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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift
Autoren: D Louis
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zwei Zwanziger und einen Fünfer heraus und sagte dem Fahrer, er solle den Rest behalten. Das war weder zu großzügig noch zu wenig. Kein Grund für den Taxifahrer, sich an ihn zu erinnern.
    Er ging durch die Drehtür zum Terminal der Continental und suchte die Abfertigung für die E-Tickets auf. Er schob seine Kreditkarte in den Schlitz, die auf einen Namen ausgestellt war, der zum texanischen Führerschein in seiner Reisebrieftasche passte.
    Gepäck? , fragte der Computer.
    Kowalski tippte die Null ein.
    Auf dem Rückweg war das möglicherweise anders.
Falls die Übergabe nicht glückte, würde er Manchettes Kopf vielleicht selber nach Philadelphia schaffen müssen. Und ihn ein paar Tage mit sich herumschleppen – ihm die Freiheitsglocke zeigen oder so.
    Ha ha ho ho huuuuu.
    Katie hätte das lustig gefunden.
    Sein Ticket wurde gedruckt.
    Mitten auf der Rolltreppe, die zum Flugsteig der Continental hinaufführte, fing Kowalskis Oberschenkel an zu vibrieren. Er griff nach dem Handy und schnippte es auf.
    »Ja.«
    Kowalski bekam eine Telefonnummer. Er fügte zu jeder Ziffer sechs hinzu. Dann ging er zu einer Telefonzelle an dem Ende der Halle, die dem Flugsteig entgegengesetzt lag, und wählte die neue Nummer. Er benutzte dafür eine weitere Telefonkarte. Darum kaufte er sie im Dreierpack.
    »Flieg nicht. Wir glauben, dass deine Zielperson in Philadelphia ist.«
    »Der Professor? Alles von ihm, oder wurde sein Kopf dabei beobachtet, wie er übers Rollfeld kullerte?«
    Die Verbindungsoffizierin ignorierte seine Bemerkung.
    »Eine Kreditkarte, die vermutlich Kelly White gehört, wurde vor einer Stunde in der Flughafen-Lounge benutzt.«
    »Ich bin jetzt im Flughafen.«
    »Das war vor einer Stunde, aber vielleicht befindet sie sich noch in der Lounge. Überprüf das bitte.«

    »Kannst du mir eine Beschreibung geben?«
    »Ich schicke dir ein Foto aufs Handy. Sie hat ihr Aussehen verändert, seit sie vor einer Woche ins Land gekommen ist.«
    »Nichts Chirurgisches?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich sie wiedererkennen.«
    Kowalski bekam bereits die neue Mail. Im Betreff stand: »Happy Birthday!«
    »Alles klar?«
    »Ja.« Kowalski betrachtete das Bild im Display. »Weißt du, wie sie aussieht? Wie diese Schauspielerin … Ach verdammt, ich habe erst neulich diesen Film gesehen …«
    »Antworte unter dieser Nummer mit einer SMS: ›Ich bin so froh, dass Sie sich erinnert haben‹ – wenn du sie gefunden hast. Und wenn nicht: ›Besser spät als nie.‹«
    Kowalski legte auf. Das war gut. Wenn er für den gegenwärtigen Auftrag nicht die Stadt verlassen musste, würde er keine Zeit mit Reisen verlieren, so dass er bald wieder zu seinem eigenen Projekt zurückkehren konnte.
    Wo gehen hübsche Frauen hin, wenn sie nachts im Flughafen unterwegs sind?

22:49 Uhr
    I ch bin nur froh, dass Sie nicht alles über die Sitze verteilt haben.«
    Jack konnte nur mit einem Stöhnen antworten.
    Das Taxi war immer noch auf dem Interstate 95 Richtung Flughafen unterwegs, aber er war nicht in der Verfassung, die Aussicht zu genießen. Der Knoten in seinem Magen fühlte sich schrecklich an. Wirklich schrecklich. Der letzte Anfall hatte offensichtlich einen primitiven Bereich seines Gehirns aktiviert – den Bereich, der die grundlegenden Lebensfunktionen überwacht. Dieser Bereich löste jetzt Körperreaktionen aus, die verhindern sollten, dass er starb: erhöhte Körpertemperatur, Adrenalinausschüttung, Schweißausbrüche. Es war, als hätte sein Körper endlich die Botschaft erhalten: Aha, wir sind vergiftet worden. Dein Körper ergreift jetzt entsprechende Gegenmaßnahmen, um das Zeug loszuwerden. Also, Freunde, werft euch in die Bresche!
    Aber er würde es nicht einfach seinem Körper überlassen.
    Er würde die Blondine finden und sie zwingen, das Gegengift rauszurücken.
    »Es geht mich zwar nichts an. Aber wenn ich was sagen darf: Ich glaube nicht, dass ich Sie zum Flughafen bringen sollte. Ich glaube, Sie müssen in die Notaufnahme.«
    »Nein«, flüsterte Jack. »Zum Flughafen.«

    »Wenn Sie meinen.«
    So wie es aussah, blieben ihm weitere zehn Minuten bis zur nächsten Attacke. Zum Glück waren sie nicht mehr weit vom Flughafen entfernt. Er hatte also ungefähr sieben, acht Minuten, um den Flugsteig zurückzulaufen, in die Flughafen-Lounge zu gelangen und zu beten, dass sie noch da -
    Scheiße. Wie sollte er in die Flughafenbar hinter dem Hauptschalter gelangen? Nur Passagiere mit Tickets durften da rein. Wenn man erst mal draußen
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