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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift
Autoren: D Louis
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Sportplätze und das industrielle Brachland einiger Raffinerien und -
    Oh nein. Nicht schon wieder.
    »Entschuldigung. Fahren Sie rechts ran.«
    »Ich dachte, Sie haben’s eilig.«
    » Bitte. «
    Der verzweifelte Tonfall in seiner Stimme musste genügt haben. Ohne ein weiteres Wort überquerte der Fahrer zwei Fahrbahnen und kam auf dem Seitenstreifen langsam zum Stehen. Jack fummelte an der Tür zu seiner Linken herum – auf die andere Seite zu rutschen war nicht drin – und konnte gerade noch die Tür aufstoßen, bevor er sich übergeben musste.
    Diesmal war noch etwas mehr Blut dabei.

22:46 Uhr
    Interstate Highway 95 South, nahe Girard Point Bridge
    K owalskis Blick fiel auf einen Mann, der sich aus einem Taxi lehnte und auf den Asphalt des Interstate 95 kotzte. Scheißbesoffene. Konnte der Typ nicht wenigstens so viel Anstand besitzen, die andere
Tür zu benutzen? Die Tür, die zu den ausgedehnten Raffinerien in Philadelphias Südwesten hinausging. Jetzt würde er das Bild die ganze Nacht vor Augen haben. Mann, was soll das? Es ist Donnerstagabend, Kumpel. Warte doch bis zum Wochenende damit.
    Kowalski hatte einen Platz für den Ein-Uhr-Flug nach Houston bekommen. Mit etwas Glück würde er es rechtzeitig zum Flugsteig und durch die Sicherheitskontrollen schaffen. Dann um drei Uhr nachts in Houston ankommen und am Informationsschalter von Shuttle Texas seinen Umschlag abholen. Im Umschlag befand sich die Adresse des Leichenschauhauses. Er hatte keine Zeit, ein Auto zu mieten; also würde er sich wieder ein Taxi nehmen. Das war sein Plan soweit. Im Flugzeug würde er sich drei oder vier Möglichkeiten überlegen, unauffällig ins Leichenschauhaus zu gelangen, dann würde er sich holen, was er brauchte, abhauen und zum Übergabeort fahren.
    Ein Kopf. Sie wollten Professor Manchettes ganzen Kopf.
    Was – hey, egal, nicht sein Problem. Aber es brachte doch eine ganze Reihe logistischer Herausforderungen mit sich. So musste er irgendwie mit einem menschlichen Kopf aus dem Leichenschauhaus kommen. Kowalski brauchte zumindest eine Sporttasche und eine Metallsäge.
    Gut, die Tasche konnte er am Flughafen besorgen. Er brauchte nur eine belebte Gepäckausgabe aufsuchen – davon gab es eine Menge im George Bush
Intercontinental Airport – und sich eine Tasche vom Transportband schnappen. Wenn sich jemand beschwerte, würde er sich entschuldigen und behaupten, er hätte genauso eine, und nach einer anderen Ausschau halten. Schwarz oder marineblau. Die zwei gängigsten Farben. Niemand denkt daran, sich ein markantes Gepäckstück zu kaufen, bis er in der Schlange an der Gepäckausgabe steht und sich wünscht, er wäre so klug gewesen, einen rosafarbenen Samsonite zu besorgen. Allerdings auch nur, bis er die Gepäckausgabe verlassen hat und die ganze Sache wieder vergisst. Niemand will wirklich eine beschissene Tasche in Neonfarben durch die Gegend schleppen.
    Und die Metallsäge? Das Leichenschauhaus hatte wahrscheinlich eine ganze Kiste voll davon. Und Plastiktüten, um die Tasche damit auszulegen.
    Die besten Einsätze lieferten ihre Ausrüstung gleich mit.
    Kowalski würde mit kaum mehr als seinen Klamotten und seinem Handy dort reinmarschieren. Die Kleidung konnte er schnell loswerden und verbrennen. Und sein Handy war mit einem hübschen kleinen Selbstzerstörungscode ausgestattet – der Sozialversicherungsnummer seines Vaters, was bedeutete, dass sie irgendwann doch noch zu was gut sein würde -, mit einem Selbstzerstörungsmechanismus, der gleichzeitig als Ablenkungsmanöver auf der Flucht dienen konnte. Und was würden die Behörden schon mit einem verrückten, nackten Mann anstellen, der
bei dem Versuch erwischt wurde, den Kopf eines toten Universitätsprofessors abzusägen?
    Nicht viel.
    Während seine Fingerabdrücke in den Computer des FBI eingegeben wurden, bereitete seine Organisation wahrscheinlich schon den Papierkram für seine sofortige Entlassung vor. Es gäbe eine kurze Befragung, vielleicht eine Ermahnung, aber sie würden keine große Sache daraus machen. Dann könnte er wieder nach Philadelphia zurückkehren. Und seinen persönlichen Rachefeldzug spätestens am nächsten Mittwoch fortsetzen.
    Und das galt nur für den schlimmsten Fall.
    Regierungsaufträge. Es gab nichts Besseres.
    Kowalskis Taxi hielt vor Terminal C. Der Fahrpreis betrug $ 42,30. So viel zur Pauschale. Er zog seine Reisebrieftasche aus dem Jackett – er würde sie in ein Schließfach stopfen, wenn er in Houston ankam. Er nahm
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