspreche Dir: Wenn Du einmal nicht mehr weiterweißt, wenn Du Zweifel, Sorgen oder Angst hast, Dich verloren fühlst oder glaubst, das Glück hätte Dich verlassen, dann werde ich Dich von Deinem Herzen aus führen und lenken. Ich passe so lange auf Dich auf, bis Du Dich sicher fühlst. Bis Du wieder weißt, wer Du bist und was Du willst, und das Glück zu Dir zurückgekehrt ist.
    Vergiss das niemals.
    In Liebe
    Dad
    Die Schrift verschwamm vor Sarahs Augen. Ihre Tränen hatten den Brief durchnässt und seine Zeilen so sehr verwischt, dass es unmöglich war, ihn ein zweites Mal zu lesen.
    »Daddy«, flüsterte sie. »Daddy, ich hatte deine Worte ... tatsächlich vergessen. Ich war so traurig darüber, dass ich dich nicht mehr sehen konnte, dass ich darüber ... wahrscheinlich gar nicht versucht habe, dir richtig zuzuhören und -«
    Bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm ...
    Sarah stutzte und schwieg. Sie schloss die Augen, hielt den Atem an, lauschte, lauschte, lauschte ... horchte tief in sich hinein ...
    Bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm ...
    Wenn Du einmal nicht mehr weiterweißt, wenn Du Zweifel, Sorgen oder Angst hast, Dich verloren fühlst und glaubst, das Glück hätte Dich verlassen, dann werde ich Dich von Deinem Herzen aus führen und lenken.
    »Du ... Du warst ... bei mir, Daddy, von Anfang an, habe ich recht?«, flüsterte Sarah.
    Bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm ...
    »Du warst es, der mich zu Dustin geführt hat, als ich traurig war, verwirrt und einsam. Du wusstest, wer er war, welches düstere Geheimnis ihn umgab und dass wir einander brauchten.«
    Bumm-bumm, bumm-bumm, bumm-bumm ...
    »Du warst die Stimme
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