Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
bestanden, dass sie ihn bei dieser Mission begleiteten, obwohl Chase die Sache eigentlich am liebsten auf eigene Faust erledigt hätte. Aber Radvanyi war unzweifelhaft sein Herr.
    Und Chase wäre es nie in den Sinn gekommen, sich gegen ihn zu stellen. Der Kerl auf dem Beifahrersitz hatte langes, lockiges Haar, trug einen fleckigen Army-Parka und hielt eine Pump Gun in den Händen. Er hieß Gary.
    Der Fürst setzte ihn ganz gerne für Aufträge der rustikaleren Art ein. Gary lud seine Pump Gun durch.
    "Wo finden wir diesen Tardelli, den wir erledigen sollen?", fragte er.
    "Den Informationen nach, die dem Fürst zugespielt wurden, soll auf dem Dach ein Deal ablaufen", sagte Chase sachlich. Er stieg aus, überprüfte kurz die Ladung in seiner Schrotpistole dabei.
    Endlich war der Tag der Rache gekommen, so ging es ihm durch den Kopf. Chase dachte an jene schrecklichen Momente, als Tardelli ihn hilflos im nächtlichen Central Park zurückgelassen hatte. Einem am Boden Liegenden noch eine Kugel zu verpassen ist absolut uncool, dachte er.
    "Auf dem Dach?", fragte der zweite Typ, der Chase begleitete. Sein Name war Murray.
    Angeblich konnte er sich in eine Art Vogelmensch verwandeln, wenn er wollte. Er behauptete das zumindest. Gesehen hatte Chase das noch nie. Und auch niemand, den Chase kannte. Vermutlich war der Kerl nur ein Angeber. Sein Gesicht war schmal und blass. Er trug eine Pump Gun bei sich. "Ist doch mal ein origineller Ort für ein Gangstertreffen", meinte er. Tardelli wird mit einem Hubschrauber landen."
    "Und wer ist sein Handelspartner?" hakte Gary nach. Er schüttelte sich, strich sich das lange, strähnige Haar aus den Augen. Chase dachte ziemlich geringschätzig über Garys Outfit. Es war einfach out. Völlig uncool. Den hat wohl einer in Woodstock gebissen, ging es Chase durch den Kopf.
    "Tardelli wird sich mit irgendeinem der hiesigen Gangster treffen", berichtete Chase. "Also mit jemandem, der dem Fürst Gehorsam schuldet."
    "Klar, da gehört die Rübe ab!", meinte Gary und rülpste ungeniert. "So habe ich das auch immer gesehen."
    "Ich dachte, du bist für Peace!", stichelte ihn Murray. Gary verzog das Gesicht.
    "Das war in einem anderen Leben", gab er zurück. Sie ließen sich mit dem Lift die dreißig Stockwerke empor tragen. Dass Tardelli sich mit lokalen Gangsterbossen traf, passte ins Bild. Er hatte offenbar von seinem Herrn und Meister in Philadelphia den Auftrag, Unruhe in der New Yorker Unterwelt zu stiften. Abwerbung war eine todsichere Methode dafür. Dominguez hatte für seinen Versuch, die Seiten zu wechseln, teuer bezahlt. Chase fragte sich, wie lange es wohl dauerte, bis sich das nicht nur herumsprach, sondern auch in den Köpfen festsetzte. Jeder hat seinen Preis!, dachte er. Und mit der Macht Magnus von Björndals hinter sich, konnte Tardelli nahezu jeden Preis bezahlen. Dieser Narr weiß wahrscheinlich gar nicht, dass er nur als eine Art Minenhund fungiert!, ging es Chase durch den Kopf.
    Sie erreichten den 32. Stock. Von hier aus führte eine Treppe hinauf auf das Dach. Der Zugang war nur mit einer speziellen ID-Card möglich, die vom Security Personal des Towers benutzt wurde. Chase hatte eine entsprechende Karte dabei. Die Video-Überwachungsanlage war in diesem Sektor ausgerechnet wegen eines Defekt abgeschaltet worden. Ein paar Hacker, die der Fürst für sich arbeiten ließ, hatten das bewerkstelligt, indem sie in den Rechner der Hausverwaltung eingedrungen waren und ein paar falsche Daten eingegeben hatten.
    Das Dach des Sendola-Towers war so groß wie ein halbes Football-Feld. Ein kastenförmiger Betonaufbau mit einem Sendemast für Mobilfunk befand sich in der Mitte. Im Inneren dieses Aufbaus endete die Treppe. Eine feuersichere Stahltür führte ins Freie.
    Sie war verschlossen.
    Es gab ein paar kleinere Sichtfenster, durch die man hinausblicken konnte.
    Murray riss am Türgriff herum und hatte ihn einen Augenblick später in der Hand.
    "Scheiße, es gibt keine Qualität mehr!", war sein Kommentar. "Aber diese blöde Tür lässt sich bestimmt auch mit einem Tritt öffnen." Murray wollte bereits Anlauf nehmen, aber Chase schüttelte den Kopf.
    "Warte noch. Da draußen hat sich noch niemand gezeigt. Wir wollen unsere Freunde ja nicht vorzeitig verschrecken!" Murray grinste schief.
    "Auch wieder wahr", gestand er zu.
    Gary blickte auf die Taucheruhr an seinem Handgelenk.
    "Lässt sich Zeit, der Typ. Ich hoffe nicht, dass das nur eine Ente war!"
    "Die Informationsquellen des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher