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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
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meinte er. In der Linken hielt er eine Automatik. Seine beiden Bodyguards blieben im Hintergrund.
    Jack Tardelli ging in die Hocke, sah sich an, was mit Chase los war.
    "Der Kerl trägt 'ne kugelsichere Weste!", stellte er fest. "Deswegen ist er so schwer umzubringen." Tardellis Augen wurden schmal. "Meine Zeit ist kostbar, Chase! Aber so ein asoziales Schwein wie du nimmt darauf natürlich keine Rücksicht und macht mir unnötige Schwierigkeiten." Sein Gefolge lachte heiser.
    Chase war unfähig etwas zu erwidern.
    Jack Tardelli begann damit, Chases Weste zu öffnen. Er zog mit der Rechten den Reißverschluss herunter.
    "Hey Billy, gib mir mal deine 22er! Schließlich soll der Kerl auch sein Vergnügen haben und nicht gleich mit einem Schlag sterben!", forderte Tardelli. Er warf einem seiner Leute die großkalibrige Automatik zu. Sein Bodyguard überließ ihm dafür einen 22er-Revolver.
    Chase bekam ihn in den Bauch gedrückt.
    Jack Tardelli feuerte.
    Chase stöhnte auf.
    "'ne halbe Stunde - länger macht das Arschloch es nicht mehr!", meinte der Kerl, den Tardelli Billy genannt hatte.
    Tardelli lächelte selbstzufrieden.
    "Arrividerci, Chase!"
    *
    Chase spürte einen geradezu höllischen Vernichtungsschmerz seinen Körper durchfluten. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wie durch eine Wattewand hörte er, wie die Türen der Limousine zugeschlagen wurden und der Wagen davonbrauste.
    Chase verlor jeglichen Bezug zur Zeit.
    Er starrte hinauf in den Himmel und hatte in diesem Augenblick nur noch einen Wunsch: dass seine Schmerzen aufhörten.
    Chase bemerkte die Fledermaus nicht, die über den Central Park schwebte. Die Flugbahn zog sich von der Bethesda Fountain in Richtung Statue of Alice in Wonderland. Aber auf halbem Weg, etwa in Höhe von Loebs's Boathouse senkte sich die Flugbahn. Die Fledermaus flog einen Bogen, landete schließlich wenige Schritte neben dem sterbenden Chase. Die Fledermaus begann sich bereits auf den letzten Metern vor der Landung zu verwandeln.
    Das Körpervolumen dehnte sich aus. Die Farbe der Flügel veränderte sich, wurde weinrot.
    Wenige Sekunden später stand ein Mann in einem Kostüm des 17. Jahrhunderts mitten im Central Park.
    Radvanyi!
    Er trat einen Schritt auf Chase zu, musterte ihn.
    Vielleicht komme ich nicht rechtzeitig, dachte er.
    Er kniete nieder, beugte sich über Chase.
    Verständnislos starrte Chase in das gepuderte Gesicht seines Gegenübers. Chase versuchte zu sprechen.
    Aber er war nicht in der Lage, auch nur ein einziges Wort herauszubringen.
    "Chase!!", sagte der Fürst mit dunklem Timbre. Nie zuvor hatte Chase jemanden mit dieser, geradezu unheimlichen Intensität seinen Namen aussprechen hören.
    Radvanyi beugte sich nieder.
    Chase sah die Zähne nicht, die sich in seinen Hals schlugen. Er achtete nicht einmal auf das schlürfende Geräusch, das folgte. Radvanyi richtete sich wieder auf.
    Blut troff aus seinem Mund heraus.
    Scheiße, ein Perverser!, dachte Chase.
    "Dies ist nicht das Ende, Chase!", sagte der Fürst. "Es ist der Anfang. Trink jetzt!"
    Der Fürst holte eine zierliche Nagelfeile aus den Taschen seines Gehrocks hervor, ritzte sich damit das Handgelenk. Blut quoll hervor. Der Fürst presste das Handgelenk auf Chases Mund.
    Der Sterbende sträubte sich, würgte.
    "Chase!! Trink!! Trink und du wirst ein untoter Vampir wie ich... Ich weiß genau, dass du dich irgendwann für diesen Dienst revanchieren wirst!" Ein mattes Lächeln erschien in Radvanyis Gesicht.
    *
    Noch in derselben Nacht trafen sich Leroque und Tardelli in der Tiefgarage des John Davis Towers in Midtown Manhattan.
    "Die Lage hat sich grundlegend geändert", sagte Leroque. Jack Tardelli machte eine hektische Geste.
    "Wie soll ich das verstehen? Ich dachte, wir wollten bald losschlagen und diesen alten Sack namens Roy DiMario dahin schicken, wo er hingehört. In ein kühles Grab nämlich!"
    "Sie müssen aus New York verschwinden, Tardelli."
    "Was?"
    "Alors, Monsieur, ich gehe davon aus, dass Sie am Leben bleiben wollen. Es gibt da eine Adresse in Philadelphia, an die Sie sich wenden können. Sie werden untertauchen und..."
    "Was ist verdammt noch mal passiert, Leroque?"
    "Dieses Wissen würde Ihnen nichts nützen, Tardelli. Nur so viel soll als Hinweis reichen: Irgendjemand auf der allerobersten Ebene hatte einen Narren an dem Kerl namens Chase gefressen."
    "Das konnte ich nicht wissen!"
    "Leben Sie wohl, Tardelli. Zumindest fürs erste. Ich werde irgendwann wieder Kontakt zu Ihnen
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