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Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut
Autoren: Alfred Bekker
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Schminke notdürftig abgedeckt wurde. Sie selbst hielt die Male vermutlich für irgendeinen Ausschlag oder Pickel. Wenn der Vampir nicht zu rabiat war und beispielsweise die Kehle des Opfers zerfetzte, war ein Vampirbiss nicht unbedingt tödlich. Eine Freisetzung erheblicher Endorphinausschüttungen sorgte dafür, dass das Opfer in einen rauschhaften Zustand versetzt wurde und den Biss gar nicht als solchen bemerkte.
    Clyde beugte sich zu Chase hinüber.
    "Stellst du mir deine aktuelle Blutspenderin noch vor?"
    "Sie heißt Samantha."
    "Sieht lecker aus."
    "Allerdings!"
    "Sei nicht zu gierig!" Clydes Kichern ging in ein paar schrägen Gitarrenakkorden unter.
    Samantha berührte Chase am Oberarm. "Was ist, unternehmen wir jetzt noch was? Zusammen?"
    Bevor Chase in der Lage war zu antworten, ergriff Clyde erneut das Wort.
    "Chase, ehe ich es vergesse..."
    "Was denn?"
    Clyde holte eine Visitenkarte hervor und legte sie auf den Schanktisch. Er schob sie zu Chase hinüber. "Hier, das hat jemand für dich abgegeben." Chase nahm die Visitenkarte und warf einen Blick darauf. Dort stand: J.P.Gabriel Business Consulting Darunter eine Büroadresse in der Lower East Side. Gabriel!, durchzuckte es Chase. Der ehemalige Engel und Diener Gottes, der inzwischen zu einem machtgierigen Verfechter des Bösen geworden war, steckte zweifellos dahinter. Die Vampire waren für den gefallenen Engel nichts anders als ein Hindernis zur Ausweitung seiner eigenen Machtsphäre. Die Namensgleichheit mit diesem ominösen Finanzberater konnte kein Zufall sein!
    "Wann wurde das abgegeben?", fragte Chase.
    "Ziemlich früh am Abend."
    "Und von wem?"
    "So'n Typ im weißen Anzug. Wirkte ziemlich schrill! Vor allem hier im BAD DEMON, wo doch allgemein etwas dunklere Farbtöne bevorzugt werden."
    "Also eine Art Anti-Grufti!", kommentierte Samantha, die etwas näher herangerückt war und zugehört hatte.
    "Schon kapiert", murmelte Chase.
    Die Erinnerung an das letzte Zusammentreffen mit dem dunkelhaarigen Ex-Engel und seiner monströsen Begleiterin Ptygia war Chase noch lebhaft im Gedächtnis. Mit Hilfe der Komori, die aus dem Limbus zwischen den Dimensionen stammten und sich von der Mentalenergie vernichteter Vampire ernährten, hatte Gabriel versucht, die Herrschaft der New Yorker Vampire zu beenden. Auf dem Trinity Cemetery war es zum letzten Kampf gekommen. Ptygia, das stumpfsinnige, etwa zweieinhalb Meter große Monster in Gabriels Schlepptau, hatte Chase um ein Haar umgebracht. Bevor es dem Vampir dann allerdings gelungen war, den Spieß
    herumzudrehen, waren die beiden entmaterialisiert.
    Schon damals hatte der Fürst befürchtet, dass Gabriel seine Versuche, eine Machtbasis auf der Erde zu errichten, keineswegs aufgeben würde. Nun schien sich diese Vermutung zu bewahrheiten.
    Chase wandte sich an Samantha.
    "Tut mir leid, aber ich muss heute Nacht noch etwas Dringendes erledigen..."
    Sie schmiegte sich an ihn.
    "Das hoffe ich doch..."
    "Ich fürchte, das ist etwas anderes als das, woran du jetzt denkst?" Sie seufzte.
    "Sollte ich mich da wirklich so täuschen?"
    "Bye, Samantha. Wir sehen uns demnächst wieder..." Chase ließ sie etwas verdutzt zurück.
    Und auch Clyde konnte sein Erstaunen kaum verbergen. Wenn Chase so einen Bissen einfach sitzen lässt, muss es um etwas wirklich Wichtiges gehen!, ging es ihm durch den Kopf.
    *
    Chase hatte seine Harley in der Nähe des BAD DEMON abgestellt. Er startete die Maschine und fädelte sich in den Verkehr ein. Etwa die Hälfte der Nacht war vorüber. Aber leere Straßen gab es deswegen in Manhattan noch lange nicht. Etwa eine Viertelstunde später hatte Chase das Brownstonehaus in der Lower East Side erreicht, zu dem die Adresse von
    'J.P.Gabriel' gehörte.
    Das Gebäude hatte zehn Stockwerke.
    Gabriels Büros lagen ganz oben. Chase ließ sich mit dem Lift hinauffahren. Außer dem Sicherheitsdienst arbeitete um diese Zeit hier niemand mehr. Aber Gabriel verfolgte sicher irgendeine Absicht damit, Chase hier her zu locken.
    Wie auch immer!, dachte Chase. Wenn es Ärger gab, blieb ihm immer noch der Griff zu seinem Hiebmesser.
    Vor der Bürotür der Firma 'J.P.Gabriel Business Consulting'
    angekommen, betätigte Chase die Gegensprechanlage.
    Keine Antwort.
    Er stieß die Tür an. Sie war offen.
    Vorsichtig betrat er den Büroraum. Durch die großen Fenster konnte man auf die Gebäude der Umgebung blicken. Neonreklamen blinkten. Chase verzichtete darauf Licht zu machen. Chase sah ein Großraumbüro von etwa
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