Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
dem er sie um die Schulter hatte.
    Chase rappelte sich auf.
    Ybanez zielte mit der Pflock-Armbrust.
    Sein Gesicht war zu einer angespannten Grimasse geworden. Die vollkommen weißen Augen schienen zu glühen. Das dumpfe Knurren, das er permanent hervorstieß, erinnerte nicht mehr an ein vernunftbegabtes Wesen, sondern an ein wildes Tier.
    Ybanez ließ sich Zeit.
    Er wollte diesmal sein Ziel auf keinen Fall verfehlen. Chase wich zurück, erreichte dann die Wand.
    Ybanez schoss. Chase zuckte zur Seite. Der Pflock zischte an seinem Ohr vorbei, riss ihm ein Stück davon ab und prallte dann gegen die Steinwand. Das Blut floss in Strömen, obwohl diese Wunde nur halb so sehr schmerzte wie die Schusswunden auf dem Rücken. Aber Chase hatte jetzt ein paar Sekunden gewonnen.
    Sein Gegner musste einen neuen Pflock einlegen, bevor er ihm wieder gefährlich werden konnte.
    Chase' Blick fiel auf den Feuerlöscher, der vorschriftsmäßig an der Wand hing, daneben ein Schild mit Hinweisen zum Verhalten im Brandfall. Chase nahm kurz entschlossen das Hiebmesser zwischen die Zähne, um die Hände frei zu haben. Dann riss er den Feuerlöscher herunter, löste die Verplombung, aktivierte die Gaspatrone. Zwei Sekunden dauerte das. Auf jeden Fall war Chase schneller als Ybanez mit dem Einlegen eines neuen Pflocks.
    Der fette Vampir spannte gerade die Armbrust, als ihn der Strahl des Feuerlöschers mitten im Gesicht erwischte.
    Ybanez stieß einen gurgelnden Laut von sich. Für einen Augenblick war er verwirrt und blind. Er sank etwas tiefer, konnte für einen Moment offenbar seine Flughöhe nicht mehr richtig einschätzen. Er rieb sich die Augen.
    Chase stürmte auf ihn zu, nahm das Gurka-Hiebmesser in die Rechte. Er sprang hoch, fasste mit der Linken nach Ybanez' Fuß, zog ihn ein Stück hinab und schlug mit dem Hiebmesser zu.
    Bis zum Knochen drang die Klinge in Ybanez Oberschenkel. Der Koloss schwebte schreiend einige Meter empor.
    Chase' Linke umklammerte noch immer das Fußgelenk. Wie ein Gewicht hing er am Fuß des ballonförmigen Vampirs und wurde mit ihm emporgehoben.
    Chase hieb ein zweites Mal zu. Die Klinge durchtrennte mit unglaublicher Wucht den Knochen. Das Blut spritzte. Chase hielt Ybanez Bein in der Hand und stürzte damit aus einer Höhe von gut drei Metern in die Tiefe. Hart kam er auf einen der Container auf. Ein schepperndes Geräusch war zu hören, mischte sich mit dem schauerlichen Schrei, den Ybanez ausstieß.
    Wahnsinnig vor Schmerz und Wut schnellte Ybanez in die Höhe. Er hatte keinerlei Kontrolle mehr über seinen Flug. Noch immer konnte er kaum etwas sehen.
    Er prallte mit voller Wucht gegen die Decke der Lagerhalle. Sein Blut spritzte aus dem Stumpf durch die Halle.
    Chase warf das Bein seines Gegners von sich, wischte das blutige Hiebmesser an der Jeans ab.
    "Verdammte Sauerei!", murmelte er vor sich hin, während er sich aufrappelte und die Flugbahn seines Gegners verfolgte. Von diesem Schlag würde sich Ybanez so schnell nicht erholen... Er sank tiefer, immer noch wie ein Wahnsinniger schreiend. Schließlich ließ er sich auf einem der Container nieder. Der Schmerz war offenbar so heftig, dass er sich noch nicht einmal richtig darauf konzentrieren konnte, die Blutung zum Stillstand zu bringen. Jeder Vampir hätte für die Heilung einer derartigen Wunde erhebliche Willensanstrengungen hinter sich bringen müssen. Und man brauchte Zeit dazu.
    Chase dachte nicht daran, so lange zu warten, bis Ybanez seine Uzi nachgeladen und einen neuen Pflock in seine Armbrust eingelegt hatte. Mit einem Satz sprang er auf den nächsten Container, dann auf den dritten. Auf diese Weise arbeitete er sich zu Ybanez vor, hatte ihn schließlich erreicht. Ybanez schleuderte ihm einen Wurfstern entgegen, den der fette Vampir am Gürtel trug. Aber sein Wurf war mehr oder minder ungezielt.
    Chase stürzte auf ihn zu.
    Ybanez schlug mit der Armbrust nach ihm.
    Der Schlag ging ins Leere.
    Ybanez ächzte.
    Chase machte kurzen Prozess, ließ die Klinge des Hiebmessers niedersausen und Ybanez' Nacken durchtrennen. Das Geräusch knirschender, zerbrechender Knochen war zu vernehmen. Ein letzter gurgelnder Laut kam über Ybanez Lippen, bevor er zu grauem Staub zerfiel.
    Chase hielt einen Moment inne.
    Was hast du nur für einen Super-Job!, ging es ihm durch den Kopf. Jedenfalls keinen, bei dem dir so schnell langweilig werden könnte!
    Die Polizeisirenen ließen ihn aus der Erstarrung erwachen. Die Cops mussten schon verdammt nahe sein.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher