Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
auf der anderen Seite eine Handbreit heraus. Das dritte Pflockgeschoss bahnte sich seinen Weg zwischen den Rippen hindurch.
    Wenn mit einer Armbrust Stahlbolzen verschossen wurden, konnten damit Panzerplatten durchlöchert werden.
    Bei Holzpflöcken war die Durchschlagskraft etwas geringer, reichte aber immer noch aus, um notfalls Knochen zu zerschmettern. Garys Gesicht wurde pergamentartig. Er zerfiel innerhalb von Sekunden. Schwankend stand er da, wurde zu einem verfaulenden, übel riechenden Leichnam. Sein Körper, in dem schon seit langer Zeit kein wirkliches Leben mehr wohnte, krachte zu Boden. Die Knochen waren porös, so schnell ging der Verfallsprozess vor sich. Das Rückrad knackte und brach. Innerhalb von Sekunden verrottete der Leichnam mitsamt seiner Kleidung erst zu übel riechender Erde, dann zu feinem, grauen Staub.
    Chase duckte sich, warf sich zu Boden.
    Murrays Schrei gellte.
    Ihm war ein Pflockgeschoss in den Bauch gefahren. Die Wunde blutete schrecklich. Er ballerte mit seiner Pumpgun wild in der Gegend herum, versuchte sich dabei mit einer Hand den Pflock aus dem Leib zu ziehen. Ein zweiter und dritter erwischte ihn. Einer steckte im Oberschenkel, der andere in der Schulter. Murray brüllte wie am Spieß, schleuderte seine Handgranate von sich. Er hatte sie gerade noch entsichern können, bevor der nächste Pflockschuss ihn ins Herz traf.
    Seinen Staub wehte die leichte Brise davon, die vom Long Island Sound her über Queens hinwegblies.
    Die Handgranate explodierte.
    Einige der Pflock-Schützen wurden wie Puppen durch die Luft geschleudert. Todesschreie gellten.
    Der große Heli wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Hoch züngelte die Feuersbrunst empor. Die Detonation verursachte eine gewaltige Druck-und Hitzewelle, die auch Chase zu spüren bekam.
    "Scheiße, ist das heiß!", schrie er.
    Es ärgerte ihn, in Tardellis Falle gelaufen zu sein. Denn um nichts anderes handelte es sich hier. Eine falsche Information, die ins Informationsnetz des Fürsten hineinpraktiziert worden war, hatte ihn glauben lassen, Tardelli bei einem konspirativen Treffen ertappen zu können.
    Im nächsten Moment sah er, wie sich Jack Tardelli bereits auf dem Rückzug befand. Der große Boss hatte offenbar kalte Füße bekommen. Er stieg in den Helikopter, mit dem er hier her geflogen war. Der Pilot startete den Motor, die Rotoren begannen sich wieder zu drehen. Chase rappelte sich auf.
    Er Gedanken kehrten in die Vergangenheit zurück. In jene Nacht, in der er mit Kugel im Bauch in der Nähe von Loeb's Boathouse im Central Park auf dem Asphalt gelegen hatte.
    Du bekommst deine Rechnung, Tardelli!, durchzuckte es ihn. Und zwar hier und jetzt!
    Chase lief in geduckter Haltung vorwärts. Einer der Bodyguards feuerte mit seiner Uzi auf Chase.
    Der Vampir strauchelte durch die nadelscharfen Treffer beinahe. Aber wirklich aufzuhalten war er auf diese Weise nicht. Chase spurtete weiter.
    Der Mut von Tardellis Bodyguards war nicht sonderlich groß. Sie versuchten, in den Heli hereinzukommen, der in wenigen Sekunden abheben würde.
    Keiner von ihnen hatte Lust, auf dem Dach des Sendola-Towers zurückzubleiben.
    Ein paar MPi-Garben wurden in Chases Richtung gefeuert. Das meiste von diesem Bleischauer ging daneben.
    Der Helikopter hob ab, schwenkte nach links und war innerhalb eines Augenblicks bereits mehrere Meter über der angrenzenden Häuserschlucht. Drei der Bodyguards waren zurückgeblieben.
    Einer davon wechselte gerade sein MPi-Magazin, ein anderer legte mit seiner Automatik auf Chase an.
    Chase feuerte die Schrotpistole in seine Richtung ab. Zweimal.
    Der Kerl mit der Automatik bekam aus dieser Entfernung gerade noch genug Schrot ab, um vor Schmerz aufzuschreien.
    Der Lauf der Automatik wurde verrissen.
    Der Schuss zischte an Chase vorbei. Dafür trafen ein paar kleinkalibrige Uzi-Projektile Chases Oberkörper. Sein Körper zuckte. Chase schnellte auf den ersten der Kerle zu.
    Sein Gegner taumelte zurück.
    Sie MPi klackte nur noch. Das Magazin war leer geschossen. Chase erwischte den Kerl mit einem Schlag, bei dem er die Schrotpistole wie eine Keule führte. Regungslos blieb der Typ in eigenartig verrenkter Haltung auf dem Boden liegen.
    Der dritte Kerl wich schreiend zurück. Er feuerte noch einmal in Chases Richtung. Aber das konnte den nur kurze Zeit stoppen.
    "Hey, das tut weh!", rief er.
    Das Gesicht seines Gegenübers war bleich geworden.
    Chase schlug ihm die Waffe aus der Hand. Er packte ihn, hob ihn hoch.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher