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Blitz kehrt heim

Blitz kehrt heim

Titel: Blitz kehrt heim
Autoren: Walter Farley
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Kette...“ Sein Blick suchte die Polizisten und kehrte dann zu Henry zurück. „Enthielt die Spritze Gift? Hat man Fingerabdrücke gefunden? Ist es nicht sehr sonderbar, daß dieser Herr gerade heute auftaucht, nach den Vorgängen in der Nacht?!“ Alle schwiegen zunächst, nachdem Alec geendet hatte, dann antwortete ihm Henry: „Ja, Alec, es ist in der Tat seltsam und kaum glaublich, daß alles so zusammentrifft.“ Nach einer Pause fuhr er fort: „Die Polizei hat festgestellt, daß die Spritze tatsächlich ein tödlich wirkendes Gift enthielt. Fingerabdrücke wurden nicht gefunden. Herr Abu ben Isaak hat sich bei der Polizei legitimiert und Papiere vorgelegt, die beweisen, daß ihm Blitz tatsächlich gehört.“
    „Ich möchte die Papiere sehen“, unterbrach ihn Alec und sah den Fremden an. Dieser händigte sie ihm aus. Alec las sie aufmerksam durch und fragte dann die Polizisten, ob ihnen Glauben zu schenken sei.
    „Wir haben selbstverständlich an höherer Stelle Nachforschungen angestellt“, war die Antwort, „die Papiere stimmen. Als er heute morgen zu uns kam, waren wir ebenfalls zuerst argwöhnisch.“
    Abu ben Isaaks Gesicht war ernst und würdig, als er Alec erklärte: „Ich bin zur Polizei gegangen, um mich zu legitimieren; das war selbstverständlich nötig, bevor ich mein Pferd zurückfordern konnte. Du mußt nämlich wissen, daß es mir seinerzeit gestohlen worden ist. Erst als mich in meiner Heimat — in Arabien — Berichte erreichten von einem großen schwarzen Hengst, der Donnerkeil und Zyklon geschlagen hatte, stieg mir die Vermutung auf, daß der Rappe mein Pferd Scheitan sein könnte. Daraufhin ging ich zum amerikanischen Konsulat, wo ich erfuhr, daß du und der Hengst den Untergang der ,Drake‘ überlebt hatten. Dann sah ich Bilder des Pferdes in den Zeitungen; es handelte sich tatsächlich um meinen Scheitan.“
    „Wenn alles, was Sie sagen, auf Wahrheit beruht“, fragte Alec, während er dem Araber forschend in die Augen sah, „wie erklären Sie dann den Anschlag auf das Pferd in der letzten Nacht?“
    Da Abu nicht gleich antwortete, nahm Henry das Wort: „Wir mutmaßten, daß der Verbrecher, der Ihnen das Pferd gestohlen hat, noch am Leben sein könnte. Würde er irgendeinen Grund haben, den Hengst zu beseitigen? Hier ist die Injektionsspritze, die er benützen wollte.“
    Das Gesicht des Arabers war unbewegt wie Stein. Er nahm Henry die Injektionsspritze aus der Hand und betrachtete sie, sagte aber kein Wort.
    Alec beobachtete ihn scharf. „Außerdem hat der Attentäter noch eine goldene Kette verloren“, warf er ein. „Zeige sie dem Herrn doch einmal, Henry!“ Henry folgte der Aufforderung, doch in dem Gesicht des Arabers zuckte kein Muskel, als er die Kette ansah, ohne sie zu ergreifen. Trotzdem hatte Alec den Eindruck, daß der große Vogel mit den ausgebreiteten Schwingen für Abu ben Isaak etwas bedeutete, denn als er jetzt sprach, klang seine vorher freundliche Stimme kalt und hart: „Ich kenne sie nicht.“ Alec fiel auf, daß er die Kette nicht in die Hand genommen hatte, um sie genauer zu betrachten, wie er es mit der Spritze getan hatte. Seine ganze Haltung bestärkte Alecs Gefühl, daß es da vieles gab, was der Fremde für sich zu behalten wünschte. „Ich werde in einer Stunde zurückkehren, um Scheitan abzuholen“, sagte Abu ben Isaak kurz, nickte den Polizisten zu und verließ mit ihnen den Stall.
    Die beiden Zurückbleibenden vermochten zunächst weder zu sprechen, noch wagten sie es, sich anzusehen. Wortlos gingen sie an die Box. Blitz blickte sie an, seine Augen waren weit und glänzend. Er schien diesen Herrn Abu wahrhaftig zu kennen, denn er hatte sich nicht im geringsten aufgeregt, wie er es sonst stets tat, wenn Fremde in den Stall kamen.
    Alec fuhr ihm mit der Hand durch die herrliche dicke Mähne. „Bursche, was sollen wir denn bloß machen?“ sagte er verzweifelt, und fuhr, als er Henrys betrübtem Blick begegnete, fort: „Was meinst du, ob er gewillt wäre, Blitz zu verkaufen?“
    „Nein, Alec, er scheint den größten Wert auf seinen Besitz zu legen. Aber selbst, wenn er sich umstimmen ließe, würde er einen enormen Preis verlangen. Woher sollten wir denn das Geld nehmen?“
    „Ich würde es schon irgendwie auftreiben!“ Alec sagte es trotzig und verstummte dann, während der Hengst seinen Kopf an ihm rieb. „Henry, ich hab’s! Vielleicht würden uns Mr. Volence und Mr. Hurst helfen, die Besitzer von Donnerkeil und Zyklon! Sie sind
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