Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Nichts wie weg! dachte die Nummer zwei der New Yorker Vampire. Der Ärger, den Chase hinter sich hatte, reichte ihm fürs Erste vollkommen aus! Auf eine Rüge seines Chefs, weil er sich nicht an das Diskretionsgebot gehalten hatte, konnte er gut verzichten.
    *
    In einem der oberen Stockwerke des Empire State Building residierte Franz, Fürst von Radvanyi, der Herr der New Yorker Vampir-Organisation. Im Vorzimmer des Fürsten begegnete Chase die elegante Petra Brunstein, die für den Fürst als Beraterin in diplomatischen Angelegenheiten fungierte. Im Gegensatz zu Chase war die attraktive Vampirin hoch gebildet und sehr kultiviert. Schon das dunkle Kleid von schlichter Eleganz machte das deutlich. Der Schmuck, den sie trug war dezent, aber effektvoll. Offenbar war ihre Unterredung mit dem Fürst gerade beendet. Mit einer Mischung aus spöttischer Herablassung und kaum verhohlenem Hass musterte sie Chase.
    Die Nummer zwei der New Yorker Vampire sah nach dem Kampf mit Ybanez etwas ramponiert aus. Die Lederjacke war von den Projektileinschlägen zerfetzt. T-Shirt und Jeans waren mit Blut besudelt. Teils war es Chase' eigenes Blut, teils das seines geköpften Gegners. Petra starrte angewidert auf die Blutflecken.
    "Hat er mal wieder bei der Mahlzeit gesabbert, unser Kleiner?" Chase verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln.
    "War leider keine Zeit mehr, sich noch frisch zu machen!"
    "Du weißt doch gar nicht, was das ist, Chase!"
    "Wer weiß, vielleicht wärst du schon ein paar Ränge höher in der Organisation, wenn du dich nicht den halben Tag mit deinem Outfit beschäftigen würdest!", gab Chase zurück - wohl wissend, dass er sie damit bei ihrer empfindlichen Stelle traf.
    Nur zu gern wäre sie nämlich an Chase Stelle die Nummer zwei in der Organisation gewesen.
    Die Tatsache, dass jemand wie dieser unkultivierte Rüpel ihr quasi vorgesetzt war, konnte sie kaum ertragen.
    Ihr hübsches, feingeschnittenes Gesicht lief dunkelrot an.
    "Du hältst dich wohl für unglaublich witzig, was?"
    "Ich sage einfach nur wie es ist!"
    "Es ist mir wirklich ein Rätsel, was dich für deinen Job qualifiziert, Chase!"
    Chase grinste breit und deutete auf die Blutflecken, mit denen seine Kleidung von oben bis unten besudelt war.
    "Ich mache meinen Job - und zwar ziemlich gründlich!", lachte er. "Und ich habe dabei keine Angst, mich dreckig zu machen!" Sie ging davon, ohne Chase noch eines Blickes zu würdigen. Chase zuckte die Achseln.
    Einen Augenblick später wurde er zum Fürst vorgelassen. Franz, Fürst von Radvanyi, war über dreihundert Jahre alt und für gewöhnlich in der Mode des 17.Jahrhunderts gekleidet. Er trug Kniebundhosen und einen dunkelroten Gehrock. Darunter ein weißes Rüschenhemd. Das gelockte Haar fiel ihm weit über die Schultern. Das Gesicht war weiß gepudert. Die Einrichtung seiner Büroräume bestand teilweise aus erlesenen Antiquitäten, die einen eigenartigen Kontrast zu dem hypermodernen Computerequipment bildeten, dass für den Herrn der New Yorker Vampire eine Art Verbindung zur Welt darstellte. Ihn selbst kannte so gut wie niemand. Er beherrschte sein Imperium aus dem Hintergrund heraus und trat dabei selbst überhaupt nicht in Erscheinung.
    "Du hast um eine dringende Unterredung gebeten?", fragte der Fürst.
    "Ich nehme an, du möchtest mich über dein Treffen mit Ybanez unterrichten..."
    "So ist es, Herr", bestätigte Chase und verneigte sich leicht dabei. Der Fürst musterte ihn knapp. Die Blutflecken an Chase' Kleidung quittierte er dabei mit dem Hochziehen der Augenbrauen.
    "Es scheinen sich unvorhergesehene Vorkommnisse ereignet zu haben."
    "Ja, Herr."
    "Berichte!"
    In knappen Worten fasste Chase zusammen, was sich zugetragen hatte. Der Fürst hörte mit ernstem Gesicht zu. Eine dicke Furche bildete sich dabei zwischen seinen Augen.
    Als Chase geendet hatte, herrschte einige Augenblicke lang Schweigen. Der Fürst drehte sich herum, wandte seinem Stellvertreter den Rücken zu. Irgendeiner aufblinkenden Anzeige auf einem der Computerschirme wandte der hohe Herr nun für einige Augenblicke seine Aufmerksamkeit zu. Schließlich fragte er: "Du bist dir ganz sicher, dass Ybanez gewissermaßen auf dich gewartet hat?"
    "Ja, Herr. Vollkommen. Er wollte mich töten und mir scheint, das war auch der einzige Zweck dieses Zusammentreffens."
    "Aber was könnte das Motiv dafür sein? Welchen Vorteil hat Ybanez sich davon versprochen? Dieser verfluchte Narr..."
    "Ich habe mir auch schon den Kopf darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher