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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
Autoren: Laurell K. Hamilton
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über das dicke, feste Fleisch strich, ging mir durch und durch. Er drückte ihn nach unten und schob ihn zwischen meine Beine. Da fühlte er sich unglaublich groß an. Er versuchte nicht, in mich einzudringen, sondern schob ihn zwischen meine Oberschenkel, bis er gegen mich stieß, und strich liebkosend darüber. Aber die Reibung war hart, hatte nicht die Zartheit von Fingern. Man könnte meinen, dass im Wasser alles gut gleitet, stattdessen macht es manche Stellen stumpf. Es fühlte sich zwar schön an, war aber rauer als sonst, wenn ich von etwas anderem als Wasser nass war.
    »Nicht nass genug«, sagte er mit belegter Stimme, heiser vor Begierde.
    Ich hätte gern widersprochen, denn die Ardeur wollte es, wollte sagen: nimm mich, nimm mich jetzt. Ein anderer Mann hätte das tun können, ohne mir oder sich Schmerzen zu bereiten, doch Micah stellte in vielem eine Ausnahme dar. Nicht die Länge war das Problem, sondern die Dicke. Dieser Erkenntnis hatten wir einige wunde Stellen zu verdanken.
    »Nein, nicht nass genug«, brachte ich hervor.
    Er lehnte die Stirn an meine und sagte herzhaft: »Scheiße.«
    Ich nickte wortlos, weil auf meine Stimme kein Verlass war. Nicht nur Micah war heiser vor Begierde. Er zog sich zwischen meinen Beinen hervor und entlockte mir allein damit ein leises Wimmern. Er fasste mich an der Taille und hob mich auf den Wannenrand. Hätte er die Hand nicht auf meinem Bein gehabt, wäre ich wieder ins Wasser gerutscht, doch er hielt mich fest. Die andere Hand schob er an meinem Oberschenkel hinauf. Ich dachte, er würde es mir mit der Hand machen, stattdessen schob er einen Finger in mich. Das kam unerwartet, und selbst mit nur einem Finger fühlte es sich eng und gut an. So gut, dass ich mich an die Kachelwand lehnte. Ich spürte die Hitze der Flammen, bevor ich mich in die Kerzen legte, und richtete mich so abrupt auf, dass Micah mich zurück ins Wasser gleiten ließ.
    »Hast du dich verbrannt?«
    »Nein, diesmal nicht.« Ich war mal mit den Haaren einer Flamme zu nahe gekommen. Lachend schüttelte ich den Kopf. »Dumm von mir.«
    Micah sah mich sonderbar an.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Die Ardeur ist weg.«
    Ich hielt inne, horchte in mich hinein. Nein, nicht weg, aber sie hatte sich zurückgezogen. Nicht wie sonst, wenn ich mich gegen sie wehrte, aber der Schreck, dass ich mich fast verbrannt hätte, brachte meine Denkfähigkeit zurück. Vielleicht beugt sich sogar die Ardeur der Notwendigkeit des Überlebens. Ich spürte sie noch wie einen nahen Sturm.
    »Ich dachte, ich hätte mich verbrannt.«
    »Schon wieder.«
    Ich zog die Brauen zusammen. »Ja, schon wieder. Kann ich was dafür, wenn du so sensationell bist, dass ich alles andere vergesse?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht ich, die Ardeur. Sie macht alles besser, Anita.«
    Es klang ein bisschen ernst und traurig. »Was ist los?«, fragte ich.
    Er küsste mich auf die Nasenspitze. »Später.«
    Ich hätte gern insistiert, aber die Ardeur befand, dass sie uns genug Zeit gelassen hatte. Sie rammte mich wie ein Zug und warf mich in seine Arme, trieb meine Hände über seinen Körper, als hungerte ich nach Haut, als wäre keine Berührung, keine Liebkosung genug. Und genauso küssten wir uns, als wären wir hungrig aufeinander. Wenn wir gekonnt hätten, wären wir jeder in die Haut des anderen gestiegen und hätten uns darin eingewickelt.
    Während mein Mund versuchte, in Micahs hineinzuklettern, erwachte mein Tier, tauchte aus jenem metaphysischen Ort durch meinen Körper auf an die Oberfläche. Micah wich von meinen Lippen zurück. »Anita …« Weiter kam er nicht.
    Ich zog ihn an mich und presste den Mund auf seinen. Sein Tier stieg mit atemberaubender Hitze in ihm auf, schnell und schneller, als wollte es meines einholen. Sie rasten durch unsere Körper, durch das dunkle Wasser, rasten immer schneller, bis sie die Oberfläche durchbrachen. Nicht um die Gestalt zu wechseln, sondern um den Körper zu wechseln. Es kam mit dem Verlangen, so viel wie möglich vom anderen an sich zu spüren, das Wesen unseres Körpers reagierte auf den Wunsch. Unsere Tiere brachen aus unserem Mund hervor und strichen umeinander, um dann in den Körper des anderen zu strömen. Wir waren uns näher als beim Sex. Solch eine Nähe hatte ich noch nie erlebt. Für einen blendenden, erschütternden Moment waren wir jeder im Körper des anderen, nicht gedanklich, nicht nur dem Gefühl nach, nicht einmal in den Erinnerungen, sondern ein, zwei Atemzüge lang
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