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Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut
Autoren: Alfred Bekker
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Rest des Publikums abhob. Er trug einen schneeweißen Anzug. Auch die Krawatte, das Hemd und sogar die Schuhe waren weiß. Das bildete einen scharfen Kontrast zu seinem schwarzen Haar und den dunklen Augen. Sein Gesicht war sehr hübsch und feingeschnitten, die Züge wirkten für einen Mann sehr weich.
    Er hatte etwas an sich, das jeden, der ihn zum ersten Mal sah, an die Erscheinung eines Engels erinnerte.
    Nur das unruhige Flackern seiner dunklen Augen ließ einen daran zweifeln. Und natürlich der spöttische Zug, der bisweilen um seinen Mund herum zu beobachten war.
    "Ah, Mr. Gabriel", begrüßte Arquanteur den Mann in Weiß. "Es freut mich außerordentlich, Sie hier zu sehen!"
    "Tut mir aufrichtig leid, dass ich diese Freude nicht teilen kann!", erwiderte Gabriel. Seine Stimme klirrte wie Eis. Arquanteurs ausgestreckte Hand ließ der Mann in Weiß zunächst einfach im Raum stehen. Dann zuckte sein Arm plötzlich empor, wie unter einem fremden Zwang. Gabriels Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Maske.
    "Na, also, es geht doch, Gabriel! Vergeuden Sie Ihre Kraft nicht in fruchtlosem Widerstand!"
    "Was soll ich hier? Warum haben Sie mich hier her beordert?"
    "Ich möchte, dass Sie etwas lernen!"
    "Verschonen Sie mich mit diesen Ambitionen, Arquanteur! Da beißen Sie bei mir auf Granit."
    "Es ist niemals zu spät für eine Umkehr, Gabriel. Sie wären nicht der Erste, der dem Bösen verfiel und auf den richtigen Weg zurückfand!"
    "Unter Zwang, ja?"
    Gabriel lachte so laut, dass sich einige der anderen Gäste nach dem Mann in Weiß umdrehten.
    "Wenn es sein muss - ja!"
    "Oh, mein Gott!"
    "Eine alte Angewohnheit von Ihnen, nach dem alten Herrn zu rufen, nicht wahr?" Arquanteur hob die Augenbrauen. "Vielleicht wird er Sie eines Tages sogar wieder hören, Gabriel. Wenn Sie mir folgen..."
    "Scheint, als hätte ich im Moment nicht die Möglichkeit nein zu sagen!", war Gabriels zynische Erwiderung.
    "Ihr Glück, Gabriel!"
    "Eine Sache des Standpunktes, Arquanteur! Und jetzt sagen Sie mir, was ich hier machen soll, damit ich die Sache schnell hinter mich bringen und wieder verschwinden kann."
    "Ihre reizende Gefährtin Ptygia erwartet Sie wohl voll Ungeduld."
    "Also?"
    Arquanteur schüttelte den Kopf. "Ich muss Sie enttäuschen. Hier und jetzt sollen Sie nichts anderes tun als zu beobachten..." Der Mann in Weiß starrte Arquanteur ungläubig an.
    "Beobachten?", echote er. "Was bitte beobachten?"
    "Wie schwach das Böse ist, Gabriel! Es ist ein Lektion für Sie, die Sie sich im eigenen Interesse gut merken sollten!"
    *
    BAD DEMON hieß der Gothic-Schuppen, in dem sich Chase ein paar Nächte später herumtrieb. Der Besitzer war ein Vampir namens Clyde Jones. Schon zu Lebzeiten hatte ihn das Übernatürliche und Okkulte fasziniert.
    Die Sache mit Ybanez schrecklichem Ende hatte inzwischen unter den Vampiren New Yorks die Runde gemacht. Der Fürst hatte dafür gesorgt. Falls es innerhalb der Organisation noch jemanden gab, der Lust auf eine Rebellion hatte, so solle er durch Ybanez' Beispiel abgeschreckt werden. Clyde Jones war ebenfalls schockiert. Als er von Chase erfuhr, wer Ybanez getötet hatte, war er ziemlich perplex.
    "Du warst das mit Ybanez, was? Sauberer Kill", stieß er hervor.
    "Ich würde es noch lauter herumposaunen, dann kriegen es auch all die Sterblichen mit, die sich im Moment noch über die Scheiß-Musik ärgern, die du laufen hast!", versetzte Chase ziemlich giftig. Clyde gehörte zur Organisation, er war ein wichtiger Informant über alles, was in der Okkult-und Satans-Szene so ablief. Und wenn in New York ein dicker Vampir Amok lief, dann ging das verdammt noch mal auch ihn etwas an! Jedenfalls nach Chase' Meinung.
    "Sorry!", beeilte sich Clyde sogleich einzulenken.
    "Ich hätte Ybanez nicht abgemurkst, wenn es nicht absolut notwendig gewesen wäre!"
    "Ja, schon klar, Mann! Macht dir ja auch niemand Vorwürfe, oder?"
    "Das wäre ja auch wohl das Letzte!"
    "Wenn der Fürst findet, dass es in Ordnung war, dann war es auch in Ordnung!"
    "Deine Treue wird ihn zutiefst rühren!", erwiderte Chase mit ironischem Unterton.
    "Was willst du eigentlich von mir?"
    "Dass du die Augen offen hältst."
    "Klar, mache ich doch immer!"
    Eine grazile Dunkelhaarige in einem knappen Lederkleid tauchte jetzt neben Chase auf.
    "Hi, ich bin wieder so weit!", hauchte sie Chase zu. Sie war ein paar Minuten verschwunden gewesen, um sich etwas frisch zu machen. Clyde Jones bemerkte das Bissmal an ihrem Hals, dass durch Puder und
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