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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will
Autoren: Mathilda Grace
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Paragraphenreiter kehrt in meine bescheidene Hütte zurück. Dass ich das noch erleben darf.“
    Nick musste lachen. Genau so hatte er sich das vorgestellt. „Hey Ian. Schön, dich zu sehen.“
    „Pah“, brummte der und schob ihn ein Stück von sich, um ihn ansehen zu können. „Schläfst du mittlerweile in deinem Büro, oder wieso siehst du so Scheiße aus? Tristan hatte offenbar Recht, als er mir erzählte, dass es bei dir drunter und drüber geht.“
    „Tut es definitiv“, stimmte Nick zu und schaute den alten Mann näher an. Ians schlohweißes Haar war mittlerweile genauso lang wie sein Bart, den er mit derselben Begeisterung trug, wie er seinen Krimskrams sammelte. An Kraft schien er jedoch nichts eingebüßt zu haben. „Irgendwann brichst du mir noch mal die Rippen.“
    „Jammerlapper“, neckte Ian ihn gutmütig, bevor er ihn losließ. „Was führt dich her, Junge?“
    „Deine Gesellschaft?“, stellte Nick grinsend eine Gegenfrage und wurde mit dafür mit herzhaftem Gelächter belohnt. Als Ian sich wieder beruhigt hatte, sah Nick verstohlen in den hinteren Bereich des Pubs, wo eine kleine Küche zu finden war. „Habe ich Glück und in deiner Küche ist ein Herd an?“
    Ian nickte verstehend. „Du hast Glück, Anwalt. Setz dich. Willst du was trinken?“
    „Whiskey?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Auf leeren Magen?“ Ian schaute ihn tadelnd an. „Vergiss es und setz dich endlich. Zuerst gibt’s etwas zwischen die Zähne, danach kannst du meinetwegen auch was trinken.“
    Nick nickte und sah Ian schweigend nach, wie der Richtung Küche verschwand, bevor er den Barhocker wieder in Beschlag nahm, um im nächsten Moment zu erstarren, als er durch den großen Spiegel an der Wand über der Bar im hinteren Teil des Pubs Tristan entdeckte, der ihn mit einem äußerst wütenden Blick bedachte, bevor er sich demonstrativ wieder seinen zwei Kollegen aus dem Theater zuwandte, die mit ihm am Tisch saßen. Adieu ruhiger Abend.
    Nick rutschte vom Barhocker und ging zu Tristan hinüber. „Tris?“
    „Was willst du hier?“, fragte der und sah ihn kalt an. „Hast du nicht mindestens eine Million Akten auf deinem Tisch liegen, die dringend bearbeitet werden müssen?“
    Nein, Tristans Laune hatte sich kein Stück gebessert und dass der Raum voller Menschen war, die sich ihnen nun langsam neugierig zuwandten, um ihr Gespräch zu belauschen, da Tristan seine Frage nicht gerade leise gestellt hatte, schien ihm völlig egal zu sein.
    Nick war es das allerdings nicht. „Könnten wir irgendwo hingehen und reden?“, fragte er leise.
    Tristans Blick war genauso ablehnend, wie seine Antwort. „Wozu? Ich habe gesagt, was ich sagen wollte.“
    Nick verdrehte genervt die Augen und verfluchte sich im nächsten Moment dafür. Mit Ungeduld würde er bei Tristan überhaupt nicht weiterkommen, dafür war der zuständig. „Du kannst mich nicht ewig ignorieren.“
    „Kann ich wohl“, hielt Tristan dagegen und stand auf, um gleich darauf seine Jacke von der Stuhllehne zu nehmen. Nick wusste, was das bedeutete und versuchte dagegen anzukommen.
    „Tristan, bitte...“
    „Was?“, fuhr Tristan ihm harsch ins Wort. „Es gab nur diese eine Party für dich, noch eine Überraschung kannst du mir also nicht verderben. Aber keine Sorge, in Zukunft richte ich auch keine mehr für dich aus, du Arsch.“
    Er stöhnte innerlich auf, als ihm bewusst wurde, dass er dieses Gespräch längst verloren hatte. „Es tut mir leid.“
    „Wer's glaubt, wird selig“, zischte Tristan hämisch und Nick verlor die Geduld.
    „Ich hab's einfach vergessen. Ich weiß selbst, dass das bescheuert war, okay? Du musst es mir nicht ständig wieder unter die Nase reiben.“
    „Du bist ein blöder Egoist.“ Tristan schob sich wutentbrannt und energisch an ihm vorbei. „Man vergisst seine Klamotten, wie ich es andauernd tue, verlegt ein Buch, seine Geldbörse, das Handy, oder sonst etwas, aber man vergisst nicht den eigenen Geburtstag. Und man vergisst vor allem nicht seine Freunde.“
    Tristan war manchmal so ekelhaft ehrlich, dass es wehtat. Aber es waren nicht die Worte direkt, die Nick noch wütender machten, sondern Tristans Stimme, die immer herablassender und trotziger wurde, was er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Miteinander streiten war okay, aber nicht auf diese miese Art und Weise. Ja, er hatte einen Fehler gemacht, einen großen sogar, aber wieso ritt Tristan so dermaßen darauf herum und blockte jeden Versuch einer Entschuldigung von
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